Christian Mork - Darling Jim

...wenn es denn mal etwas anderes als ein Liebesroman sein soll;)

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Christian Mork - Darling Jim

Beitragvon patwelli » 06.02.2009, 11:31

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Darling Jim: Psychothriller
Christian Mørk
Piper 2009-03 Gebundene Ausgabe 352 Seiten

OT: Darling Jim

Inhalt:

Die Bewohner des irischen Dorfs Malahide mieden das Haus noch, lange nachem es desinfiziert und wieder bewohnbar gemacht worden war und die Leichen friedlich in der Erde ruhten. Drei tote Frauen waren in dem Spukhaus gefunden worden. Moira Walsh und zwei ihrer Nichten. Sie waren auf grausame und unerkärliche Weise gestorben. Wer aber hatte sie so qualvoll getötet? Hing das alles mit diesem Fremden zusammen, Jim? Jim Quick war eines Tages auf einem roten Motorrad aufgetaucht und als Märchenerzähler durch die Pubs der Gegend gezogen. Die meisten Frauen waren seinen Schauergeschichten und seinem teuflischen Charme auf der Stelle erlegen. Aber auch von Jim gab es seit einiger Zeit kein Lebenszeichen mehr. Bis eines Tages die Tagebücher der toten Frauen entdeckt werden, die nun wie aus ihren Gräbern zu sprechen beginnen und die schreckliche Wahrheit offenbaren. Quelle: Piper

Meine Meinung:

Das Buch ist einfach spannend, sogar bis zur letzten Seite. Die Handlung ist sehr interessant und durch die verschiedenen Perspektiven meisterhaft erzählt. Es ist die richtige Mischung aus Psychothriller und Fantasy, als reinen Psychothriller kann ich das Buch nämlich nicht bezeichnen, dafür ist es zu unrealistisch und ein Hauch von Übersinnlichem weht durch das ganze Buch. Die Personen allerdings waren mir zu überzogen und haben oftmals sehr undurchdacht gehandelt, normalerweise hätte man anders reagieren müssen. Aber genau das macht ja den Reiz des Buches aus.

Gefühle gibt es eine Menge in dem Buch - Hass, Eifersucht, Besessenheit, sexuelle Abhängigkeit, Gewalt, Selbstzerstörung. Aber die Liebe hat mir persönlich gefehlt, denn die war in meinen Augen einfach nicht vorhanden, abgesehen von der Geschwisterliebe zwischen den drei Schwestern. Jim hat keinen geliebt und er wurde auch nicht geliebt, das war eher Besessenheit oder purer Sex, den er mit seinem Charme und seiner Anziehungskraft sehr gut für sich einsetzen konnte. Ich mag ja nunmal Bücher, in denen es knistert, wahrscheinlich ist es hier dann genau das richtige für die reinen Thriller Leser, die es nicht mögen, wenn die Geschichte durch Liebesbeziehungen verweichlicht wird.

Die verschiedenen Perspektiven waren genial, man war immer in der Geschichte drin und durch die unterschiedlichen Erzählweisen wurde es nie langweilig, sie änderten sich genau zur richtigen Zeit. Mir hat Niall nur so leid getan, da versucht er auf eigene Faust, hinter die Geschichte zu kommen und wird nur missverstanden, geschlagen und verfolgt - das war mir persönlich zu viel des Bösen. Und vor Mary Catherine muss man sich ja jetzt schon in Acht nehmen - was wird wohl aus ihr mal werden, sie war mir jetzt schon sehr unheimlich.

Was mir auch nicht so gut gefallen hat, ist das permanente Verschweigen von Straftaten. Niall hätte nicht auf eigene Faust losgehen dürfen, sondern das Buch eigentlich der ermittelnden Polizei zeigen sollen. Aber die Polizei kommt in dem Buch ja auch nicht besonders gut weg, die Beamten, die man da kennen lernt, sind allesamt ein Witz und nicht besonders gut in ihrem Job. Auch das Handeln der Schwestern konnte ich nicht ganz nachvollziehen, wobei es Fiona eine ganze Zeit lang versucht hat, die Polizei auf die Tätigkeiten von Jim aufmerksam zu machen. Wenn man natürlich nur solche Erfahrungen mit den Ordnungshütern macht, dann kann ich allerdings ihre Handlungen schon eher verstehen.

Das Märchen in der Geschichte passte wunderbar in das Buch, es war nicht zu lang und nahm auch nicht die Spannung raus, ganz im Gegenteil, genau wie die Anhänger von Jim konnte auch ich als Leser die Auflösung kaum erwarten.

Das Buch fährt einige harte Geschütze auf, ist aber auch relativ unblutig - das Augenmerk war wirklich mehr auf die Psyche gelegt, die sich aus dem charismatischen Charakter von Jim ergibt. Ich kann es nur jedem empfehlen, der keine Liebesgeschichte erwartet, sich aber gerne in eine packende, vielschichtige Story hineinversetzen möchte.


Von mir bekommt das Buch 3,5 von 5 Punkten - die Gefühle und Handlung waren mir oft zu abstrakt und überzogen

:stern
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