Andreas Kurz - Nachttankstelle

[Wildfee]

Nachttankstelle: Humorvolle und skurrile Geschichten
Andreas Kurz
Ubooks 2010-03 Broschiert 159 Seiten

Inhalt:
Neue Geschichten vom Autor von «Das verdammte Glück», dem Meister der skurrilen Überraschung und des absurden Wortwitzes. Zwei harte Kerle jagen ein kompliziertes Fremdwort im Wald und binden es als Trophäe auf die Motorhaube ihres Lasters. Gott läutet an der Tür, aber keiner hat Lust aufzumachen. Eine junge Frau tötet ihren reichen alten Gatten, nur weil sie glaubt, vor ihm sterben zu müssen.
Die Figuren in diesem weitgespannten Kosmos sind allesamt Getriebene, Suchende, Irrende, und sie nehmen den Leser in absurdeste Welten mit, die plötzlich ganz plausibel scheinen. Da kann es geschehen, dass einem das schallende Lachen im Halse stecken bleibt.

Meine Meinung:
Eines ist diese Sammlung von Kurzgeschichten auf jeden Fall: Skuril!
Die Storys sind manchmal verstörend, dann halten sie einem den Spiegel der Gesellschaft vor Augen, strotzen vor Aberwitz und sind dann wieder fast erschreckend. Vor allem dann, wenn alltägliche Dinge absurd übertrieben werden. Da ist die Studentin, die ihr Leben in ein komplettes Produktplacement verwandelt hat, quasi eine Produktmarke ist und jede Facette ihres Lebens mit Kameras beobachten lässt, um Bonuspunkte zu sammeln. Oder der junge Mann, der zum ulimativen Müllsünder wird, weil er den falschen Joghurtbecher gekauft hat und zum gesellschaftlichen Außenseiter wird.
Manche Story liest man kopfschüttelnd, ob ihrer Absurdität, andere machen nachdenklich, wegen ihres direkten Bezuges zum Alltäglichen, aber allen gemein ist, das sie abseits des Mainstreams sind, nicht einfach, nicht komplex, aber intensiv.
Mein Fazit: Beste Lektüre für Querdenker und die, die es werden wollen.

Meine Wertung:
8 von 10