Der Geruch der Angst
Iris Johansen
Ullstein Tb 2005-08 Broschiert 367 Seiten
Klappentext: Es sollte aussehen wie eine Naturkatastrophe. Doch Fotoreporterin Alex Graham weiß: Der Dammbruch in Colorado, der über 100 Opfer gefordert hat, war ein Sabotageakt. Ihr Wissen bringt Alex in Lebensgefahr. Judd Morgan, ein halbkrimineller Bodyguard, soll Alex entführen, in Sicherheit bringen und von weiteren Nachforschungen abhalten. Bald erweist sich Morgan als der Einzige, dem sie noch trauen kann...
Meine Meinung: Wie üblich ist der Klappentext wieder mal nicht ganz korrekt. Morgan ist kein "halbkrimineller Bodyguard", sondern ein Regierungskiller, der etwas gesehen hat, was er nicht sehen sollte und deshalb jetzt von Killern aus seinen eigenen Reihen, nämlich der CIA, verfolgt wird.
Alex hat die Gesichter der Attentäter gesehen und kann ihnen mit knapper Not entkommen. Da sie mit einer der Helferinnen der Rettungsteams befreundet ist, deren Mann Logan zufälligerweise ein einflussreicher Milliardär ist, überredet der Judd Morgan, Alex zu beschützen und sie von Logans Frau fernzuhalten. Judd entführt Alex und rettet ihr damit das Leben.
Logan ist ein interessanter Charakter. Er ist ein Mann von sehr fragwürdiger Moral, der sich nicht lange mit der Überlegung aufhält, ob das Leben eines Gangsters genauso viel wert ist wie ein anderes. Bei ihm gilt: er oder ich. Oder im vorliegenden Fall: er oder die zu beschützende Person.
Gleichzeitig ist Morgan aber kein eiskalter Typ, sondern er hat Humor, malt und ist Alex gegenüber sehr fürsorglich.
Alex ist eine sehr starke Persönlichkeit, die m.E. aber das Helfersyndrom hat. Ständig meint sie, sie allein sei diejenige, die den Fall aufklären kann und hat immer überall ihre Nase, ach was, ihre ganze Person mitdrin! Das nervte mich ungemein
Obwohl sie dann nicht gerettet werden muss, sondern durchaus mit der Situation selbst fertig wird bzw. Judd Morgan eine gleichwertige Partnerin ist, ärgere ich mich über so extrem sture Heldinnen immer ungemein! Wobei ich lobend erwähnen muss, dass Morgan ein Held ist, der ihr eine Menge zutraut und sie nur einmal nicht mitnimmt sondern austrickst, nämlich als er sich auf den Weg macht, einen ehemaligen Kollegen, der ihn verraten hat zu foltern um Informationen von ihm zu bekommen!
Die Story selbst ließ mich seltsam unberührt. Ich habe das Buch sogar zwischendurch zwei Tage zur Seite gelegt, weil ich keine Zeit hatte und trotzdem habe ich mir keine Gedanken gemacht, wie es wohl weitergeht und wer die Attentäter sein mögen.
Auch fand ich die vielen Namen der erwähnten Terroristen und Politiker (was nicht in jedem Fall ein Unterschied war
) zum Teil sehr verwirrend.
Meine Wertung: da ich die Geschichte leider nicht besonders fesselnd und die Hauptpersonen in ihrer gefühlsmäßigen Beziehung zueinander sehr oberflächlich fand vergebe ich nur
2,5 von 5