Phil Rickman- Der Himmel über dem Bösen

...wenn es denn mal etwas anderes als ein Liebesroman sein soll;)

Moderatoren: mallory, Mondfrau

Phil Rickman- Der Himmel über dem Bösen

Beitragvon Lesefratz » 25.02.2011, 13:33

Bild
Der Himmel über dem Bösen: Ein Merrily-Watkins-Mystery
Phil Rickman
rororo 2011-01-03 Taschenbuch 688 Seiten
Originaltitel: The Lamp of the Wicked
Erscheinungsdatum: 12/10
Genre: Mystery- Thriller

Klappentext: (quelle:rororo)
Jahrzehntelang ging es bergab mit Underhowle, doch neuerdings deuten in dem abgelegenen Ort die Zeichen auf Aufschwung. Dumm, dass ausgerechnet jetzt einige unschöne Todesfälle ans Licht kommen. Droht Underhowle als Jagdrevier eines Serienmörders zu unerwünschtem Ruhm zu gelangen? Schlimmer noch: Die Frauenleichen verweisen auf eine andere Mordserie – die schrecklichste der britischen Geschichte. Viele Einheimische hegen einen Verdacht: Könnte es sein, dass die mächtigen Starkstromleitungen, die Tag und Nacht über dem Ort sirren und brummen, unheilvollen Einfluss auf sensi¬ble Gemüter haben? Merrily Watkins, die sich als Seelsorgerin um die Hinterbliebenen der Toten kümmert, gerät tiefer in die Ermittlungen, als ihr lieb ist. Und auch ihre wenig gehorsame Tochter Jane kommt dem Fall gefährlich nahe ...

Meine Zusammenfassung:

Eigentlich will der alte Gomer Parry nur einer neu zugezogenen Dörflerin und ihrem Mann einen Gefallen tun, als er seine Meinung über die neumodischen Abwasserleitungen, sogenannte Efflapure, die Roddy Lodge dort eingebaut hat, zum Besten gibt und den Vorschlag macht, diese auszuwechseln. Doch mit dem aufbrausenden Angeber Roddy ist nicht gut Kirschen essen. Sämtliche Dörfler haben Angst vor ihm und so ist für Gomer, nachdem kurz danach ein Feuer in seiner Werkzeug und Montagehalle ausbricht bei dem sein Neffe verbrennt, klar, dass Roddy etwas damit zu tun haben muss.

Gomer überredet Merrily Watkins, ihn zu begleiten und Roddy aufzuspüren, da er ahnt, dass Roddy seine Spuren verwischen will. Doch als sie den Mann schließlich erwischen, wird diese Begegnung noch viel schauriger, als es sich Merrily in ihren kühnsten Träumen hätte vorstellen können, denn in Roddys Baggerschaufel befindet sich eine frisch ausgegrabene, verweste Frauenleiche. Die dazu gerufene Polizei nimmt Roddy fest. Eine Hausdurchsuchung fördert weitere gruselige Beweise zu Tage. Roddy hat sein Schlafzimmer mit weiblichen Aktphotos tapeziert, doch die aufgeklebten Köpfe stammen von anderen brisanten Fotografien- von vermissten und toten jungen Frauen, die einst von einem Serienmörder getötet wurden.
Ist der Tatverdächtige ein Nachahmer, ein Bewunderer des Täters von einst? Die Polizei recherchiert fieberhaft und befürchtet, dass Roddy noch weitere Frauen auf dem Gewissen hat. Auch die Dörfler von Underhowle geraten aus dem Häuschen, als sie davon erfahren, denn ein Serienmörder würde sich nicht gut auf der bislang weißen Weste des Dorfes machen.
Als Roddy der Polizei die Orte, wo er angeblich mehrere Frauenleichen verscharrt hat, zeigen möchte und sich geständig zeigt, kommt es zu einer Katastrophe. Es gelingt dem Tatverdächtigen sich auf einen Hochspannungsmast zu retten. Und dort hockt er ohne Furcht- beobachtet von der Polizei, von Gomer und Lol und diversen anderen Dörflern, die bereits voller Neugier und Erwartung der Dinge, die sich dort ereignen mögen, ausharren…

Meine Einschätzung:
Phil Rickmans klerikale Mystery Reihe um die Pfarrerin und Exorzistin Merrily Watkins geht bereits in die fünfte Runde und auch wenn die Romane nicht gerade durch nägelkauende Spannung brillieren- sie funktionieren eher als typisch englischer Landhauskrimi; werden sie meiner Meinung nach von Band zu Band stärker und das liegt besonders an Phil Rickmans Talent seine Haupt und Nebenfiguren sehr realistisch und dreidimensional darstellen zu können. Zudem entwickeln sie sich innerhalb ihres Spielraumes langsam weiter, was ich immer besonders wichtig in einer Serie finde.
Bislang war es immer so, dass der Kriminalfall fast zur Nebensache wurde, doch in „Der Himmel über dem Bösen“ ist es anders. Es geht praktisch von der ersten Seite an los und man wird in eine Handlung verstrickt, die recht undurchsichtig ist- man tappt also genau wie die Hauptfiguren sehr lange im Dunkeln. Wie immer baut der Autor auch eine mystische Sicht auf die Dinge in seine Hauptstory mit ein, für die er durchaus aber auch andere Lösungsvarianten vorschlägt, wobei ich an dieser Stelle nicht zuviel verraten möchte. Währendessen haben auch die Akteure des Romans, mit einigen größeren und kleineren Problemen zu kämpfen- so fühlt sich Merrilys Tochter Jane immer noch sehr unsicher in Glaubensfragen und was ihre Beziehung zu Eirion angeht, auch Merrily und Lols Beziehung ist ein wenig festgefahren und Gomer hat abermals mit einem Schicksalsschlag zu kämpfen. Aber auch der mysteriöse Huw Owen mischt in diesem Roman wieder mehr mit und sorgt für einige Verwirrung.
Neben Merrily und Lol avanciert der knorrige Gomer immer mehr zu einem Lieblingsromanakteur von mir und es hat mich sehr gefreut, dass er in diesem Band wieder einmal mehr zu Wort kam. Aber nicht nur der Kriminalfall ist gelungen, nebenbei hat der Autor auch noch einige sehr interessante Informationen zum Thema Strahlung/ Elektrosmog zusammengetragen, die auf jeden Fall zum Nachdenken anregen.

Meine Bewertung:
5 von 5 Punkten

:stern
Lesefratz
wohnt hier
 
Beiträge: 964
Registriert: 30.03.2006, 14:03

Zurück zu sonstige Genre

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 7 Gäste

cron