Cynthia Leitich Smith: Tantalize (Paranormal/Jugend)

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Cynthia Leitich Smith: Tantalize (Paranormal/Jugend)

Beitragvon Gipsy » 19.11.2008, 16:13

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Tantalize
Cynthia Leitich Smith
Candlewick Books 2008-07-22 Taschenbuch 336 Seiten


Inhalt:

Für Quincey Morris gibt es seit dem tödlichen Autounfall ihrer Eltern nur noch zwei Dinge, für die sie lebt: Das Restaurant, das sie von ihrer Mutter geerbt hat und ihren besten Freund Kieren, ein Werwolfmischling, in den sie schon seit Jahren verliebt ist. Allerdings sieht es in beiden Fällen nicht rosig aus. Das Restaurant macht immer weniger Umsatz, weshalb sie sich zusammen mit ihrem Onkel, ihrem Vormund, dazu entschlossen hat, es nach einem Vampirthema neu zu gestalten. Leider wird kurz vor der Neueröffnung der Chefkoch ermordet – und alles deutet auf einen Werwolf hin. Gelingt es Quincey trotzdem, das Restaurant zu retten? Hat ihr Freund Kieren etwas mit dem Mord zu tun? Oder wird sich dessen Theorie bewahrheiten, dass Vampire ihre Hände im Spiel haben?

Meine Meinung:

Das Buch wird Bis(s)-Fans empfohlen. Mich hat es aber eher an die Romane von Melissa Marr erinnert. Nicht vom Thema her, aber von der Düsternis und auch der stellenweise sehr poetisch-lyrisch anmutenden Art.

Erst mal ein Kompliment an die Einteilung: Wie es sich für ein Buch gehört, in dessen Mittelpunkt ein Restaurant spielt, ist die Kapiteleinteilung einer Speisekarte nachempfunden. Die Überschriften haben zwar mit dem Inhalt des jeweiligen Kapitels zwar nicht so viel zu tun, enthalten aber oft mysteriöse Wortspiele und tragen zur Atmosphäre des Romans viel bei.

Die Autorin schafft eine relativ beklemmende Atmosphäre, indem sie fast den gesamten Handlungsspielraum des Romans an einen Ort verlegt und auch nur ein sehr begrenzter Cast an Charakteren vorkommt. Wie in einem Horrorroman verändert sich die Atmosphäre langsam, fast unmerklich, so dass man die merkwürdigen Veränderungen als Leser zum Teil erst sehr spät mitbekommt. Hier merkt man deutlich, dass sich Cynthia Leitich Smith „Dracula“ als Vorbild erwähnt hat – auch Quincey Morris ist nach einem der in „Dracula“ auftretenden Charaktere benannt.

Der Roman ist schwierig einzuteilen, da die Autorin so viele Genres mischt. Positiv ist mir die schon erwähnte poetische Art des Romans aufgefallen (auch wenn dieser natürlich in Prosa geschrieben ist). Auch die Idee, einen Vampirroman in einem Restaurant spielen zu lassen, fand ich sehr gelungen. Mit Quincey, der Ich-Erzählerin des Romans, konnte ich mich zwar leider nicht so gut identifizieren, ich war aber begeistert von Kieren, dem Wolfjungen. Schade nur, dass er in der zweiten Hälfte des Romans nur noch sehr wenige Auftritte hat.

Die Handlung zog sich stellenweise zu lange hin, und der Schluss war viel zu kurz. Gerade das Ende hat eigentlich die Geschichte nicht beendet, sondern im Gegenteil viele Fragen offen gelassen. Normalerweise würde ich dafür ein paar Punkte abziehen, aber zu diesem Roman hat es so, wie es war, einfach gepasst.

Also – wer sich wünscht, Melissa Marr würde Vampir-Romane schreiben, der darf sich diesen Roman keinesfalls entgehen lassen! Wer sich eher eine romantische Geschichte à la Edward & Bella erhofft, ist hier allerdings falsch und wird enttäuscht werden.

Meine Bewertung: 8 von 10 Punkten
Zuletzt geändert von Gipsy am 19.11.2008, 16:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Gipsy » 19.11.2008, 16:18

Im Februar erscheint übrigens ein weiteres Buch der Autorin, das in derselben Welt spielt, aber keine Fortsetzung zu "Tantalize" ist. Ein drittes Buch ist auch bereits in Planung:

Eternal
Cynthia Leitich Smith
Candlewick Books 2009-02-10 Gebundene Ausgabe 320 Seiten
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