Liebe: leider ungenügend
Melissa Nathan
Ullstein Tb 2009-01-14 Broschiert 491 Seiten
Klappentext:
Nicky Hobbs ist begeisterte und vielgeliebte Grundschullehrerin. Als sie eine neue Klasse übernimmt, schließt sie einen Schüler ganz besonders ins Herz: den 10-jährigen Oscar. Der sensible Junge ist Halbwaise, doch sein Vater kümmert sich kaum um ihn. Nicky Hobbs ist empört und bestellt Oscars Vater Mark zum Elternsprechtag – wo es zwischen den beiden gewaltig funkt. Doch neuerdings bemüht sich auch Nickys Exfreund und Kollege Rob wieder heftig um sie.
Meine Meinung:
Melissa Nathans letztes Werk ist ein wunderbar leichter Frauenroman mit einer guten Portion Liebe und Humor, das sich wunderbar für einen Wohlfühltag auf dem Sofa eignet.
Die Hauptfrage des Buches beschäftigt sich mit dem Thema, ob Frau zwischen Karriere und Familie wählen muss und warum nicht auch beides gehen sollte. Diese Frage mussten sich schon viele Frauen stellen und auch Nicky findet ihren ganz eigenen Weg. Nicky ist alleine schon durch ihren Beruf eine außergewöhnliche Protagonistin, denn in diesem Genre habe ich so gut wie über eine Lehrerin als Buchheldin gelesen. Mir hat dieser Aspekt außerordentlich gut gefallen, denn Melissa Nathan hat die Stimmung in einer Schule sehr gut eingefangen und mit Nicky eine Protagonistin erschaffen, die liebenswert, klug und warmherzig- aber nicht unfehlbar ist.
Die Liebesgeschichte verläuft in ruhigen Bahnen. Zunächst einmal lernt der Leser Nicky als auch Mark und Oscar richtig gut kennen bevor die beiden Erwachsenen zueinander finden.
Wie immer fand ich Melissa Nathans Schreibstil sehr angenehm und unterhaltsam, auch ihre früheren Romane haben mir immer recht gut gefallen, aber Liebe: leider ungenügend ist meiner Ansicht nach das beste Buch der Autorin, die mit 37 Jahren leider viel zu früh von uns gehen musste.
Zarte Seelen empfehle ich die Danksagung der Autorin nur mit Taschentüchern in den Händen zu lesen. Melissa Nathan, die schon wusste, dass ihr Leben bald beendet wird, hat wunderbare Worte voller Liebe und Humor an ihre Familie gerichtet und dabei wahre Tränenausbrüche bei mir ausgelöst.
Zum Schluss meiner Rezension möchte ich meine Bewunderung für die Autorin aussprechen, die trotz ihrer Krankheit die Kraft gefunden hat, diesen schönen Roman zu beenden und damit ein letztes Geschenk für ihre Leser auf den Weg gegeben hat. Danke!
Wertung:
10 von 10 Punkten