Laura Labas - Pharos. Die Unwandelbaren 1

...wenn es denn mal etwas anderes als ein Liebesroman sein soll;)

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Laura Labas - Pharos. Die Unwandelbaren 1

Beitragvon mallory » 21.11.2015, 13:31



Inhalt: ›Also existierten wir gemeinsam in ihrem Körper und begannen ganz langsam und dann immer schneller durch den weißen Wald zu laufen. Mit einem Mal war mein Menschsein von mir abgefallen.‹

Reyna ist eine Pharos, eine Unwandelbare. Sie kann ihre Seele in die Körper von Tieren wandern lassen und in ihnen dem Gefühl von Freiheit näher kommen. Doch sie hat keine Ahnung, was sie ist und ob noch andere ihrer Art existieren. Zumindest solange nicht, bis die Caelum in Walcott Hill auftaucht; eine Gruppe von Pharos, die plötzlich Interesse an ihrer besten Freundin hat. Zu allem Überfluss findet Reyna die sterblichen Überreste ihrer Schuldirektorin und muss sich die Fragen stellen, ob es eine Verbindung zwischen diesem Tod und der Welt der Unwandelbaren gibt und welche Rolle die Caelum darin spielt. Kann sie den Pharos vertrauen oder wird sie von den Gefühlen, die sie für Cadan, den Anführer der Caelum, empfindet, geblendet?

Meine Meinung: Ich habe dieses Buch tatsächlich ein Kapitel vor Schluss abgebrochen! Da habe ich es nicht länger ausgehalten wie die Hauptperson und Ich-Erzählerin Reyna einen Mist nach dem anderen macht, alle vor den Kopf stößt, die ihr helfen wollen oder denen sie etwas bedeutet, bockig und launisch ist und einen Freiheitsdrang entwickelt, den sie offensichtlich die bisherigen 18 Jahre ihres Lebens nicht hatte. :???:
Der Plot als solcher ist spannend und hat mich auch bis kurz vor Schluss ans Buch gefesselt. Doch alles andere hat mich eher gequält. Da sind die Protas, die mir oft unsympathisch waren (Reyna) oder zumindest viel zu fremd und undurchschaubar blieben oder schlicht zu oberflächlich. Reyna, die in einem Moment verspricht sich zur Abwechslung mal aus Schwierigkeiten rauszuhalten um gleich anschließend in den Keller zu steigen, der sie eigentlich nichts anzugehen hat. In der Hinsicht ist sie wie ein kleines Kind, sie schleicht und schnüffelt überall herum und hat keinerlei Skrupel einfach aus Neugier und Langeweile ein Haus zu durchsuchen. Sie hat in dieser Hinsicht auch kein Unrechtsbewusstsein. Dazu kommt, dass sie vor allen Menschen die ihr angeblich was bedeuten die nicht unwesentliche Tatsache verheimlicht dass sie ebenfalls eine Pharos ist, sie lügt und betrügt ihre Mitmenschen bis zum Schluss und ihre Beweggründe sind für mich nicht nachvollziehbar. Statt einfach mal nachzufragen wenn sie etwas entdeckt macht sie ein Geheimnis draus und landet so immer wieder in für sie gefährlichen Situationen. :roll:
Dann habe ich ein Problem mit etwas, was andere Leser vermutlich nicht stören würde: Reyna ist 18 und geht in die 12. Klasse. Eigentlich war ich immer der Meinung die Highschool in Amerika sei früher beendet, zumindest wird es so in anderen Romanen geschildert. Hat nun Laura Labas schlecht recherchiert und einfach das deutsche Schulsystem in Amerika übernommen oder haben all die andere Autorinnen die ich all die Jahre gelesen habe keine Ahnung gehabt? Apropos Alter: leider schafft es die Autorin nicht den Protas mal eine normale Unterhaltung in den Mund zu legen. So wäre es doch keine Schwierigkeit Reyna mal fragen zu lassen wie alt Cadan eigentlich ist. Denn anfangs wird er als "schon älter" bezeichnet, später dann "als jünger wie zuerst vermutet". Seinem Verhalten nach ist er ein erwachsener Mann, so dass ich ihn von Anfang an immer als ca. Dreißigjährigen vor Augen hatte. Was für mich wiederum nicht zu einem 18jährigen Schulmädchen passt. :???:
Als weiteren Negativpunkt auf meiner Liste muss ich die vielen Rechtschreibfehler aufführen. :???: Da ist die Küche mit "allmöglichem Schnickschnack" eingerichtet (gibt es das Wort allmöglich überhaupt??), dann gibt es vier Zeilen weiter einen "Pizzaoffen", die Elektronik im Haus ist laut der Heldin "eher spärlich...besät". Und das alles in 8 Zeilen! Dann ist die Häufigkeit der Fehler eine Weile wieder erträglicher, um danach umso heftiger "aufzuflammen".

Fazit: Die Story ist interessant, alles andere eher quälend. So habe ich im vorletzten Kapitel mal nachgeschaut wie die Geschichte weitergeht und festgestellt, dass sich das Verhalten der Prota nicht bessern wird, sie weiterhin unfähig sein wird ihre Gefühle zu zeigen, lieb gewonnene Personen sterben werden, das Rätsel um Reynas Freund Glen weiterhin nicht gelöst wird, Reyna in immer mehr Dramen verwickelt und schließlich alleine gegen alle dastehen wird und die Liebesgeschichte, die im 1. Band zaghaft anfängt entwickelt sich scheinbar zu einer Dreiecksgeschichte und zieht sich dahin. Und zu allem Überfluss ist die Reihe nach den bisher erschienenen Bänden noch gar nicht fertig sondern hat zumindest noch einen 5. Band, der aber noch nicht erschienen ist.
Das alles habe ich nun 1,5 Kapitel vor Buchende erfahren und daher entnervt die Geschichte abgebrochen. Eine Story mit guten Ansätzen, bei der aber scheinbar nicht ein einziges Rätsel zum Buchende aufgelöst wird, das Ganze verpackt in einen typisch deutschen Schreibstil, mit zu vielen Schreibfehlern um sie noch zu tolerieren und dazu noch einer zickigen Heldin, die auch in den nächsten Büchern wohl nicht sympathischer werden wird.... Nein, das muss ich mir nicht weiter antun.

Wer aber der Geschichte und der Autorin trotzdem eine Chance geben möchte und auch Interesse an den nächsten Bänden hat, hier sind sie:



Meine Wertung:

enttäuschte 2 von 5 :lesen

:stern
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Re: Laura Labas - Pharos. Die Unwandelbaren 1

Beitragvon Lysa » 21.11.2015, 14:34

In Amerika geht die Highschool bis zum 12. Jahr, "Twelfth Grade/Senior Year" genannt. :zwinkern Die Kids sind also im Schnitt zwischen 17 und 18, wenn sie die HS abschließen.
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Re: Laura Labas - Pharos. Die Unwandelbaren 1

Beitragvon mallory » 21.11.2015, 16:18

Okay, dann habe ich das also vermutlich falsch in Erinnerung gehabt. :roll: Es ist ja auch nicht wirklich wesentlich für die Geschichte :lol: aber irritiert hat es mich schon.
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