Brandis & Ziemek: Ruf der Tiefe

...wenn es denn mal etwas anderes als ein Liebesroman sein soll;)

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Brandis & Ziemek: Ruf der Tiefe

Beitragvon mallory » 24.11.2014, 23:35



Inhalt: Leon lebt am geheimnisvollsten Ort der Erde: in der Tiefsee. Er gehört zu einer Elite junger Flüssigkeitstaucher, die sich auch in 1000 Meter Tiefe frei bewegen können. Zusammen mit Lucy, einem intelligenten Krakenweibchen, durchstreift Leon den Pazifischen Ozean um Hawaii auf der Suche nach Rohstoffen am Meeresgrund. Doch dann scheint das Meer verrücktzuspielen: Am Grund breiten sich »Todeszonen« aus, massenhaft ergreifen die Wesen der Tiefe die Flucht nach oben, an Land bricht Panik aus. Bei einem verbotenen Tauchgang machen Leon und Lucy eine gefährliche Entdeckung – und geraten in große Schwierigkeiten. Ausgerechnet Carima, eine junge Touristin von »oben«, erweist sich als ihre einzige Verbündete …

Meine Meinung: Dieser Jugendroman fängt harmlos an, wird dann aber immer fesselnder und faszinierender. Schnell wird klar, dass er in der Zukunft spielt, nette kleine Anspielungen wie z.B. der neu erschienene Film "The Abyss 2" in dem die Tochter von Angelina Jolie die Hauptrolle spielt machen jedoch deutlich, dass diese Zukunft nicht in so weiter Ferne sein kann. Die Autoren Katja Brandis und Hans-Peter Ziemek, sie begeisterte Taucherin, er Biologieprofessor, der u.a. Forschungen in der Nordsee betreibt, verstehen es, Wissen um die Tiefsee, ihre Lebenwesen und Gegebenheiten, spannend und interessant zu vermitteln ohne den belehrenden Zeigefinger zu erheben. Dazu kommt, dass ihre Personen anschaulich und sympathisch beschrieben sind, mal fühlt und lebt mit ihnen mit. Nicht zuletzt hat das Buch eine moralische Botschaft ohne zu moralisieren. Ich weiß nun, nachdem ich mit der Geschichte fertig bin nicht wirklich ob der große Konzern, für den Leon arbeitet, tatsächlich als der "böse Gegner" zu werten ist oder einfach versucht, mit den falschen Mitteln Gutes zu tun.

Verblüffend ist das Nachwort, in dem beschrieben wird was der Dinge, die ich für Erfindung der Autoren und reine Science Fiction hielt, tatsächlich bereits existiert und wie weit die Experimente verblüffenderweise schon fortgeschritten sind!

Meine Wertung:

Der Schreibstil ist arg "deutsch", mir fehlte der gewohnte amerikanische Slang, aber das ist bei deutschen Autoren halt auch nicht anders zu erwarten. Da ich das Buch dadurch nicht so flüssig lesen konnte einen kleinen Abzug in der Gesamtwertung. Ich vergebe

4,5 von 5 :lesen

:stern
Etwas Muße braucht der Mensch, eine Blume und ein Buch.
Else Pannek (1932-2010)
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