Die Spur der Wölfin
Sarah Baines
Ullstein Tb 2007-09 Broschiert 336 Seiten
Inhalt:
Laura, die eine schreckliche Kindheit in Deutschland verbracht hat, arbeitet als Kindermädchen bei den D'Aberts in New Orleans und studiert dort an der Uni.Als sie eines Tages nach Hause kommt, findet sie ihre Arbeitgeber zerfleischt im Wohnzimmer vor. Merkwürdigerweise taucht gerade in dem Moment der geheimnisvolle Patrick auf, der ihr schon vorher aus der Patsche geholfen hatte. Er nimmt die geschockte Laura mit zu sich nach Hause und sie muss feststellen, dass sie in ein Rudel Werwölfe geraten ist - mit Patrick als Alpha.
Meine Meinung:
Soweit bis zur Seite 35.
Ich fand das Buch leider nicht sonderlich berauschend, zu viele Dinge haben mich gestört. Zum einen die sofortige und völlige Akzeptanz Lauras ihrer Situation: sie ist in einem Werwolfrudel gelandet - na und? Sie fällt zwar kurz in Ohnmacht, worauf auch immer wieder mal hingewiesen wird, doch ansonsten verkraftet sie das erstaunlich gut. Dass ihre Arbeitgeber tot sind, obwohl sie doch Ersatzeltern für sie waren, steckt sie ebenfalls problemlos weg. Die Kinder, für die sie ja gesorgt hat, werden kaum noch erwähnt. Ich war selbst Au Pair und kann mir einfach nicht vorstellen, dass man in dieser Situation keinen Gedanken an sie verschwendet. Auch erklärt ihr Patrick, den sie vorher nur einmal flüchtig getroffen hat, sie dürfe der Polizei nichts von seiner Anwesenheit und der seiner Freunde am Tatort verraten - und obwohl sie ihn nicht kennt, hält sie sich sofort daran. Gut, sie steht unter Schock, aber ansonsten kann sie alles relativ klar analysieren.
Die Liebesgeschichte kommt zu plötzlich: gegenseitige Anziehung von Anfang an und Punkt. Kaum haben sie ein paar Worte miteinander gewechselt, macht er ihr schon eine Liebeserklärung. Eine gewisse Spannung kann sich dadurch nicht aufbauen. Dann wurden viele Dinge erwähnt, die ich zwar sehr interessant fand, die aber auf die eigentliche Story keinerlei Auswirkungen hatten (Beispiel: SPOILERGEFAHR
Lauras beste Freundin Gesche ist eine Werkatze. Diese Idee hat mir unglaublich gut gefallen, ich dachte schon, dies sei vielleicht der Grund, dass Laura die Werwölfe so schnell akzeptiert hat. Oder, da erwähnt wurde, dass es keine weiblichen Werwölfe geben kann, dachte ich, dass Laura evtl. ebenfalls zur Werkatze wird - aber im Endeffekt hat diese interessante Information überhaupt nichts zur Weiterentwicklung der Geschichte beigetragen. Auch ihre Vergewaltigung hatte im Endeffekt nichts mit der Geschichte zu tun. SPOILERENDE).
Viele Dialoge schienen mir eher hölzern als witzig zu sein, die Anziehung zwischen Patrick und Laura konnte ich nicht nachvollziehen und Laura war mir ehrlich gesagt nicht sehr sympathisch.
Andererseits mochte ich es sehr, wie Laura mit den anderen Werwölfen umgeht. Diese fand ich zum Großteil interessanter als Patrick selbst, der irgendwie keinen eigenen Charakter besaß - er war einfach der Alpha, der sich in einen Menschen verliebt hat. Vielschichtiger fand ich da Vince, sympathischer fand ich Daniel, mysteriöser fand ich Kenneth ...
Auch waren die Dialoge und Gespräche zwischen Laura und ihnen deutlich weniger hölzern als zwischen Patrick und Laura.
Zum Ende hin hat mich das Buch dann mehr gefesselt und es wurde interessanter.
Obwohl ich Liebesromane liebe, glaube ich, dass das Buch ohne Liebesgeschichte deutlich besser geworden wäre, denn diese empfand ich mit am störendsten und konstruiertesten in der ganzen Geschichte.
Meine Wertung:
Insgesamt nur 5 von 10 Punkten.