Stephan Bartels - Dicke Freunde

...wenn es denn mal etwas anderes als ein Liebesroman sein soll;)

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Stephan Bartels - Dicke Freunde

Beitragvon Anke » 27.05.2014, 00:09



Klappentext
siehe Amazon oder Verlag

Da im Vordergrund des Buches die Diätversuche der beiden Freunde stehen und nicht ihre Liebesgeschichten, habe ich das Buch in "sonstige Genre" einsortiert.

Meine Einschätzung

Endlich einmal einen Roman über diätende Männer zu lesen und so einen neugierigen Blick auf ihre Sicht der Dinge werfen zu können, hat mich besonders an "Dicke Freunde" gereizt.
Und doch war ich, als ich das Buch zur Hand nahm, skeptisch.

Viele solcher "Diät"-Romane arbeiten für meinen Geschmack zu oft mit den üblichen Klischees und sind dann nicht in der Lage, diese in ein Gleichgewicht aus Selbstironie, Witz und echtem Verständnis für die Problematik zu bringen.
Andere schieben eine/n Protagonistin/en vor, die/der bei Licht besehen als absolut normalgewichtig durchgeht und vielleicht mit 2 Kilo zu viel auf den Hüften hadert, die sich damit erledigen, dass er/sie im Glück einer neuen Liebe schwelgt.

Meine Sorge jedoch war unbegründet, denn "Dicke Freunde" ist anders.

Stephan Bartels Figuren besitzen Ecken und Kanten, sie scheitern, sind frustriert und verzweifeln mitunter an ihren Bemühungen. Aber sie verfügen auch über Gewitztheit, Selbstironie und Witz. All das zusammengenommen macht es sie nicht nur sehr sympathisch, sondern vor allem lebendig.

Leider kenne ich das Sachbuch des Autors "Der Kilo-Killer" nicht, doch ich stelle mir vor, dass in "Dicke Freunde" so manche Selbsterfahrung geflossen sein muss, ansonsten wäre es wohl nicht so realistisch, absolut vertraut und vollkommen nachvollziehbar zu lesen geraten.

Und obwohl das Buch flüssig und kurzweilig zu lesen war, hatte ich hin und wieder das Gefühl, dass auch in diesem Roman Sachbuchanteile der Story gegenüber etwas überwiegen. Und dann hätte ich mir gewünscht, dass der Autor vielleicht doch ein klein wenig mehr mit den üblichen Klischees gespielt hätte oder etwas mehr Turbulenz in die Geschichte gebracht hätte.
Bei anderen Autoren wäre ich vielleicht vorsichtig mit diesem Vorschlag gewesen, doch ich denke Stephan Bartels hätte diese Gratwanderung mit Bravour gemeistert.

Sehr unterhaltsam fand ich die Erinnerungen auf Vergangenes, der Roman erzählt vom letzten halben Jahr des letzten Jahrtausends. Und es hat beim Lesen so richtig Spaß gemacht, mit dem Protagonisten Simon, in längst vergangenen Kino-, Musik- und anderen Erlebnissen zu schwelgen.

Kurz gefasst: Unterhaltsame und (für mich als Leserin) durchweg interessante Einblicke, in eine diätische Zweckgemeinschaft.

Bewertung: 4 von 5 Punkten

:stern
๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ►Liebe Grüße, eure Anke◄ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑

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