Michelle Raven - Eine unheilvolle Begegnung

[Michelle]

Ach herrje. Ich trau mich gar nicht, denn ich mag Michelle Ravens Bücher wirklich gern! Bisher haben mich alle überzeug und ich genieße normalerweise ihren ruhigen, anschaulichen und bildlichen Stil, ihre wenig übertriebenen Charaktere und irgendwie haben die Bücher immer was heimeliges für mich. Wenn ich nicht weiß, was ich lesen soll, ist ein Michelle Raven Buch immer eine gute Idee für mich. Die Bücher packen mich immer.

Danke, das freut mich.

Leider tue ich mich mit "Eine unheilvolle Begegnung" ungeheuer schwer. Ich fand den Anfang klasse, Paläontologie finde ich als Profession spannend, so dass ich mich über den Beruf von Sam sehr gefreut habe. Sam finde ich auch toll, aber was sie in Morgan sieht, ist mir ein Rätsel. Ich finde zu ihm einfach keinen Zugang. Seine Beweggründe sind schon ein Stück weit naiv und irgendwie ist er mir für einen Romantic Thrill Charakter doch ein bisschen zu - wie soll ich sagen- passiv. Sein Verhalten ist bestimmt nicht unrealistisch, aber ich finde Sam über große Strecken so viel cooler und abenteuerlustiger und auch mutiger als ihn... das stört mich doch ziemlich. Es gab für mich auch ein paar plotbedingte Längen, was die Geschichte doch etwas zäh macht.

Insgesamt ist das wie immer ein versiert geschriebener, gut erdachter Romantic Thrill, der leider diesmal aus verschiedenen Gründen nicht meinen Geschmack trifft.
Insgesamt 3/5 Punkte.

Ich finde es völlig okay, wenn nicht jeder Leser jedes Buch von mir gleich gern mag. Es ist zwar schade, dass es dir nicht so gut gefallen hat, ich möchte ja, dass meine Leser sich gut unterhalten fühlen, aber deine Begründung finde ich absolut schlüssig. Sam ist tatsächlich ein sehr starker Charakter, dagegen hat es Morgan etwas schwer, weil er schon durch die Verletzungen zwangsläufig am Anfang deutlich passiver sein muss. Von daher freue ich mich, dass du Sam mochtest und hoffe, dass dir meine weiteren Bücher dann wieder richtig gut gefallen.


Viele Grüße,

Michelle

[Marina G.]

Meine Einschätzung:
Paläontologin Samantha Dyson befindet sich gerade auf einer Ausgrabung am Colorado Plateau, als sie in der Nacht durch Geräusche geweckt wird. Sie steht leise auf und wird Zeugin wie Verbrecher einen Mann verprügeln und ihn dann im Wüstensand vergraben. Kaum sind sie außer Sicht, rettet die den lebendig begrabenen Mann das Leben und bringt ihn in ihr Lager. Ihre Tat bleibt den Verbrechern allerdings nicht verborgen und so beginnt ein gefährlicher Wettlauf mit dem Tod, denn die Gangster wollen nicht eher ruhen bis sie Sam und John, so nennt sich der Mann, für immer zum Schweigen gebracht haben.

Morgan Spade verfolgt einen sehr gefährlichen Plan: Er will den Mörder seiner Schwerster auf eigenen Faust schnappen und ihren Tod rächen. Doch es war ein großer Fehler sich mit einer Drogenbande einzulassen, dass muss er schon bald einsehen. In letzter Minute wird er von der tapferen Sam gerettet. Ihr wagemutiges Eingreifen bringt auch sie nun in große Gefahr und Morgan und Sam werden zu Opfer von gnadenlosen Jägern...

Der erste Teil der zweiteiligen Dyson Duologie zieht sofort in seinem Bann. Die Autorin Michelle Raven wirft die Leser mitten ins Geschehen und baut gekonnt eine spannende Geschichte auf. Leider flaut die Spannung im Laufe des Buches dann immer weiter ab. Auch die Personen, die ganz gut gezeichnet sind und die Liebesgeschichte können nicht verhindern, dass sich das Buch in der Mitte stark in die Länge zieht. Hier hätte die Autorin ruhig etwas straffer erzählen können. Ansonsten bietet das Buch den gewohnten angenehmen Schreibstil der Autorin und es gibt es Wiedersehen mit vielen Bekannten Figuren aus anderen Büchern.

Bewertung:
3 von 5 Punkten