Julia Golding: Dragonfly (Fantasy, Jugend)

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Julia Golding: Dragonfly (Fantasy, Jugend)

Beitragvon Gipsy » 19.12.2008, 22:46

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Dragonfly
Julia Golding
Oxford Childrens Books 2008-05-01 Taschenbuch 416 Seiten


Inhalt:

Sowohl Prinzessin Taoshira der Crescent Inseln als auch Prinz Ramil von Gerfal sind entsetzt, dass sie heiraten sollen. Als Vierte Kronprinzessin des von strikten Regeln bestimmten und kulturell hochentwickelten Inselreichs hätte sie eigentlich einen Landsmann zum Ehemann nehmen sollen, der sie in ihren Regierungsgeschäften allenfalls unterstützt hat. Stattdessen soll sie einen Barbaren zum Mann nehmen und ihre Heimat zumindest zeitweise verlassen. Auch Ramil ist alles andere als begeistert davon, seine Freiheit aufzugeben. Doch der machtgierige Herrscher von Brigard, eines Nachbarreiches von Gerfal, ist eine ernstzunehmende Bedrohung – zu viele andere Länder hat er bereits versklavt und Gerfal und die Crescent-Inseln können ihm nur gemeinsam entgegentreten. Also findet die Begegnung zwischen Taoshira und Ramil statt – es ist Hass auf den ersten Blick. Besonders die kulturellen Unterschiede führen zu enormen Missverständnissen (von den Riten, Gebräuchen und Höflichkeitsformen her haben mich die Inseln sehr an Japan erinnert, während Gerfal eher an ein mittelalterliches Deutschland erinnert). Doch dann werden Ramil und Taoshira von ihrem gemeinsamen Feind, dem König von Brigard entführt. Dieser will sie als Schachfiguren nutzen, um einen Krieg zu provozieren und die beiden Länder gegeneinander auszuspielen. Nur wenn Ramil und Taoshira zusammen halten, können sie dies verhindern …

Meine Meinung:
Was für ein Buch! Spannung, Romantik, Action und Humor in einem Buch perfekt vereint.
Schon zu Beginn war ich gespannt auf eine Begegnung zwischen den Protagonisten, nachdem ich sie in ihrem persönlichen Umfeld „kennenlernen“ durfte – dass es da zu einigen Missverständnissen kommen würde, war klar. Dennoch waren beide Charaktere sehr sympathisch.
Die Autorin hat eine faszinierende Fantasy-Welt geschaffen, besonders über die Hintergründe auf den Crescent-Inseln hätte ich gern mehr erfahren.
Ramil ist ein verwöhnter Prinz, der gerne Unsinn anstellt, aber keine Verantwortung übernimmt. Er hat mich dabei sehr an den Prinzen aus „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ erinnert. Taoshira wirkt wie eine Porzellanpuppe – unnahbar und zerbrechlich. Da der Leser aber ihre Gedanken und Gefühle kennt, weiß er, dass dies nur anerzogene Maskerade ist, unter der sich eine Menge Unsicherheit versteckt. Ich war sehr gespannt darauf, wie sie es mit sich vereinbaren kann, ihre Gefühle auch zu zeigen (etwas, das für eine Kronprinzessin der Inseln undenkbar ist).
Als die beiden dann entführt werden und gefährliche Situationen umsichtig meistern müssen, entwickeln sie sich langsam weiter: Ramil wird verantwortungsbewusster, Taoshira selbstbewusster.
Schließlich gelingt beiden die Flucht und dann liest sich die Geschichte wie ein Road-Movie durch eine ans Mittelalter erinnernde Welt voller Gefahr, Abenteuer und Intrigen. Der Hass der beiden wandelt sich langsam zunächst in einen Waffenstillstand, dann Freundschaft und Vertrauen, Respekt bis schließlich zur Liebe. Dieser langsame Prozess hat mir sehr gefallen. Auch die Freunde, die Ramil und Taoshira unterwegs kennenlernen, sind allesamt interessante und liebenswerte Charaktere.

Für mich hatte dieser Roman einfach die perfekte Mischung :D

10 von 10 Punkten
:stern
Lieber barfuß als ohne Buch („Betra er berfættum en bókarlausum að vera“)
Sprichwort aus Island.

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