von Anke » 04.01.2009, 12:19
Hi zusammen,
ich habe das Buch ähnlich wie Schnee beurteilt.
Meine Einschätzung
Auf das Buch wurde ich aufmerksam, weil mich das Cover sehr angesprochen hat. Diese Entscheidung treffe ich recht selten, da ich mich in der Regel lieber zuerst vom Inhalt überzeugen möchte, bevor ich ein Buch kaufe.
So habe ich auch wohl eher so eine Art „Rodeo-Cowboy-Geschichte“ erwartet, als die eines „Pferdeflüsterers“. Und war ein klein wenig enttäuscht, als ich anfing zu lesen, denn Details über Pferdezucht waren im ersten Moment nicht das was ich erwartet hatte. ;-)
Ein wenig zu meiner Überraschung habe ich mich dennoch gut unterhalten. Das lag vor allem am flüssigen Schreibstil der Autorin und an der Sorgfalt, mit der sie Figuren, deren Gedankenwelt und Lebensumstände beschrieb, auch wenn diese, das betraf in der Hauptsache die Hauptcharaktere, mir zu Anfangs nicht sonderlich sympathisch waren.
Aber zum Glück ist „Sattelfest“ eine breitflächig angelegte Geschichte, die nicht nur von Bobby und Milly, der Hauptprotagonisten erzählt, sondern viele kleinere und größere Nebenplots beherbergt. Das habe ich beim Lesen sehr genossen, da es mir so nicht an Abwechslung gefehlt hat.
So war es also nicht so schlimm, dass ich weder mit Bobby, noch mit Milly, gut zurecht gekommen bin. Oh, es war nicht so, dass sie nicht etwa interessant gewesen wären, ganz im Gegenteil! Tilly Bagshawe beschreibt ihre Figuren äußert spannend und durchaus fesselnd, aber mit der Sympathie und dem Verständnis hat es bei mir eben doch gehapert.
Milly ist stellenweise einfach zu naiv und bei ihrer jungmädchenhaften Beschreibung fiel es mir einfach schwer sie als geschlechtsreife Frau zu sehen. Und als ob alles was Bobby so an Dummheiten (in meinen Augen) machte und seine persönliche Art und Weise, ausschließlich auf seine Kindheit zurückzuführen sei, war mir doch ein wenig zu einfach konzipiert und las sich mehr nach einer Ausrede (gerade so als ob der Autorin nicht besseres eingefallen wäre).
Hinzu kommt, dass stellenweise die Geschichte ein wenig zu dick aufgetragen worden ist. Es ist wahr, dass das Buch einen turbulenten Zeitraum im Leben von Bobby und Milly beschreibt, aber nach meinem Geschmack hätte es etwas „ruhiger“, weniger ereignisreich zugehen können. Und somit auch das Buch um einige Seiten kürzer werden können, was mir bestimmt auch entgegen gekommen wäre.
Und doch trotz all meiner Kritik möchte ich das Buch nicht schlecht bewerten. Denn eines tut es: Es unterhält auf sehr kurzweilige Art und ist angenehm und sehr flüssig zu lesen. Das Gefühl eine gute Übersetzungsarbeit in der Hand zu halten, hat sich zudem positiv auf den Lesegenuss ausgewirkt.
Fazit: Für Pferdeliebhaber und Liebesromanleser sehr empfehlenswert. Allen anderen Lesern kann ich das Buch mit der Bewertung „gute Unterhaltung“ durchaus weiterempfehlen.
Bewertung: 4 von 5 Punkte
Lieben Gruß
Anke
๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ►Liebe Grüße, eure Anke◄ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑
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