Mitch Albom - Damit ihr mich nicht vergesst

...wenn es denn mal etwas anderes als ein Liebesroman sein soll;)

Moderatoren: mallory, Mondfrau

Mitch Albom - Damit ihr mich nicht vergesst

Beitragvon mallory » 22.02.2015, 22:18



Klappentext: Mitch Albom ist überrascht, als Albert Lewis, der betagte Rabbi seiner Heimatgemeinde in New Jersey, ihn darum bittet, bei seinem Tod die Trauerrede für ihn zu halten. Er versteht nicht, weshalb der Rabbi ihn dafür ausgewählt hat, denn den Bezug zum Glauben hat er schon lange verloren. Schließlich willigt er unter der Bedingung ein, den Rabbi besser kennenlernen zu dürfen. Und so erfährt er Albert Lewis während der kommenden acht Jahre bei ihren Treffen nicht nur als einen engagierten Mann der Kirche, sondern auch als einen ebenso klugen wie humorvollen Menschen. In dieser Zeit begegnet Mitch Albom in Detroit jedoch auch Henry Covington, einem Pastor mit krimineller Vergangenheit, dessen Schicksal eine fast unmöglich scheinende Wandlung erfahren hat. Die beiden Männer lehren Mitch Albom, die Welt und den Glauben mit neuen Augen zu sehen – und er nimmt aus den Gesprächen mit ihnen kostbare Anstöße und Erkenntnisse mit, die sein Leben verändern.

Meine Meinung: Wie kam ich zu diesem Buch? Es ist ja nun nicht wirklich das was ich üblicherweise lese. Irgendwie wurde ich in der Bücherei darauf aufmerksam und der Klappentext, zusammen mit meiner vorhandenen Faszination für den jüdischen Glauben, ließen mich spontan zugreifen. Ich wusste nicht so genau was ich erwarten sollte und nachdem ich das Buch eine Weile daheim liegen hatte war ich auch nicht mehr sicher ob es wirklich was für mich wäre. Also wollte ich "nur mal reinlesen". Und so konnte mich der Autor schon auf den ersten paar Seiten einfangen! Mitch Albom hat einen gefälligen, ansprechenden Erzählstil und bevor ich wusste wie mir geschieht hatte ich mehr als die Hälfte des Buches gelesen. Fand ich es in der ersten Hälfte schon interessant, faszinierend, ergreifend, unterhaltsam, lustig und philosophisch, so hat es mich heute Abend voll gepackt. Selten bin ich so in einer reinen Erzählung von Gesprächen, kurzen Predigttexten, biografischen Auszügen versunken wie bei "Damit ihr mich nicht vergesst". Und am Schluss lag ich tränenüberströmt auf dem Sofa, habe gleichzeitig aber auch immer wieder lachen müssen und mir am Schluss sehnlichst gewünscht ich hätte diesen wunderbaren, bescheidenen, zufriedenen, strenggläubigen und doch zutiefst menschlichen Mann, diesen Rabbiner, den der Autor immer nur "den Rebbe" nennt, selbst kennenlernen, mit ihm Gespräche führen, mit ihm über Gott und Religion diskutieren und philosophieren dürfen. Dass auf den letzten Seiten des Buches dann noch Fotos von Albert Lewis, dem Rebbe und von Pastor Henry Covington überraschen hat die ganze Geschichte noch viel realistischer, viel greifbarer und auch viel ergreifender gemacht.
Auch für Menschen, die nicht religiös sind oder einen anderen als den jüdischen oder christlichen Glauben haben, ist dieses Buch meiner Meinung nach unbedingt lesenswert.

Meine Wertung:

ergriffene 5 von 5 :lesen

:stern
Etwas Muße braucht der Mensch, eine Blume und ein Buch.
Else Pannek (1932-2010)
Deutsche Lyrikerin
Benutzeravatar
mallory
Palastwache/Teilzeit-Todesquasslerin/Moderatorin
 
Beiträge: 58879
Registriert: 30.03.2006, 21:41
Wohnort: Reutlingen

Zurück zu sonstige Genre

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 4 Gäste