Christoph Hardebusch - Justifiers. Missing in Action

...wenn es denn mal etwas anderes als ein Liebesroman sein soll;)

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Christoph Hardebusch - Justifiers. Missing in Action

Beitragvon mallory » 20.01.2014, 21:49



Klappentext: Für Leutnant John Owens und sein Justifiers-Team sieht zunächst alles nach einem ganz normalen Auftrag aus: Das Shuttle mit einem TransMatt-Portal beladen, Sprung auf einen unbekannten und ungesicherten Planeten namens Tordesillas vollziehen, den Planeten für den Konzern Stellar Exploration in Besitz nehmen und das Portal aufbauen. Reine Routinearbeit. Doch schon beim Start geht alles schief - die Raumstation explodiert, das Shuttle kann sich mit knapper Not auf den Planeten retten, und bei der Bruchlandung geht auch noch das Portal verloren. Auf Tordesillas kommt es schließlich zur Katastrophe, als ein Crew-Mitglied nach dem anderen auf mysteriöse Weise verschwindet. Sind es intelligente Aliens, die ihnen so feindlich gesinnt sind oder verbirgt sich hinter den Angriffen eine noch schrecklichere Wahrheit? Jetzt müssen John Owens und seine Justifiers zeigen, was sie am besten können - überleben. Doch der Planet hat noch einige Überraschungen auf Lager...

Meine Meinung: Eigentlich hat das Buch alles was einen echten Pageturner ausmachen müsste, aber trotzdem fesselte es mich einfach nicht richtig. Und ich kann nicht sagen an was es liegt, denn es ist gut geschrieben und die Handlung ist durchaus interessant: Eine wild zusammengewürfelte Gruppe aus Zivilisten in Form von Technikern u.a. Personal, ein arrogantes A-loch aus der Führungsebene, das nur Platitüden von sich gibt und sonst nichts kann und alle nervt und eben den Justifiers, einer Sicherheitstruppe, die aus Söldnern und ehemaligen Soldaten besteht, stürzt mit einem Shuttle auf einem scheinbar unbewohnten Planeten ab. Es ist brütend heiß, Pflanzen und Tiere sind total fremdartig und dann verschwinden plötzlich Leute und werden niedergemetzelt wieder aufgefunden. Die Justifiers sind eine interessante Gruppe von genetisch verbesserten Menschen und Chimären. Da gibt es z.B. Bull, eine Kreuzung aus Mensch und Stier, den ich mir wie den Minotaurus vorstelle mit seinem kurzen schwarzen Fell und den riesigen Hörnern. Oder Cao, eine Otter/Mensch-Kreuzung, nur ca. 1,40 m groß, aber trotzdem der perfekte Soldat. Leider erfährt man nichts über die Gedanken und Gefühle der Protas, da einzig aus der Sicht von John, dem Anführer der Gruppe, geschildert wird, zwar nicht in Ich-Form aber er ist eindeutig die Hauptperson.
So blieben die Personen bis auf wenige für mich allesamt ziemlich blass und selbst als nach und nach vertraut gewordene Personen, auch Justifiers, starben nahm ich das zur Kenntnis, konnte aber nicht so trauern wie ich das in anderen Geschichten dieser Art schon getan habe. Das liegt vermutlich auch daran, dass man hauptsächlich John kennenlernt. Er ist der einzige der Menschen, obwohl selbst genetisch verbessert, der leidet, der körperliche Bedürfnisse zu haben scheint, der auch mal totmüde ist oder Schmerzen hat. Oder unsicher ob seine Handlungen die richtigen sein werden. Außer ihm gibt es noch den abgewrackten Piloten Shakey, aus dessen Sicht auch manchmal berichtet wird und dem man näher kommt, die anderen Justifiers scheinen alle "unkaputtbar" zu sein, zumindest merkt man ihnen selten an, dass sie auch nur erschöpft sind. Am besten kann man es so beschreiben dass der Geschichte und den Personen einfach die Leidenschaft fehlt, die den Leser normalerweise in die Story reisst.

Nachdem ich anfangs bis etwa zur Hälfte das Buch jederzeit weglegen und Stunden lang was anderes machen konnte wurde es in der zweiten Hälfte dann spannender und ich blieb auch mal länger dran.
Würde die Handlung verfilmt wäre es mit Sicherheit eine tolle Geschichte (die mich anfangs ständig an die Serie "Earth 2" erinnerte und dann zum klassischen Action"kino" wurde), aber in Buchform sprang einfach der Funke nicht komplett über.

Meine Wertung:

3,5 von 5 :lesen

:stern
Etwas Muße braucht der Mensch, eine Blume und ein Buch.
Else Pannek (1932-2010)
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