Rhiannon Lassiter - Böses Blut

...wenn es denn mal etwas anderes als ein Liebesroman sein soll;)

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Rhiannon Lassiter - Böses Blut

Beitragvon mallory » 02.02.2014, 11:03



Klappentext: Wenn dir dein Name zum Verhängnis wird... Ein altes englisches Landhaus. Ein geheimes Spielzimmer. Spuren mysteriöser Opferrituale und dreißig Puppen, denen die Augen herausgeschnitten wurden. Als John, Katherine, Catriona und Roland im Haus ihrer verstorbenen Stiefmutter ankommen, machen sie eine entsetzliche Entdeckung nach der anderen... Quelle: Fischer Schatzinsel Verlag

Meine Meinung: Die Autorin Celia Rees wird auf dem hinteren Cover mit den Worten zitiert: "Lassiters Stärke liegt darin, mitten im Alltagsleben ein unbestimmbares Grauen entstehen zu lassen. Und die Spannung langsam und genüsslich bis zum Aufschrei des Entsetzens voranzutreiben". Und ich bin geneigt, der Autorin zuzustimmen. Einmal mit dem Buch angefangen war ich nicht mehr in der Lage damit aufzuhören bis es gelesen war.
Die Stiefgeschwister Roley und Cat und John und Kat schaffen es nicht sich zusammenzuraufen. Entzündet hat sich der ganze Streit daran, dass beide Mädchen den Spitznamen Cat bzw Kat haben und keine darauf verzichten möchte. Dieser Konflikt hat sich im Laufe der Jahre zu Hass zwischen den beiden entwickelt und es war für mich zu Beginn des Buches sehr anstrengend die zum Teil nicht nachvollziehbaren Streitereien und Zornesausbrüche nachzuvollziehen. Zuerst dachte ich, die Autorin übertreibt maßlos mit diesem "Krieg" doch im Laufe des Buches wird klar dass die Namen ein sehr große, ja sogar eine der wichtigsten Rollen im Roman spielen!
Lassiter versteht es, durch klassische Stilmittel ein Grauen einfließen zu lassen, dass dieses Gefühl entstehen lässt als stünde jemand hinter einem, gerade außerhalb des Sichtkreises. Nach einiger Zeit hatte ich ständig ein leichtes Kribbeln im Nacken und habe Zimmer nach Löschen des Lichts schneller als sonst verlassen falls etwas nach mir greifen sollte. Das versteckte Spielzimmer ist nur der Anfang, viel schlimmer sind die Puppen ohne Gesichter und ihre scheinbare Anführerin, die schöne Puppe Delilah die immer dort auftaucht wo sie eigentlich gar nicht sein dürfte. Auch die Spiegelung zwei seltsamer Gestalten die die Jungs überallhin verfolgen hat mich nur noch mit Unbehagen in den Spiegel schauen lassen.
Unabhängig voneinander machen die vier Kinder verstörende Erfahrungen. Erst als die beiden Jungs anfangen nachzuforschen kommen sie langsam hinter das Geheimnis. Welches unheilvolle Spiel haben Anne, die Mutter von Kat und John, und ihre Freundinnen Charlotte und Emily vor 16 Jahren gespielt und wer ist der geheimnisvolle Fox, der nicht ganz von dieser Welt zu sein scheint? Ist er Freund oder doch eher Feind? Und wem können die Kinder überhaupt noch trauen? Und dann sind plötzlich die beiden Cats, Roley und Anne, die Tochter von Emily, spurlos verschwunden und nur noch der 10jährige John bleibt übrig um das Rätsel zu lösen und alle zu retten.

Die Geschichte ist sehr phantasievoll, was in diesem Zusammenhang durchaus wörtlich zu nehmen ist, denn die Phantasiewelt bestimmt den ganzen Plot. Die Auflösung ist sehr ungewöhnlich, aber stimmig. Von der Atmosphäre her erinnerte mich das Buch vor allem im Mittelteil an "Die Insel der besonderen Kinder" von Ransom Riggs und ich denke, wer das Buch mochte dem könnte auch "Böses Blut" gefallen. Durch meine Vorgeschichte als Horrorroman-Leserin fand ich manches vielleicht noch gruseliger als unbedarfte LeserInnen, aber auch wenn man vorher noch nie King, Saul und Kollegen gelesen hat wird das Buch für einigen Grusel und gute Unterhaltung sorgen.

Meine Wertung: 5 von 5 :lesen

:stern
Etwas Muße braucht der Mensch, eine Blume und ein Buch.
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