Die erste Genesis- Akte.Charles Grant
Droemer Knaur 1998 Broschiert 298 Seiten
Klappentext: Das Grauen regiert in den Bergen von Kentucky. Seit längerem schon verschwinden Menschen spurlos. Als Privatermittler Ethan Proctor dem Hilferuf seines Kollegen Sloan folgt, stößt er auf bizarre Vorfälle jenseits des Erklärbaren. Doch was Sloan geschah, ist nur der Anfang. In der Wildnis lauert Unaussprechliches...
Quelle: Droemer KnaurDer erste - abgeschlossene - Band einer Trilogie aus der Twilight-Zone: ein mysteriöser Thriller für alle Fans der ungelösten Fälle.
Meine Meinung: Dieses Buch zu beschreiben ist nicht einfach. Der Anfang ist klasse, baut eine unheimliche Atmosphäre auf und Sloan Delany ist ein sehr interessanter Charakter. Dann läuft er in eine Falle und kann gerade noch einen Hilferuf an seinen Freund und Chef Proctor absetzen.
Ab dem Szenenwechsel zur Black Oak Agentur wird es etwas seltsam. Mir kam es so vor als müsste ich den Band vor dem ersten Band kennen, der mir die Geschichte der Agentur-Mitarbeiter und vorallem Proctors erklärt. Warum haben seine Angestellten so einen Heidenrespekt vor ihm, warum ist er eine so mysteriöse Gestalt?
Proctor und sein junger Assistent erhalten den Anruf Delanys und machen sich sofort auf den Weg in die Berge Kentuckys. In der Kleinstadt benehmen sich die Menschen tatsächlich alle sehr seltsam, gehen nachts nicht unbewaffnet auf die Straße und sind Fremden gegenüber sehr zurückhaltend.
Lediglich die Stripperin Flower Power, die von außerhalb kommt, ist bereit Proctor und Taz zu helfen. Das Geheimnis der Morde befindet sich tatsächlich in dem Museum des Außergewöhnlichen, das dem Motel angegliedert ist in dem Sloan Delany zuletzt wohnte.
Charles Grant, der auch schon einige Akte X tie-in novels geschrieben hat und unter diversen Pseudonymen als Horrorautor bekannt ist, schafft es, durch die klassischen Zutaten wie ständigen Nebel und Regen und wirklich seltsame Kleinstadtbewohner, eine äußerst gruselige und beklemmende Atmosphäre aufzubauen. Zwischendurch flicht der Autor dann wieder eine Szene ein, deren feiner Humor mich unerwartet auflachen ließ.
Ich muss allerdings gestehen, dass ich das Ende des Romans etwas irritierend fand, denn mir war nicht wirklich klar, um was es sich bei dem übersinnlichen Mörder wirklich handelte. Erst nach zwei Tagen habe ich plötzlich begriffen, was die letzten Sätze zu bedeuten hatten
Die Pointe des Horrorromans zündete bei mir zwar mit reichlich Verspätung, aber trotzdem hat es der Autor geschafft, dass ich übelste Alpträume nach der Lektüre dieses Romans hatte und die nächsten beiden Bände auf meinem Wunschzettel gelandet sind.
Vielleicht werden mir dann auch die Eigenarten Proctors und seines Teams verständlicher.
Meine Wertung: gute 3,5 von 5