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Eiskalte Verführung: Roman
Linda Howard
Blanvalet Taschenbuch Verlag 2011-10-17 Taschenbuch 256 Seiten
Ice
Klappentext:
Gabriel McQueens Winterurlaubsstimmung wird von düsteren Wolken bedroht. Nicht nur, dass sich ein Eissturm über Wilson Creek zusammenbraut, auf Anweisung seines Vaters soll er zu allem Überfluss nach Lolly Helton sehen, einer abgelegen wohnenden Nachbarin. Bald stellt Gabriel fest, dass das Unwetter sein kleinstes Problem ist: Im Haus der Heltons beobachtet er zwei bewaffnete Fremde, und Lolly macht sich im ersten Stock am Fenster zu schaffen. Gabriel hilft Lolly, bei der Flucht. Ihr Verschwinden bleibt jedoch nicht unbemerkt - und ein unerbitterlicher Kampf ums Überleben in eisiger Kälte beginnt... Quelle: Blanvalet
Meine Meinung:
Sehr skeptisch bin ich an das Buch herangegangen, Überleben in eisiger Kälte liegt mir jetzt nicht so und ich hab doch schon einige Bücher gelesen, in denen das Thema nicht so gut behandelt wurde. Zum Glück ist es ja ein neuerer Howard, da sind die Helden wenigstens nicht mehr so bestimmend *g*. Und was soll ich sagen - ich wurde ja sowas von positiv überrascht, das hätte ich so gar nicht erwartet. Endlich mal eine Heldin ganz nach meinem Geschmack - insgeheim hatte ich ja schon gefürchtet, die gibt es gar nicht mehr
. Aber Lolly ist genauso, wie ich mir die Prota in so einer Situation immer vorgestellt habe - durchdacht, sarkastisch und vor allem vernünftig, dabei aber nie ihren Humor verlierend. Und vor allem kennt und akzeptiert sie ihre Grenzen, in denen sie aber sehr mutig handelt. Gabe ist jetzt auch nicht der Überheld, auch wenn er natürlich in dieser Situation besser geschult ist und körperlich überlegen - was er sie aber nie spüren lässt. Beide kennen sich von früher, mochten sich da aber nicht so gut leiden. Man kann Gabriels Unmut sehr gut nachvollziehen, soll er doch nach der ungeliebten Nachbarin schauen, obwohl er viel lieber mit seinem Sohn zusammen wäre, den er auch nur selten sehen kann. Der Plot ist einfach nur beklemmend, Linda Howard schildert verdammt gut und eindringlich, wie man sich in solch einer Wetterlage fühlt und was dabei alles passieren kann, auf das man überhaupt keinen Einfluss nehmen kann. Was war ich froh, dass ich mich in meine Decke kuscheln konnte - eigentlich das perfekte Buch für einen kalten Winterabend. Eisregen in Maine ist nicht nur kalt, sondern auch absolut gefährlich, seine Konsequenzen werden oft unterschätzt. Die Gefühle der beiden, die sich natürlich näher kommen, sind realistisch und absolut nicht überstürzt, wobei Ausnahmesituationen auch schon mal Ausnahmehandlungen nach sich ziehen. Beide können sehr gut damit umgehen, da gibt es keine falsche Bescheidenheit oder Unsicherheit - dieses ständige Was Wäre Wenn gibt es hier nicht, zum Glück. Das Zusammenspiel mit dem Einbrecherpärchen ist auch gelungen - solche Gedanken über die Täter hab ich noch nie in dieser Art Bücher gelesen *g*. Genauso denkt bestimmt jeder, traut sich nur nicht, es auszusprechen. Vielen Dank an die Autorin, dass sie hier fast mal ein Tabu bricht.
Ein bisschen kurz ist es schon, es ist aber so eindringlich geschrieben, dass man kaum was vermisst. Mir hat wirklich am besten hier die Vernunft der Handlungen gefallen, sie ist so gelungen plaziert, dass das Buch dadurch nicht weniger spannend oder humorig wirkt. Manches wirkt ein bisschen überstürzt und geht dann doch zu glatt - aber diese Kleinigkeiten seien dem gelungenen Lesevergnügen verziehen. Beim Cover hab ich allerdings immer gefroren - das passt irgendwie so gar nicht zur Geschichte.
Von mir gibt es 4,5 von 5 Punkten - Linda Howard konnte mich endlich mal wieder überzeugen.
LG
Patty
