Inhalt: Charlotte wagt einen großen Schritt, als sie 1890 Berlin verlässt und eine Stelle als Gouvernante in einem herrschaftlichen Haus bei London antritt. Dort ist sie für die junge Emily verantwortlich, die seit dem tragischen Verlust ihrer Mutter von schlimmen Albträumen verfolgt wird und den nahe gelegenen Fluss fürchtet. Besorgt um das Wohl des Mädchens versucht Charlotte, mehr über den Tod von Lady Ellen herauszufinden, doch niemand im Haus ist bereit, das Schweigen zu brechen. Erst mithilfe des Journalisten Tom kommt Charlotte einer dunklen Wahrheit auf die Spur …
Quelle: Diana VerlagMeine Meinung: Es ist nicht einfach dieses Buch zu bewerten. Einerseits hat es mir durch den Schreibstil der Autorin gut gefallen, andererseits zieht sich die Handlung doch ziemlich und es ist relativ bald zu erkennen, auf was der Kriminalfall hinausläuft. Die Autorin versucht Verwirrung bei den Lesern zu stiften. Hat die kleine Emily nun Alpträume, sieht sie den Geist ihrer Mutter oder sind die Vorkommnisse doch wesentlich realer und greifbarer? Doch für mich war ziemlich bald klar, um was es sich tatsächlich handelt. Leider habe ich zwischendurch, als sich für meinen Geschmack die Handlung etwas zu sehr gezogen hat, einige Ama-Rezis gelesen und wurde durch eine scheinbar harmlose Bemerkung einer Rezensentin auf einen wesentlichen Punkt der Geschichte aufmerksam gemacht. Sie hat tatsächlich etwas sehr entscheidendes verraten, auch wenn sie extra nur eine Andeutung gemacht hat und danach erwähnte, sie wolle nicht zu viel verraten. Für mich war die Andeutung leider schon zu viel, so dass ich nun nie wissen werde ob mich dieser eine Punkt in der Story irgendwann total verblüfft oder ob ich selbst darauf gekommen wäre. Sehr schade, solche Patzer in Rezis.
Was mir auch nicht gefallen hat war der Schluss der Story. Das Buch ist kein Liebesroman, aber trotzdem entwickeln Charlotte und der Journalist Tom, der im Auftrag der Society of Psychical Research die unerklärlichen Vorfälle aufklären soll, freundschaftliche Gefühle und mehr füreinander. Dies wird nie angesprochen, aber trotzdem deutlich. Das Ende jedoch ist so abrupt, man hätte meinen können an diesem Punkt wurde der Autorin der Stift weggenommen bzw. das Laptop zugeklappt und entrissen. Gerade noch traurig und zack! alles klar und Buch aus. Das war wohl nichts.
Punkte für den guten Schreibstil und dafür dass man sich gut in die Protas hineinversetzen kann und ihnen nahe kommt. Punktabzug für die leicht durchschaubare Geschichte und das unbefriedigende Ende.
Meine Wertung:
3,5 von 5