Rob Thurman - Nachtgeister

...wenn es denn mal etwas anderes als ein Liebesroman sein soll;)

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Rob Thurman - Nachtgeister

Beitragvon Wildfee » 09.07.2010, 10:12

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Nachtgeister: Roman
Rob Thurman
Piper 2010-05 Broschiert 411 Seiten

Inhalt:
Diese Jungs sind heiß! Die Brüder Cal und Niko sind nicht nur unwiderstehlich attraktiv, sondern auch übersinnlich begabt. In New York City haben sie alle Hände voll zu tun. Denn hier leben verführerische Vampirinnen an der Upper East Side und Trolle unter der Brooklyn Bridge. Cal, halb Mensch, halb magisches Geschöpf, ist stets auf der Flucht vor seinem dämonischen Vater. Als Cal in die Hände des Bösen fällt, ist seine einzige Rettung die schöne Hellseherin Georgie. Zusammen mit Niko begibt sie sich auf die Suche nach Cal...

Meine Meinung:
Der Klappentext ist leider mal wieder ein wenig irreführend und verspricht mehr Erotik als der Roman zu bieten hat. Wer aufgrund des Klappentextes eine wie auch immer geartete Romanze erwartet, wird diese vergeblich suchen. Zwar kommt schon eine Vampirin vor, diese hat jedoch nur eine kleine Nebenrolle. Und Georgie ist zwar hübsch, aber grade mal 17 und begibt sich auch nicht auf die Suche nach Cal.
Cal ist jedoch wirklich nur zum Teil Mensch und er flieht zusammen mit Niko vor seinem Vater, einem Dämonenwesen. Vor einigen Jahren wurde Cal von diesen Dämonen entführt und gefangengehalten, bis ihm die Flucht gelang, seitdem ziehen er und Niko von Ort zu Ort um ihnen nicht wieder in die Hände zu fallen. In New York ist es schließlich dennoch so weit, trotz aller Bemühungen Nikos, seinen kleinen Bruder zu schützen, wird dieser von einer Wesenheit übernommen und der Kampf gegen die Dämonen beginnt.

Rob Thurman (übrigens eine Frau!) entwirft hier eine Story, die teilweise stark an die Serie Supernatural erinnert, glücklicherweise aber auch genügend Unterschiede beinhaltet und daher auch kein Abklatsch ist.
Cal und Niko sind sympathische Charaktere und teilweise schon etwas ambivalent. Das liegt nicht zuletzt daran, das beide recht jung sind, Cal ist grade mal 19 und Niko Anfang 20. Der Humor und der Sarkasmus des Romanes muten daher schon ein wenig jugendlich an, passen aber zum gesamten Setting und der Storyline.
Die Gegenspieler, die Grendels und der obligatorische Mitstreiter, der den Brüdern bei ihrer Sache hilft, sind recht interessant gezeichnet und ihre mythologischen Hintergründe sind eher ungewöhnlich interpretiert, was dem Buch auch einen ganz eigenen Flair verleiht.
Ungewöhnlich und eher selten ist aber auch ein kleiner erzählerischer Kniff, der ungefähr in der Mitte des Buches beginnt und sich praktisch bis zum Ende durchzieht. SPOILER
Das Buch ist aus der Sicht von Cal in Ich-Form geschrieben und diese Ich-Form ändert sich auch nicht, als Cal von einem Dämonenwesen besetzt wird....
SPOILERENDE
Vor allem dieses Detail macht den Roman einfach saucool!
Mein Fazit: Die Story lässt tatsächlich die Herzen von Supernatural Fans höher schlagen, sollte aber auch andere Urban Fantasy Fans überzeugen!

Meine Wertung:
9 von 10

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Hat die Blume einen Knick, war die Hummel wohl zu dick.
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Re: Rob Thurman - Nachtgeister

Beitragvon mallory » 30.06.2012, 23:47

Der Klappentext ist nicht nur irreführend sondern absolut idiotisch. Er lässt vermuten dass Cal und Niko Monsterjäger sind, die nebenher noch jede Frau flachlegen die sie bekommen können.
Dabei sind sie beide ja selbst auf der Flucht. Und dass nur Georgie Cal retten kann und sich mit Niko auf die Suche nach ihm macht ist nicht nur idiotisch sondern schlicht gelogen! Der Klappentext ist eine einzige Mogelpackung!

Abgesehen davon habe ich eine ganze Weile gebracht bis ich mich in das Buch eingelesen hatte. Der sarkastische Humor des Ich-Erzählers Caliban, genannt Cal, ist zwar sehr amüsant, doch eine ganze Zeit plätscherte die Erzählung eher vor sich hin. Erst als Cal und Niko den Autohändler Robin aufsuchen, der sich als nichtmenschliches Wesen entpuppt und den ich sehr unterhaltsam finde (was mich sehr von Cal unterscheidet ;) ) hatte mich die Geschichte gepackt. Danach war sie spannend, düster, tragisch, philosophisch und trotzdem äußerst unterhaltsam. Außerdem hat sie einen wunderschönen anrührenden Schluss, wofür ihr ein Extrapunkt gebührt!

Meine Wertung:

4 von 5 :lesen
Etwas Muße braucht der Mensch, eine Blume und ein Buch.
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