Jeanne C. Stein ~~ Lockruf des Blutes

Liebesromane mit phantastischen und/oder mystischen Elementen

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Jeanne C. Stein ~~ Lockruf des Blutes

Beitragvon Schattentaenzerin » 05.04.2009, 15:24

Jeanne C. Stein ~~ Lockruf des Blutes

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Lockruf des Blutes: Ein Vampirthriller
Jeanne C. Stein
Droemer/Knaur 2008-06-01 Broschiert 384 Seiten

Teil 2 der Anna Strong-Reihe

Inhalt:
Seit Anna Strong zum Vampir wurde, hat sie zwei Probleme: Sie muss ihre Tarnung als ganz normaler Mensch aufrechterhalten - und gleichzeitig gegen ihr immer größer werdendes Verlangen nach frischem, warmem Blut ankämpfen. Dabei kann sie sich im Moment wirklich keine Ablenkung erlauben, denn ihre Nichte ist spurlos verschwunden, und nur Anna kann sie finden. Unerwartete Hilfe bekommt sie ausgerechnet von einem der Hauptverdächtigen, dem attraktiven Lehrer Daniel. Doch Anna erkennt, dass auch er ein dunkles Geheimnis hütet ...

Meine Meinung:
Ok, nach Band 1 war mir schon klar, dass ich hiermit kein Meisterwerk finden werde, doch ich hatte Hoffnung dass zumindest die Charaktere und der Schreibstil besser sind. Und auch wenn die Hoffnung nicht komplett erfüllt wurde, kann ich zumindest sagen, die Autorin hat sich etwas gesteigert.

Anna hat zwar immer noch pseudo Miss Independent-Anwandlungen, doch kommt sie in diesem Buch sympathischer herüber. Besonders weil man hier einmal Annas sanfte Seite sieht, die sie gegenüber ihrer Familie zeigt.
Zwar ist sie dabei mitunters nicht gerade ... uhm ... intelligent in ihrem Vorgehen, aber allein ihre Gedanken/Gefühle bzg ihren verstorbenen Bruder gaben ihr ein paar Pluspunkte.

Auch Daniel erscheint nach einem holprigen Start doch erfährt man leider kaum was über ihn. Er bleibt einem total fremd... leider, muss man da sagen, denn er hat mehr als nur ein bisschen Potenzial.

Ebenso ist es sehr schade dass er nicht richtig herausgearbeitet ist, denn Anna und Daniel sind so ziemlich die einzigen Charaktere, die handeln. Alle anderen Personen sind da und tja, sind wie leere Hüllen. Man erfährt kaum was über sie und zumeist bleiben ihre Hintergründe/Handlungsgründe unergründlich.

Auch bzg der Handlung hat sich die Autorin nicht sehr gesteigert. Viele ernste Themen hat sie genauso wie in Band 1 einfach nur salopp angesprochen ohne den nötigen Ernst oder Hintergrund.

Und auch hier konnte sich die Autorin nicht für ein Genre entscheiden. Es gibt zwar Liebesszenen, aber die sind irgendwie abgekappt und nichts halbes und nicht ganzes, aber ebenso gibt es blutige Kampf- und Mordszenen die auf einen Thriller hindeuten, was aber nicht zu der emotionalen Tiefe passt, die die Autorin durch Annas Familiengeschichte aufbauen will.
Ich glaub es würde der Buchreihe und auch der Autorin gut tun, wenn sie sich wirklich für eine Thematik entscheiden würde.

Insgesamt gesehen kann ich auch hier nur sagen: Netter Roman aber nicht mehr. Minimal ist er besser als Teil 1, aber eine Kaufempfehlung kann ich einfach nicht geben.

Meine Wertung:
3,5 von 5 Punkte

:stern
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Beitragvon gini » 05.04.2009, 18:42

hm, ich muss dir bei deiner rezi zustimmen. das war wirklich keine glanzleistung, nach dem ersten teil habe ich auf eine steigerung gehofft - die konnte mir das buch aber leider nicht bieten.

bei mir waren es auch nur 3,5 von 5 punkten.

allerdings gebe ich dem 3. teil noch eine chance ;)
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Beitragvon Schattentaenzerin » 06.04.2009, 08:53

gini hat geschrieben:allerdings gebe ich dem 3. teil noch eine chance ;)


Ich auch (aber nur als Leihbuch). Allein weil ich wissen will wie es mit Max weitergeht...
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Beitragvon World of Armitage » 06.04.2009, 10:51

Wie schon der erste Teil, überzeugt auch Lockruf des Blutes mit einem rasanten und ultrakompakten, direkten Schreibstil. Mit den ersten Sätzen des Buches bricht die Handlung überfallartig über den Leser herein und lässt nicht mehr los. Anna wird dieses Mal in einen richtigen Kriminalfall verwickelt und agiert mehr oder weniger als private Ermittlerin. Das lässt eine andere Entwicklung der Serie durchscheinen, als ich ursprünglich gehofft hatte. Im ersten Teil ging es mehr um Anna selbst, ihr neues Dasein als Vampir und die damit verbundenen Probleme und Möglichkeiten. Nun hat sich Anna wohl mehr oder weniger ihren Platz erkämpft und widmet sich voll ihren Aufgaben. Dass die Vampirgesellschaft Ansprüche an sie stellt und die Frage um ihre besondere Rolle als "Die Eine" scheint sie nicht sonderlich zu interessieren. Das fand ich persönlich etwas schade.

Sehr erfrischend fand ich die Tatsache, dass neben den Vampiren nun auch andere Paranormale Wesen auftauchen. Mit Sehern und Gestaltwandlern gewinnt das Buch an Farbe und Abwechslung. Daniel Frey ist ein interessanter Charakter und es würde sich lohnen, mehr über ihn zu erfahren. Leider ist Anna als eine sehr selbstbezogenen Person dargestellt und überhaupt passiert viel zu viel, als dass sie sich auf Beziehungen einlassen könnte. Immer mehr lässt die Autorin Anna als Einzelkämpferin dastehen, die nicht viel übrig hat für Liebe und Bindung. Selbst die sporadischen Treffen mit ihrem menschlichen Freund Max werden Anna zu viel, und nicht nur, weil sie als Vampir immer mit der Blutgier zu kämpfen hat. Es ist die harte und fast tierische Seite an ihr, die immer mehr die Oberhand gewinnt und dadurch kommt es zu brutalen Szenen und viel Kampfinhalt. Die Handlung ist extrem dicht gepackt, und innerhalb weniger Tage passiert so unglaublich viel, dass es fast überirdisch erscheint. Obwohl schwächer als der erste Teil, ist Lockruf des Blutes immer noch ein sehr spannender Thriller, den zu Lesen es sich lohnt. Ich hoffe einfach nur, dass Anna nicht weiter als unerbittliche, unnahbare Person "gezüchtet" wird, sondern dass im Folgenden mehr Wert auf ihre emotionale Entwicklung gelegt wird. Sonst wird die Nähe zur Hauptfigur irgendwann zerstört und man hat nur noch eine unpersönliche Krimistory, die sich von Tempo und harten Szenen ernährt.

Fazit
Kompromissloser, schneller Thriller mit einer willensstarken Hauptfigur.
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