Klappentext: Detective Colt Nightshade hat nur einen Brief als Anhaltspunkt um die verschwundene dreizehnjährige Tochter seiner Freunde wieder zu finden. Bei der schwierigen Suche soll ihn ausgerechnet Althea Grayson unterstützten. Sie ist außerordentlich hübsch, doch kann sie ihm bei dem gefährlichen Einsatz wirklich helfen?
Meine Meinung: Da sieht man mal wieder wie die Klappentexte der Verlage den Inhalt verzerren können. Colt Nightshade ist kein Detective, sondern privat auf der Suche nach dem verschwundenen Mädchen. Gerade als er einen Informanten befragen will wird dieser erschossen. So trifft er schließlich auf die Polizistin Althea Grayson, die eher widerwillig mit ihm zusammenarbeitet. Anfangs war ich doch sehr befremdet von den beiden Protas, empfand sie als Karikaturen ihrer selbst. Althea, wunderschön, sexy, selbstbewusst, kompetent, gesetzes- und regeltreu, geht zum Lachen in den Keller und hat alles in allem scheinbar einen Stock verschluckt, so steif und abweisend ist sie Colt gegenüber. Der wiederum ist das komplette Gegenteil, ein Abenteurer, der alles lässig zu nehmen scheint, auch mal in eine Wohnung einbricht wenn er glaubt so das Mädchen finden und retten zu können und nach kurzer Zeit, wenn ich richtig gerechnet habe, nach zwei Tagen, weiß er schließlich schon dass er die abweisende Althea liebt und heiraten will.
Ich war nach dem ersten Kapitel stark versucht das Buch abzubrechen, hatte ich doch schon mit dem zweiten Nachtgeflüster-Band so meine Probleme gehabt.
Doch je weiter ich schließlich gelesen habe desto mehr hat mich die Geschichte gefesselt. Die Suche nach dem verschwundenen Mädchen, nach den Machern der Kinderpornos, die Annäherung von Althea und Colt, die sich irgendwann tatsächlich zusammenraufen. Das abweisende Verhalten Altheas wird langsam verständlicher, je mehr man über ihre Vergangenheit erfährt und auch Colt erweist sich als Mann mit Tiefgang und nicht als durch die Welt ziehender Cowboy.
Besonders gut hat mir der Umgang der Autorin mit dem schwierigen Thema Kinderpornografie, Vergewaltigung und den psychischen Folgen gefallen, da sie nichts beschönigt und für das gefangen gehaltene Mädchen auch kein Friede-Freude-Eierkuchen-Happy End heraufbeschwört sondern klar schreibt, wie schwer es für die Kleine werden wird damit leben zu lernen.
Meine Wertung:
4 von 5
P.S. Nur den Titel finde ich schlecht gewählt, denn obwohl eines der zum Sex gezwungenen Mädchen in der Vergangenheit getötet wurde, wird in der ganzen Geschichte tatsächlich niemand mit dem Tode bedroht. Da hätte man sicher auch einen passenderen Titel finden können.