Marlene Röder: Im Fluss (Jugend Paranormal)

...wenn es denn mal etwas anderes als ein Liebesroman sein soll;)

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Marlene Röder: Im Fluss (Jugend Paranormal)

Beitragvon Gipsy » 28.11.2008, 09:54

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Im Fluss
Marlene Röder
Ravensburger Buchverlag 2008-01-01 Gebundene Ausgabe 256 Seiten


Inhalt:

Mia will nicht mit ihren Eltern von der Großstadt aufs Land ziehen. Eigentlich will sie nach der Trennung von ihrem Exfreund gar nichts, außer in Ruhe gelassen werden. Doch gerade Ruhe findet sie auf dem Land nicht, als sie vom Nachbarsjungen Alex angesprochen wird und immer tiefer in seine Familiengeheimnisse hineingezogen wird: Seine Großmutter, die der Familie fast wie ein General vorsteht, der sensible und sehr weltfremde jüngere Bruder Jan, die spurlos verschwundene Mutter Katharina und vor allem der geheimnisvolle Fluss, der ein Gefühl der Bedrohung auslöst. Und tatsächlich ist Alina, mysteriöses Flusswesen, die Beziehung zwischen Mia und Alex ein Dorn im Auge. Als sich dann auch noch Jan mit Mia anfreundet, versucht Alina alles, um Mia zu zerstören und Alex und Jan für sich zu behalten …


Meine Meinung:

Etwas gewöhnungsbedürftig fand ich es, dass die Geschichte abwechselnd aus Mias, Alex’ und Jans Sicht jeweils in der 1. Person erzählt wird. Doch schon nach kurzer Zeit war ich gerade davon fasziniert und wollte immer wissen, wie die jeweils anderen die Situation sehen.

Immer wieder musste ich beim Lesen an „Whisper“ von Isabel Abedi denken: Auch hier zieht die Protagonistin von der Stadt aufs Land, freundet sich mit einem Jungen aus der Nachbarschaft an und kommt einem übernatürlichen Geheimnis auf die Spur, das seine Wurzeln in der Vergangenheit hat. Dennoch ist „Im Fluss“ kein Abklatsch dieses Romans, sondern schafft eine ganz eigene, märchenhafte Atmosphäre. Gerade den Kapiteln, die Jan erzählt, haftet etwas Lyrisches, Poetisches an. Dies wird noch dadurch verstärkt, dass Wasser und Musik eine wichtige Rolle in der Geschichte einnehmen. Das Buch folgt sogar der Struktur von Vivaldis „4 Jahreszeiten“.

Die Spannung baut sich langsam auf und ich konnte mich eines angenehmen gruseligen Gefühls nicht erwehren. Durch eingeschobene Kapitel, die von jemandem erzählen, der ins Eis einbricht und dem Tode nahe ist, wird rasch klar, dass es in dieser Geschichte wirklich um Leben und Tod geht – wer der Erzähler dieser Kapitel ist, verrät die Autorin aber nicht, so dass man als Leser bis zum Schluss mitzittern muss. Leider empfand ich dann die Auflösung der Geschichte als Antiklimax und nach dem vorherigen guten Aufbau eher enttäuschend.

8 von 10 Punkten

:stern
Lieber barfuß als ohne Buch („Betra er berfættum en bókarlausum að vera“)
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