Ralph G. Kretschmann - Die äußerst seltsame Reise des M...

...wenn es denn mal etwas anderes als ein Liebesroman sein soll;)

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Ralph G. Kretschmann - Die äußerst seltsame Reise des M...

Beitragvon mallory » 04.02.2017, 10:44

Die äußerst seltsame Reise des Montgomery Flagstone



Ich gestehe, ich habe das Buch nur bis zur Hälfte gelesen, dennoch möchte ich mich in einer Rezi versuchen, die wenigstens den Teil beschreibt den ich gelesen habe und den Grund dafür, warum ich das Buch schließlich abbrach. Denn für LeserInnen, die sich an meinen Abbruchgründen nicht stören wäre es sicher ein richtig toller Roman!

Inhalt: Die Erde, mehrere Jahrhunderte nach unserer Zeit. Die Menschheit hat durch atomare Auseinandersetzungen und Religionskriege den Planeten nahezu zerstört, die Kontinente sind auseinandergebrochen und haben sich verschoben, große Teile Amerikas und Europas sind im Meer versunken, andere wurden zu Gebirgen erhoben. Das Wissen „der Alten“ ist in den sogenannten dunklen Jahrhunderten auf vielen Gebieten verloren gegangen und nur langsam entdecken die Archäologen es wieder, bei Ausgrabungen von Bibliotheken, bei Funden von Museen, alten Waffen – und Schallplattensammlungen.
Die Archäologische Gesellschaft ist eine nahezu allmächtige Organisation geworden. Alle Wissenschaft untersteht ihrer Kontrolle und kaum etwas geschieht ohne ihre Genehmigung. Montgomery Flagstone wird mit seinem Freund Vincent Kant zu einer Ausgrabung gerufen, bei der Dinge zutage gefördert wurden, die sich die Archäologen nicht erklären können. Was sich den beiden dort offenbart, sprengt sämtliche Grenzen der Vorstellungskraft und konfrontiert sie mit der Frage, woher wir eigentlich kommen und wie weit wir wirklich zu gehen bereit sind.
Doch die Zeit drängt, denn im Hintergrund nehmen gefährliche Intrigen ihren Lauf, die die Zivilisation in ihren Grundfesten zu erschüttern drohen. So treten unsere Helden mit dem Mut der Verzweiflung eine waghalsige Reise an, denn es gilt nicht nur skrupellosen Machtmenschen zuvorzukommen, sondern auch mörderische Monstermaschinen aufzuhalten, um die Erde zu retten.

Meine Meinung: Der Autor hat einen sehr fesselnden Schreibstil. Ohne sich in allzu vielen Details und Beschreibungen zu verlieren entwirft er das Bild einer neuen Welt, die auf unserer bekannten aufbaut und trotzdem anders ist. Wo nötig, beschreibt er, so z.B. beim Aufbau von New London, das auf den Ruinen der uns bekannten Stadt entstand, doch auch hier geht er nicht übermäßig ins Detail sondern gerade so, dass man sich die Handlung in dieser neuen Stadt auf drei Ebenen vorstellen kann. Trotzdem überlässt er viel der eigenen Phantasie, so gibt es in der unteren Welt von New London zwar Mutanten, diese werden aber nicht weiter beschrieben.
Die Geschichte selbst hat zuerst drei Handlungsorte. Da ist zum einen das Team um Abenteurer und Wissenschaftler Montgomery Flagstone, des weiteren das Basiscamp in Südamerika in dem sich währenddessen erstaunliche Dinge abspielen. Außerdem gibt es immer wieder kleine Einblicke auf einen namenlosen Mann der sich, nachdem er ein radioaktives Artefakt berührt hat, auf seltsame Weise verändert und anfängt, eine Maschine zu bauen, deren Zweck er selbst nicht benennen kann.
Zwar ist es etwas nervig, immer dann wenn es an einem Schauplatz spannend ist, wieder in den anderen geworfen zu werden, doch da es da dann i.A. auch spannend ist währt der Nervfaktor nur kurz.

Durch das Cover und die Zuordnung von Amazon, dass das Buch dem Steampunk zuzurechnen sei habe ich etwas anderes erwartet, bin aber von einem tollen Abenteurerroman mit SF-Einschlag überrascht worden in dem auch die Dampfkraft, Luftschiffe und Unmengen an Zahnrädern ihren Platz haben, trotzdem ist es kein klassischer Roman des Genres und wenn ich ihn ohne Ansicht des Covers und ohne die Genre-Zuordnung vorab gelesen hätte wäre ich auch nicht auf die Idee gekommen ihn als Steampunk zu bezeichnen.

Soweit meine Meinung bis ich bei ca. 30% des Romanes war. Danach zerfasert die Handlung allerdings ziemlich. Was zuvor ein Abenteuerroman an wenigen Schauplätzen war breitet sich nun immer mehr aus. Da gibt es den Polizeibeamten, der ein Monster jagt, das Monster selbst, den einen oder anderen Verbrecher und den größenwahnsinnigen Archäologen, die zusätzlich zu den anderen Schauplätzen auch noch Kapitel bekommen. Das hat mich alles mit der Zeit etwas ermüdet weil es nicht das war was ich lesen wollte. Schließlich habe ich noch den Schluss des Buches gelesen und gesehen, dass es zwar mit Sicherheit noch einige sehr spannende Passagen und Handlungsorte gibt, doch ich konnte mich einfach nicht mehr aufraffen weiterzulesen, da in der Mitte des Buches, wo ich schließlich abgebrochen habe, die vielen anderen Handlungen einfach noch überhand nahmen.

Fazit: Ein anfangs sehr spannendes Buch, das mit großer Wahrscheinlichkeit auch sehr spannend weitergeht, wenn man erstmal die ganzen Nebenschauplätze überwunden und die ganzen politischen Verwickungen überstanden hat. Es war nicht das was ich erwartet habe, ich bin eher der Typ für überschaubarere Geschichten, doch prinzipiell kann ich das Buch schon weiterempfehlen.
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Re: Ralph G. Kretschmann - Die äußerst seltsame Reise des M.

Beitragvon DG7NCA / CAROLA » 04.02.2017, 11:42

ja hatte ich auch, etwa in der Mitte hatte es längen. Aber wer durchhält wird belohnt. Es ist wie gesagt ein Steampunk-SciFi Roman. Die vielen Nebenschauplätze führen aber alle an einen gemeinsamen Punkt. Es wäre schade wenn die überlesen würden denn sie erklären gegen Ende auch die Grundstory.
Gegen Hälfte wird es auch etwas AlCapone artig,mehr will ich dazu gar nicht verraten. Jedenfalls haben alle Schauplätze ob nun Dschungel am Amazonas, London, Scotland Yard und Archäologische Gesellschaft ein Ziel. Bitte lauft beim Maschinenbauenden Monster nicht davon bleibt dran es lohnt sich. Ebenso verhält es sich mit dem Fiesling (Kraftverstärker-Typ) der trampelt auch etwas auf den zarten weiter Nerv herum aber er bekommt letztendlich seine gerechte Belohnung .

Ich gebe 7 von 10 Punkten
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Re: Ralph G. Kretschmann - Die äußerst seltsame Reise des M.

Beitragvon mallory » 04.02.2017, 14:12

Ich bin auch noch nicht wirklich fertig mit dem Roman, immer wieder lockt es mich ihn doch weiterzulesen. Aber jetzt habe ich ihn schon zurückgegeben. Irgendwann leihe ich ihn vielleicht nochmal aus und lese ihn fertig. Ich hätte ihn ja gerne als Baumbuch, aber aber fast 22 Euro sind mir doch etwas zu viel für ein Buch das ich schon mal abgebrochen habe. :roll:
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