Die junge Baronesse Kato von Mayenburg lebt in einer vom Krieg zerrissenen Welt, in der alles von der magischen Energie, dem Æther, abhängt. Sie kommt dem düsteren Geheimnis der Elementare auf die Spur, die den Æther, für die Menschen produzieren müssen und von diesen in unwürdiger Knechtschaft gehalten werden. Auf der Flucht vor der Geheimpolizei verschlägt es sie in die geheime Abteilung D der Kaiserlichen Irrenanstalt am Brünnlfeld. Wer ist der Drahtzieher hinter den grausamen Versuchen an Irrenhausinsassen? Während sie ihr altes Leben hinter sich lässt, begegnet Kato den Brüdern Milan, der kaiserlichen Prinzessin, einer illustren Geheimgesellschaft in der Kanalisation unter Wien, einem zwielichtigen Nervenarzt und dem Zeit und Raum manipulierenden Professor Tiez, der weitaus harmloser wirkt, als er in Wirklichkeit ist.
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Meine Meinung:
Bei dieser Geschichte handelt es sich um Steampunk. Das ist etwas, dass ich deutlich sagen kann, aber aufgrund des schönen Covers weiß man das von vornherein. Zur Geschichte an sich versuche ich mich extra vage zu halten, denn wenn ich detaillierter darauf eingehe, fürchte ich, dass ich ganz schnell spoilere.
So, mein Versuch:
Baronesse Katharina von Mayenburg, kurz Kato, lebt mit ihrem Vater, dem stellv. Polizeipräsidenten und seiner 2ten Frau zusammen im alten Wien. Sie entspricht nicht ganz dem Bild, das man gemeinhin hat von einer höheren Tochter, denn sie interessiert sich wenig fürs Singen, Sticken, Teezeit und dergleichen. Die Bibliothek ihres Vaters hat sie komplett gelesen und auch sonst begehrt ihr Herz Dinge, die einer jungen Frau weniger zugestanden werden. Frauen haben hier noch traditionell Kleider zu tragen, ihren Mann zu unterstützen und sich ansonsten zurück zu halten und schmückendes Beiwerk zu sein.
Kato und ihre Stiefmutter stehen in keiner Konkurrenz zueinander, sondern empfinden viel Verständnis und Zuneigung füreinander, so dass Katos unkonventionelle Interessen nicht im Keim erstickt werden, und die Nöte der Baronin von Mayenburg auch von Kato gesehen werden. Denn ihr Vater scheint psychisch krank zu sein, depressiv, dem Alkohol zu sehr zugeneigt und die Baronin versucht ihr möglichstes, das Ansehen ihres Mannes zu wahren.
Vom Krieg liest man in der Zeitung, aber vor Ort ist er nicht, so dass die Familie nicht direkt damit in Berührung kommt - vorerst.
In dieser Welt gibt es als Energiequelle magischen Aether, der für warmes Wasser und Licht sorgt, pferdelose Kutschen antreibt und dergleichen. Ich denke, ich verrate nicht zuviel, da es bis zu Seite 50 schon erörtert wird und auch im inneren Klappentext steht: Dieser Aether ist keine chemische Substanz, sondern so gesehen eine eigene Lebensform - die Aetherwesen. Nicht alle Menschen können ihre Gestalt sehen oder sie hören, Kato allerdings schon. Offen darüber reden darf man dagegen nicht, denn es gilt als Geisteskrankheit.
Katos Gabe bringt sie und ihre Familie in Gefahr.
Als 2ten, parallelen Handlungsstrang gibt es eine Organisation, die für die Freiheit der Aetherwesen kämpft.
Mein Fazit:
Das war mal was ganz anderes. Es herrscht eine düstere, bedrückende Stimmung im Buch, die mich häufig zweifeln ließ, ob ich mit der Geschichte glücklich werde. Ob ich nicht lieber abbrechen möchte, weil eben nicht meins. Aber der ausgesprochen schöne Schreibstil der Autorin hat mich weiter lesen lassen. Und auch ein wenig die Hoffnung, dass es doch irgendwann mal schöner werden muss. Denn so die Hälfte bis 2/3 des Buches handelt von Geheimniskrämerei, Versklavung und Folter. Aber ich muss dazu sagen, dass ich auch eine unglaublich niedrige Toleranzschwelle dabei habe. Für andere mag es locker aushaltbar sein, mich hat es einige Überwindung gekostet. Die belohnt wurde! Spannung gibt es auch so einige
Die Fantasie der Autorin empfinde ich als bemerkenswert, möchte ich sagen, sowohl im positiven wie im negativen Sinne. Und ihre schöne Schreibart. Die Geschichte ist unglaublich originell und lesenswert. Ich wurde irgendwann schon ganz misstrauisch, immer wieder zweifelnd, ob man selbst bekannten Personen wirklich noch trauen konnte.
Das Buch hat ein offenen Ende. Ja, eine Serie, aber es soll nur ein Zweiteiler sein. Definitiv möchte ich Teil 2 lesen, der auch demnächst herauskommen soll. Obwohl so düster konnte mich die Story für sich gewinnen.
von mir gibt es 4 von 5 Punktenund ich möchte mich entschuldigen für die vagen Ausführungen, aber noch mehr verraten wollte ich nicht. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung