Laila El Omari- Der Purpurhimmel

...wenn es denn mal etwas anderes als ein Liebesroman sein soll;)

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Laila El Omari- Der Purpurhimmel

Beitragvon Lesefratz » 10.05.2011, 15:00

Laila El Omari- Der Purpurhimmel
Verlag: Droemer/Knaur
ISBN: 978-3426506745
Erscheinungsdatum: März 2011
Genre: Historischer Roman

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Der Purpurhimmel: Roman
Laila El Omari
Knaur TB 2011-03-07 Taschenbuch 720 Seiten

Klappentext

1778: Das Leben der Offizierstochter Olivia Kilbourne ändert sich schlagartig, als ihr Vater nach Gibraltar versetzt wird. Ihre Eltern entzweien sich, ihre Geschwister scheinen etwas vor ihr zu verbergen, und der Offizier Sir John Retallick drängt sie in eine Ehe. Trotz der Unnahbarkeit, die ihn umgibt, verliebt sich Olivia in ihn. Als es zur Belagerung von Gibraltar kommt, spitzt sich ihr Schicksal jedoch dramatisch zu. Ein düsteres Geheimnis verbindet John und ihre Familie, und Olivia wird hineingezogen in ein Spiel um Vergeltung, Intrigen und Verrat.

Quelle: Droemer/Knaur

Meine Zusammenfassung:

Recht überstürzt beschließt die Familie Kilbourne von England nach Gibraltar umzusiedeln. Über die besonderen Beweggründe wird nicht gesprochen- sehr zum Verdruss Olivia Kilbournes, die das Gefühl hat, dass ihre Familie ihr etwas Entscheidendes vorenthält: Aber Olivia fühlte sich praktisch schon von Geburt an als drittes Rad am Wagen. Zwar ist ihr die Zuneigung der Eltern sicher, doch herrscht zwischen Olivias Zwillingsbruder Stanley und der älteren Schwester Ruby stets ein festeres, innigeres Band der Geschwisterliebe vor.

Ruby ist so völlig anders als Olivia- sie hasst es, wenn ihr Dinge vorgeschrieben werden und rebelliert ganz offen gegen die ihr auferlegten Zwänge. Doch nach einem schweren grippalen Infekt erholt sich Ruby nur noch sehr schlecht und erkrankt schließlich schwer an der Schwindsucht. Auch das soll unter anderem ein wichtiger Grund für die Kilbournes sein, aus dem kalten regnerischen London ins warme Klima Gibraltars überzuwechseln.

Und so macht sich die Familie mit dem Schiff auf in ihre neue Heimat. Während der Überfahrt macht Olivia die Bekanntschaft des mysteriösen Offiziers Sir John Retallick. Er scheint ihre Geschwister gut zu kennen, dennoch wird Olivia immer wieder davor gewarnt näheren Umgang mit Sir John zu pflegen.

Obwohl sich Olivia, ganz fügsame Tochter eigentlich an diesen Wunsch halten möchte, gerät sie immer wieder in kompromittierende Situationen, die Sir John scheinbar selbst arrangiert hat. Er macht ominöse Andeutungen und lässt keinen Zweifel daran, dass er Olivia heiraten will. Obwohl sich Olivia Sir Johns rätselhaftes Verhalten nicht erklären kann, lässt er sie aber auch nicht kalt. Sie beginnt sich schließlich für ihn zu interessieren und nimmt wenig später auch seinen Antrag an. Erneut spürt Olivia die Spannungen zwischen dem Rest ihrer Familie und John. Was sie nicht weiß, ist, dass John sich auf einer Art Rachefeldzug gegen die Kilbournes befindet…

Meine Einschätzung:

Laila El Omaris aktueller Roman „Purpurhimmel“ erzählt die Geschichte einer englischen Familie, Ende des 18.Jahrhunderts, den Kilbournes, die aufgrund eines Familiengeheimnisses, in das noch nicht einmal die jüngste Tochter, Olivia eingeweiht ist, nach Gibraltar auswandert. Olivia, eigentliche Hauptfigur dieses Romans, obliegt die Aufgabe, dieses Rätsel zu lösen, denn sie lernt im Laufe des Geschehens eine andere Schlüsselfigur kennen, die in dieses Geheimnis verwickelt ist, Sir John.

Die Zutaten die aus diesem Roman einen spannenden, unterhaltenden Schmöker machen könnten, sind durchaus vorhanden. Auch beweist die Autorin, dass sie ihr Handwerk versteht- besonders kommt ihr schriftstellerisches Talent zum Tragen wenn sie etwa Landschaften, örtliche Begebenheiten oder aber Sinnes oder Gefühlseindrücke ihrer Protagonisten schildert. Ihre sehr bildhafte Ausdrucksweise ist intensiv und ein durchweg positiver Aspekt in „Der Purpurhimmel“.

Warum also nur 3.5 Sterne?

Zugegeben, in einer Familiensaga stehen gleich mehrere Personen im Fokus des Geschehens; Haupt und Nebenfiguren- doch Olivia und John, das Heldenpaar des Romans, war mir nicht charismatisch genug beschrieben, um den Hauptpart des Romans tragen zu können und den Nebenfiguren fehlte dagegen mehr Raum zur Entfaltung.

Während ich Johns eher dünne Charakterisierung noch einigermaßen nachvollziehen konnte- schließlich hätten seine Geheimnisse durch Einblicke in seine Gedanken und Gefühlswelt, allzu schnell vom Leser entdeckt werden können, fehlte mir dieses Verständnis im Falle von Olivia in Gänze. Sie wirkte auf mich sehr naiv und wankelmütig und nicht unbedingt sympathisch.

So schlich sich bei mir, trotz des sehr guten eingängigen Schreibstils schnell Langeweile beim Lesen ein- etwa wenn sehr lange, ausführliche Beschreibungen diverser gesellschaftlicher Ereignisse o.ä. geschildert wurden.
Zwar fand ich die Romanidee als solche sehr gut und war auch neugierig darauf, endlich zu erfahren, was es mit dem dunklen Familiengeheimnis nun endlich auf sich hat, doch die Auflösung zog sich leider nach meinem Geschmack zu sehr in die Länge.

Die geschichtlichen Hintergründe sind allerdings dagegen recht spannend geschildert und auch atmosphärisch dicht verpackt.
Empfehlen würde ich diesen Roman Lesern, die ein Faible für reine Familiensagas haben und sich auch nicht von der Länge des Buches, immerhin 711 Seiten abschrecken lassen.

Meine Bewertung: 3,5 von 5 Punkte

:stern
Lesefratz
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