Elegie an die Nacht 02: Der Fluch der Götter von J.Carey

...wenn es denn mal etwas anderes als ein Liebesroman sein soll;)

Moderatoren: mallory, Mondfrau

Elegie an die Nacht 02: Der Fluch der Götter von J.Carey

Beitragvon SchneeMcKettrick » 08.09.2009, 17:52

Bild
Elegie an die Nacht 02: Der Fluch der Götter
Jacqueline Carey
Egmont Lyx 2009-08-15 Broschiert 600 Seiten

Klappentext:
Lord Satoris Fluchbringer gedachte den Menschen zu helfen, als er sich einst gegen seinen göttlichen Bruder Haomane stellte, doch der sich daraus entspinnende Krieg hat die Welt Urulat zerrissen. Einer alten Prophezeiung folgend, vereinen sich nun die Völker Urulats, um den dunklen Lord zu stürzen. Der Schlüssel zur Erfüllung der Prophezeiung, die Elfenprinzessin Cerelinde, befindet sich jedoch in Satoris Händen. Während der dunkle Herrscher und sein Heerführer Lord Tanaros in der Festung Finsterflucht ausharren, ist ein kleiner Junge unterwegs, um das Wasser des Lebens in Satoris Reich zu bringen und seiner Herrschaft damit ein Ende zu setzen.

Meine Meinung:
Nach dem ersten Buch „Elegie an die Nacht: Der Herr der Dunkelheit“ ist nun endlich der langersehnte zweite Teil des opulenten Fantasyvergnügens erschienen.

Grundvoraussetzung für diesen Roman ist Ausdauer, denn Carey bietet ihren Lesern viel Inhalt, der nicht immer sofort verständlich ist.
Ihre Beschreibungen sind oft sehr ausführlich und so manch ein Name verursacht einen regelrechten Zungenkrampf, wenn man versucht ihn auszusprechen. Auch gedankliches Sprechen ist manchmal nahezu unmöglich- versucht man es doch, so stellt man sich der Gefahr, einen Knoten im Gehirn zu bekommen.

Die bildhafte Sprache der Autorin führt aber nicht nur dazu, dass der Leser Ausdauer benötigt, sondern bietet auch viel Raum, um in dem Buch zu versinken. Careys Fantasywelt ist sehr interessant und leuchtet in den unterschiedlichsten Tönen- ob dunkel oder hell, Gut oder Böse, ist alles in diesem Roman vertreten.

Die Charaktere sind allesamt gut gezeichnet und haben ein ausgezeichnetes Profil. Sie werden beim Lesen nahezu lebendig und bieten viele Anhaltspunkte über die man als Leser nachdenken kann und sollte.

Ob dieses Buch auch etwas für Leser ist, die schon seit Jahren Fantasy lesen, kann ich nicht beurteilen. Für Menschen wie ich, die erst seit einigen Jahren hin und wieder Fantasy lesen, ist das Buch jedoch wirklich toll, da es nicht nur gut geschrieben ist und eine sagenhaft tolle Geschichte bietet, sondern weil es auch dramatisch und nachdenklich stimmend verfasst wurde.

Elegie an die Nacht ist kein Gute Laune- Buch mit Sternenregen und Zuckerwatte- es ist Buch, mit welchem man sich ernsthaft auseinandersetzen kann und seine dunkle Seite entdeckt.

Wertung:
9,5 von 10 Punkten

:stern
Benutzeravatar
SchneeMcKettrick
Spießige Prinzessin mit Krönchen/Admin
 
Beiträge: 23933
Registriert: 28.03.2006, 18:56
Wohnort: ..hinter den Bergen bei den 7 Zwergen

Re: Elegie an die Nacht 02: Der Fluch der Götter von J.Carey

Beitragvon Wildfee » 01.05.2011, 21:53

Bild
Elegie - Fluch der Götter: Roman
Jacqueline Carey
Heyne Verlag 2011-03-08 Taschenbuch 464 Seiten

Inhalt:
Noch immer regiert mit Satoris Fluchbringer das Böse in der Welt. Während sich die Völker Urulats einer alten Prophezeiung nach vereinen, um den dunklen Gott zu stürzen, gelingt es der Elfenprinzessin Cerelinde, die auf Satoris’ Burg gefangen gehalten wird, in diesem die Erinnerung an das Gefühl der Liebe hervorzurufen. Doch damit besiegelt sie das Schicksal aller Völker…

Meine Meinung:

Der zweite Band der Elegie Duologie schließt nahtlos an den 1. Band an, von daher ist zum Verständnis des Romanes dringend notwendig, vorher diesen zu lesen.

Beide Bände in ihrem Gesamtkonzept und der Grundstory erinnern stark an Herr der Ringe und das ist durchaus so von der Autorin beabsichtigt: Die Elegie Romane sind schlichtweg eine Hommage an Tolkien.
Und von daher unterscheidet sich der Schreibstil Careys auch von ihren bekannteren Kushiel Büchern, die ein völlig anderes Konzept hatten. Anders als Tolkien verzichtet Carey in den Elegie Bänden jedoch auf die ausufernden Landschaftsbeschreibungen und erzählt die Geschichte etwas kompakter, aber in einem ähnlich poetischen und eher unspektakulären Stil. Manchmal kopiert sie Tolkien für meinen Geschmack aber etwas zu stark, etwa dann, wenn man in Malthus unzweifelhaft Gandalf den Weißen wiedererkennt oder wenn der Onkel vom Träger des Wassers (nein, nicht des Ringes) und der Träger selbst Sam und Frodo widerspiegeln (inklusive der bereitwilligen und selbstlosen Aufopferung Sams).
Wer dieses Vorwissen nicht hat, wird die Bücher entweder als langweilig und schlechte Kopie empfinden oder sie als das sehen, was sie sind: Gute und solide High Fantasy, die eine bekannte Story in ein neues Gewand kleiden.
Fazit: Wer Tolkien stellenweise als zu langatmig empfand, sollte sich die Elegie Romane zu Gemüte führen, wer etwas völlig Neues erwartet und nur die Kushiel Bände der Autorin kennt, wird möglicherweise enttäuscht werden. Für Fans von reichlich spektakulärer Action, wortwitzigen Dialogen und einem spritzigen Stil sind die Bücher definitiv nicht geeignet.
Ich mag solche ruhige Fantasy ab und an ganz gern :)

Meine Wertung:

8 von 10

Noch ein Wort zu den Covern der Neuauflage im Heyne Verlag:
ich weis nicht, wer auf die saudämliche Idee kam, als Cover die Bilder von Luis Royo zu verwenden. In der ganzen Story kommt keine einzige Frau vor, die so aussieht!! :brüll Wer Bücher vorrangig nach dem Cover aussucht, wird garantiert keine High Fantasy erwarten. Beim unbedarften und uninformierten Leser ist Enttäuschung also vorprogrammiert. Da lobe ich mir die alte Covergestaltung des Lyx Verlages, die dem Inhalt viel mehr entspricht.
Copyright Avatar 1996 by Mark Ivan Cole - All Rights Reserved - Used by Permission
Hat die Blume einen Knick, war die Hummel wohl zu dick.
Benutzeravatar
Wildfee
Palastwache/Moderatorin/Mitbegründer
 
Beiträge: 16179
Registriert: 29.03.2006, 09:26


Zurück zu sonstige Genre

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 3 Gäste

cron