Gesa Schwartz - Grim: das Siegel des Feuers

...wenn es denn mal etwas anderes als ein Liebesroman sein soll;)

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Gesa Schwartz - Grim: das Siegel des Feuers

Beitragvon Wildfee » 18.03.2010, 10:42

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Grim: Das Siegel des Feuers
Gesa Schwartz
Egmont Lyx 2010-03-15 Gebundene Ausgabe 600 Seiten

Inhalt:
Der Pariser Gargoyle Grim ist ein Schattenflügler, seine Aufgabe ist es, das steinerne Gesetz zu wahren, dass niemals ein Mensch von der Existenz seines Volkes erfahren darf. Eines Tages begegnet ihm die junge Sterbliche Mia, die über eine besondere Gabe verfügt: Sie ist eine Seherin des Möglichen. Mia gerät in den Besitz eines rätselhaften Pergaments, das mit merkwürdigen Schriftzeichen bedeckt ist, die sie nicht entziffern kann. Gemeinsam mit Grim beschließt sie, dem Geheimnis des Pergaments auf die Spur zu kommen. Da erreicht sie die Nachricht, dass der Gargoylekönig in Paris gestürzt wurde. Das Gleichgewicht der Mächte verschiebt sich auf gefährliche Weise. Um die Gargoyles vor einer Schreckensherrschaft zu bewahren, muss Mia ihre schlummernden Kräfte erwecken.

Meine Meinung:
Beim ersten Anblick des Buches dachte ich ersteinmal: "WOW! Was für ein wunderschönes Cover!" und "Boah, der Wälzer ist dick!".
Im Nachhinein kann ich nur sagen, das jeder Cent die 600 Seiten absolut wert ist.
Vor dem Lesen muss man sich allerdings im Klaren darüber sein, das hier ein astreines Jugendbuch vorliegt und von Erotik ist keine Spur vorhanden ist (und auch gar nicht notwendig). Dies nur als Hinweis für diejenigen, die Bücher des Lyx Verlages eher mit Romantasy in Verbindung bringen.
Romantisch ist das Buch dennoch, zumindest in einem kleinen Teilbereich.
Es geht um die Liebe, Gut und Böse, tiefe Gefühle, die Suche nach sich Selbst, dem Sinn des Lebens, Tyrannei, Versuch und Irrtum, Magie, Zauberkraft, Mythologie, Freundschaft und noch viel mehr.
Das Buch ist facettenreich, intensiv, poesievoll, verträumt, bildgewaltig und wortgewandt, kurz: Man sollte sich viel Zeit für das Buch nehmen, die Seiten nicht einfach runterlesen, sondern ab und an innehalten und das Gelesene wirken lassen. Der Roman ist anspruchsvoll, zumindest dann, wenn man all die kleinen Facetten und Hinweise richtig verstehen und deuten will.
Die Fantasywelt, die Schwartz erschaffen hat, ist absolut neu und sehr interessant. Vor allem dadurch, dass in diesem Buch die Gargoyles in den Focus gerückt werden, eine Fantasyspecies, die in vielen anderen Urban Fantasy Romanen nur kleine Nebenrollen besetzt. Nicht zuletzt deswegen hat der Roman einen ganz eigenen Reiz und eine besondere Gargoyle Mythologie, die man sonst höchstens ansatzweise findet.
(In diesem Zusammenhang bedauere ich, das es am Ende des Buches kein Literaturverzeichnis gibt, mich würde brennend interessieren, welche Quellen verwendet wurden.)
Die Charaktere von Mia und Grim schließt man nach und nach ins Herz, wobei sich Grim noch ein wenig tiefer geschlichen hat. Wäre Mia ein wenig älter als 17, hätte der Roman auch gerne ein wenig Erotik vertragen können, aber wie schon erwähnt, ist das kein Manko. Beide sind sympathisch und liebevoll beschrieben, wie überhaupt sämtliche Charaktere nicht einfache Schablonen sind, sondern solide ausgearbeitet.
Kritisch anmerken könnte ich höchstens, das die Queste der beiden für meinen Geschmack ein klein wenig zu lang geraten ist, andererseits wird das durch das relativ hohe Erzähltempo wieder ausgeglichen.
Für ganz zarte Seelen ist das Buch nicht geeignet, da es doch ab und an etwas heftiger und blutiger zugeht.
Mein Fazit: Wer Harry Potter liebt und daneben Eragon stehen hat, sollte sich schleunigst auch Grim zulegen! Und alle anderen sollten auch mal einen Blick oder zwei oder drei wagen ;)

Meine Wertung:
10 von 10 (Keeper)

:stern
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Hat die Blume einen Knick, war die Hummel wohl zu dick.
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Beitragvon monifant » 18.03.2010, 11:37

und schon wieder eins mehr auf dem WZ - aber bei dem Preis (und meinem ZUB) eilt es ja nicht wirklich :cool:
monifant
 

Beitragvon Marina G. » 23.03.2010, 16:20

meine WZ wächst auch schon wieder!
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Beitragvon hermine » 23.03.2010, 16:39

Jetzt ist es noch höher auf meine Wunschliste gerutscht :versteck

Wer soll das bezahlen wer hat soviel Geld..... :flöten mhh, ich habe keinen singenden Smily gefunden :helga
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Beitragvon Letanna » 23.03.2010, 20:18

Ein wirklicher toller Debütroman. Ich konnte gar nicht glauben, dass das hier das erste Buch der Autorin ist. Es ist ein Jugendfantasy-Buch mit liebevoll beschriebenen Charakteren und Schauplätzen. Es gibt viele interessante Gestalten und Wesen. Das Buch ist spannend und flüssig geschrieben. Es kommt auch etwas Romantik vor, ich hätte mir da etwas mehr gewünscht.

Von mir aber ganz klar 10 von 10 Punkte für einen tollen Debütroman.
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Beitragvon SchneeMcKettrick » 04.05.2010, 22:32

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Grim: Das Siegel des Feuers
Gesa Schwartz
Egmont Lyx 2010-03-15 Gebundene Ausgabe 600 Seiten

Inhalt:
Der Pariser Gargoyle Grim hat die Aufgabe, das steinerne Gesetz zu wahren, dass niemals ein Mensch von der Existenz seines Volkes erfahren darf. Doch eines Tages wird dieses Gesetz gebrochen und Grim begegnet der jungen Sterblichen Mia, die über eine besondere Gabe verfügt: Sie ist eine Seherin des Möglichen. Als Mia in den Besitz eines rätselhaften Pergaments gelangt, beschließen Grim und Mia, das Geheimnis des Pergaments zu ergründen. Sie ahnen nicht, dass sie einem Rätsel auf der Spur sind, das nicht nur ihr eigenes Leben bedroht, sondern das Schicksal der ganzen Welt …
Quelle: Lyx

Meine Meinung:
„Endlich ein Gargoyle als Held“ und „ Dieses Cover ist eins der Schönsten die ich jemals gesehen habe“ waren meine ersten Gedanken als ich „Grim- Das Siegel des Feuers“ in den Händen hielt.
Schwer und gehaltvoll kommt der Jugendroman auf etwa 600 Seiten zu den Lesern und bietet viel Platz und Zeit um in das Geschehen einzutauchen und die Charaktere kennenzulernen. Keine einzige Seite dieses Buches war zuviel. Jeder Moment, jede Seite und jedes Wort konnte von mir genossen werden und zum Schluss war ich traurig, dass das Buch schon zu Ende war. Alle Leser denen es genauso geht, können erleichtert aufatmen, denn weitere Bücher sind in Planung.

Auch wenn die Liebe durchaus eine Rolle spielt ist sie nicht gewichtig genug um ein Romantasy zu sein, vielmehr ist der Roman Jugendfantasy vom Feinsten und bietet auch Erwachsenen ein geniales Lesevergnügen. Zu keiner Sekunde habe ich Erotik oder die typischen Merkmale eines Liebesromans vermisst. Ich war viel zu sehr damit beschäftigt die vielfältigen Themen dieses Buches zu verarbeiten. Die Themenpalette reicht von Selbstfindung bis hin zu Fragen nach dem Sinn des Lebens. Auch Magie und Mythologie spielen eine große Rolle.

Die Charaktere sind bildhaft beschrieben und facettenreich ausgestattet. Jede Figur bildet das Rahmengerüst zu einem wundervollen Roman voller Herzblut.
Herzblut bemerkt man tatsächlich auf jeder Seite, die Liebe zum Detail der Autorin und auch die Liebe zu ihrer Geschichte ist spürbar. Der Schreibstil von Gesa Schwartz ist ebenso gut wie alles andere an diesem Buch. Zwar bedient sie sich einer einfachen Sprache, aber um tiefer in das Geschehen einzutauchen gibt sie dem Leser einiges an Gedankenfutter mit auf dem Leseweg.

Hier passt einfach alles perfekt zusammen und ich kann nur jedem Leser, der auch nur einen Hauch für Fantasy und Jugendliteratur übrig hat, raten dieses Meisterwerk zu lesen!

Wertung:
10 von 10 Punkten
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SchneeMcKettrick
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Beitragvon mallory » 25.12.2010, 19:06

Klappentext: Sie fürchten und beschützen uns seit uralter Zeit. Sie sind der kalte Hauch, der in einer warmen Sommernacht deine Wange streift, wenn du schläfst, und sie sind der schwache Duft von Dunkelheit im Morgengrauen. Sie sind die gefallenen Engel unserer Zeit, sie sind - die Gargoyles.

Der Gargoyle Grim wahrt das steinerne Gesetz, nach dem niemals ein Mensch von der Existenz seines Volkes erfahren darf. Doch dann wird dieses Gesetz aufgrund eines rätselhaften Pergaments gebrochen. Gemeinsam mit der jungen Sterblichen Mia, einer Seherin des Möglichen, will Grim das Geheimnis des Pergaments ergründen. Sie ahnen nicht, dass sie einem Rätsel auf der Spur sind, welches das Schicksal der ganzen Welt bedroht...

Meine Meinung: Phantasie, Poesie, Romantik, zarte Liebe, Dramatik, Horror, Philosophie und vieles mehr vereinen sich in diesem Monumentalwerk, das mich mehr als einmal an das (Film-)Epos "Der Herr der Ringe" erinnert hat. Nicht inhaltlich, nein, aber in Sprache und Atmosphäre.
Ich gebe zu, ich war nicht von Anfang an so angetan von diesem Buch. Zuerst war mir zu viel Fantasy, zu viele fremde Wesen auf einem Haufen. Ich bin wohl doch eher der Typ für Paranomales in kleinen Portionen - dachte ich.
Doch mit der Zeit, nachdem ich mich auf das Experiment eingelassen hatte, fesselte mich die Geschichte immer mehr. Die mutige Mia, die Schmerz, Kummer, Trauer und Entsetzen trotzt um ihren Weg zu gehen und die Welt zu retten. Der kühle Gargoyle Grim, in dessen Innerem Leidenschaft und Widerspruch gegen die Gesetze der Gargoyles kämpfen und über dessen trockenen Humor ich mehr als einmal grinsen musste. Und all die anderen unglaublichen Wesen, Mitstreiter und Feinde ebenbürtig fantastisch gezeichnet. Fremde Welten, zum Teil ziemlich alptraumhaft, tun sich vor dem geistigen Auge auf. Und doch ist die Geschichte gleichzeitig poetisch und wunderschön, die zarte Annäherung zweier so unterschiedlicher und scheinbar unvereinbarer Personen wie Grim und Mia sind von nahezu schmerzhafter Romantik.
Mein anfänglicher Widerstand war schnell besiegt und nun fiebere ich dem zweiten Teil der Geschichte entgegen!! Es ist fast nicht zu glauben, dass es sich bei "Grim" um einen Debütroman handeln soll! Welche Steigerungen sind dann von der Autorin in Zukunft noch zu erwarten!?
Ein Kompliment auch an den Verlag, der das Cover perfekt gewählt hat. Genau so habe ich mir Grim vorgestellt!

Meine Wertung: Ganz klar 5 von 5 :lesen


Und übrigens finde ich das Buch ist bei "Sonstige Genre" falsch, da es ja sehr wohl eine sehr zarte, romantische Liebe gibt. Zwar ohne Sex und sonstigem, aber die Liebe ist ganz klar da und treibt die Geschichte immer wieder voran!
Etwas Muße braucht der Mensch, eine Blume und ein Buch.
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Beitragvon monalisa » 08.01.2011, 14:02

insgesamt hat mir das Buch sehr sehr gut gefallen.

Die Autorin hat mit diesem Buch eine ganz neue Fantasywelt geschaffen. Alle Figuren sind liebevoll und phantasiereich gezeichnet. Ich musste immer wieder über die Beschreibungen schmunzeln und hatte die Figuren wirklich immer vor Augen.
Auch die Geschichte an sich hat so viele tolle Facetten und ist noch dazu sehr tiefgründig.
Es handelt sich ja hier schon um einen sehr dicken Wälzer und manchmal (nicht sehr oft) war mir es zwischendurch alles etwas in die Länge gezogen. Dafür gab es bei mir einen Punktabzug.

Meine Bewertung 9,5 von 10 Punkten
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Re: Gesa Schwartz - Grim: das Siegel des Feuers

Beitragvon Liluv » 13.05.2011, 10:21

Wow, wirklich kaum zu glauben, dass es ein Debut ist!

"Grim. Das Siegel des Feuers" ist ein ungeheuer dichter und phantasievoller Roman mit einer schön erzählten einfallsreichen story und einer in sich geschlossenen Mythologie. Wenn ich etwas kritisieren wollte, wäre es vermutlich die Üppigkeit der Phantasiefiguren, die in dem Buch auftauchen- hier wäre etwas weniger mehr gewesen, aber es ist keinesfalls so, dass die jeweiligen Figuren nicht gut in die Geschichte integriert wären. Besonders gut hat mir gefallen, dass die Guten und Bösen in der Geschichte keinesfalls einfach zu identifizieren sind und hier die jeweiligen Wendungen die Geschichte nicht nur vorantreiben, sondern auch spannender machen und den Charakteren mehr Tiefe verleihen. Echt super.

Der Anfang ist zwar sehr schön und man taucht prima in die Geschichte ein, aber da ich sehr ungeduldig bin, hätte ich eine frühere Begegnung von Grim und Mia vorgezogen. Aber das ist lediglich persönlicher Geschmack, also kein ernster Kritikpunkt.

Ein wirklich tolles Buch, das ich irrtümlich dem Young Adult Genre zugeschrieben habe.
Von mir auch volle Punktzahl!
Liluv
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