Anna Rosendahl - Acht Zimmer, Küche, Meer

...wenn es denn mal etwas anderes als ein Liebesroman sein soll;)

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Anna Rosendahl - Acht Zimmer, Küche, Meer

Beitragvon mallory » 14.08.2014, 11:29



Klappentext: Das Glück liegt in der Meeresbrise. Marina hat ein Haus auf Rügen geerbt. Schon als Kind war sie von dem verwunschenen Gebäude fasziniert. Der Haken ist: Sie weiß nicht, warum der alte Grünberger ihr das Haus vermacht hat, denn sie kannte ihn kaum. Trotzdem wagt sie einen Neuanfang auf der Insel. Doch die Ex-Frau des Wissenschaftlers stellt Ansprüche auf das Erbe. Um den Kampf um ihr neues Zuhause am Meer zu gewinnen, begibt sich Marina mit ihrer Schwester auf Spurensuche in der Vergangenheit. Zwei Schwestern, eine alte Dame und ein verwunschenes Haus am Meer.

Meine Meinung: Ich weiß, nachdem ich den Klappentext gerade geschrieben habe, ehrlich gesagt gar nicht mehr warum ich so versessen auf dieses Buch war. Irgendetwas daran muss mich wohl angesprochen haben, vielleicht ja die zum Teil begeisterten Kritiken.
Aber dann wurde ich gleich durch den Schreibstil unangenehm überrascht: Ich-Form und Gegenwart mag ich meistens überhaupt nicht. Ich habe mich zwar dann daran gewöhnt, aber wirklich begeistert hat es mich trotzdem nicht. Das Buch ist schön geschrieben, ohne Zweifel, ich konnte mir auch die Umgebung von Marinas Haus, die Landschaft und zum Teil die Menschen gut vorstellen, doch leider ist die Geschichte mit der Inhaltsangabe auch schon erzählt. Als Leser erlebt man mit, wie Marina ein Haus erbt, es sich anschaut und schon gleich dafür eingenommen ist, sich von ihrem langjährigen Lebensgefährten trennt und alle Brücken in Frankfurt hinter sich abbricht um auf Rügen ein neues Leben anzufangen. Sie rauf sich mit ihrer Untermieterin/Haushälterin Josefine zusammen, lernt lauter nette Leute kennen, hat zwei oder drei Diskussionen mit der zickigen Ex-Frau, lernt noch mehr nette Leute kennen, findet heraus warum sie das Haus geerbt hat. Dann Zeitsprung, Marina ist seit 8 Monaten auf Rügen, alles läuft glatt bis auf ein winzigkleines Intermezzo mit der geldgierigen Ex-Frau Grünbergers, Marina findet mal noch kurz die Liebe und das war's.
Das Buch ist, realistisch betrachtet, extrem oberflächlich abgehandelt, nichts geht der Heldin schief, fast alle sind nett zu ihr, jeder ist verständnisvoll und die "Liebesgeschichte" erlebt man auch eher aus der Ferne, die wird quasi im Vorbeigehen auf den letzten zwei Seiten abgehandelt.
Ich empfand das Buch schlichtweg über weite Strecken zwar flüssig geschrieben aber inhaltlich einfach langweilig!

Fazit: Wenn ich euch von meiner Scheidung, meinen Plänen für Haus und Garten und meinem täglichen Leben erzähle habt ihr mehr Action als die Heldin hier im ganzen Buch und Jahr. :roll:

Meine Wertung: 2 von 5 :lesen

:stern
Etwas Muße braucht der Mensch, eine Blume und ein Buch.
Else Pannek (1932-2010)
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