Marco Harnisch - Tote Stricher lügen nicht

...wenn es denn mal etwas anderes als ein Liebesroman sein soll;)

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Marco Harnisch - Tote Stricher lügen nicht

Beitragvon mallory » 24.04.2017, 20:44

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Inhalt: Der selbstständige Grafikdesigner Nicolas Eifer findet im Wald die Leiche eines nackten Mannes. Dieser grausige Fund und der leitende Ermittler, Kriminalkommissar Andreas Bahr, stellen sein ruhiges und sorgenfreies Leben komplett auf den Kopf. Nicht nur, dass der kalt und unnahbar wirkende Beamte an die erste Stelle der heißesten Männer rückt, auch findet Nick sich urplötzlich selbst als Hauptverdächtiger wieder. Warum kennt er die Namen der Opfer? Ist er vielleicht selbst der Mörder? Er hat schließlich weitere Fundorte und Tathergänge präzise vor Augen! Wie soll er Andreas Bahr von seiner Unschuld überzeugen, wenn er den eigenen Erinnerungen nicht traut?
Immer tiefer geraten die beiden in den Strudel einer Mordserie, bei der ihnen schon bald bewusst wird, dass sie wohl oder übel für die Aufklärung des Falls auf einander angewiesen sind.
Kann ein dermaßen ungleiches Team einen Mörder aufspüren und zur Strecke bringen?

Meine Meinung: Ich hatte die 130 Seiten heute geladen und auch recht schnell gelesen, meine Begeisterung hält sich allerdings in Grenzen. Zuerst habe ich mich ständig über den notgeilen Prota aufgeregt, der sich wie ein hysterisches Mädchen benimmt, ständig in höchster Erregung ist sobald er den Kommissar sieht oder auch nur an ihn denkt, selbst wenn er kurz davor steht verhaftet zu werden und dazu noch total hohlköpfig an einem Tatort auftaucht an dem er nichts zu suchen hat. Zum Glück hat er sich dann nach einiger Zeit gefangen, doch die Krimihandlung war einfach zu kurz um wirklich überzeugend zu sein. Statt den Mordfall durch spannende Ermittlungen zu lösen stolpert übersinnlich begabte Prota nur ständig an Tatorten herum, von denen ihn der Kommissar scheinbar nicht fernhalten kann und er kann ihn auch nicht davon abhalten ständig die Leichen zu berühren, wodurch er dann den Tathergang erfährt. Das ist als würde der Fall ständig durch irgendwelche Zufälle gelöst werden. Außerdem finde ich, der Autor hat sich zu viel vorgenommen. Da gibt es den Erotikteil der Handlung, mit erträumten oder tatsächlichem Sex, den paranormalen Teil mit den Visionen die Nicholas hat, wenn er die Leichen berührt - und in denen er die Vergewaltigungen oder auch den einvernehmlichen Sex mit dem anschließend Mord miterlebt, es gibt aber auch eine geheimnisvolle Bruderschaft in einem Kloster, die aus irgendeinem Grund (den ich allerdings schon vermuten kann) Nicholas überwacht und seinen geheimnisvollen Onkel, der plötzlich verschwindet. Die Story passt für mich einfach nicht zusammen. Ein Gay Krimi, der einen kompletten Kriminalfall mit zwei Protas, der eine schwul der andere angeblich nicht, der Schwule meinetwegen auch noch übersinnlich begabt, hätte ein durchaus gutes Leseerlebnis sein können. Die geheimnisvolle Bruderschaft im Hintergrund war für mich einfach ein störender Fremdkörper in der Geschichte. Es gibt noch weitere Teile der Reihe, aber ich glaube, die muss ich nicht gelesen haben. Schade eigentlich, denn der Plot hat mich wirklich angesprochen.

Meine Wertung:

2,5 von 5 :lesen

:stern
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Re: Marco Harnisch - Tote Stricher lügen nicht

Beitragvon Skiddo » 24.04.2017, 20:53

Und das alles auf 130 Seiten? Himmel :kreisch
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Re: Marco Harnisch - Tote Stricher lügen nicht

Beitragvon mallory » 24.04.2017, 21:07

Die Bruderschaft und der verschwundene Onkel haben nur ganz kleine Anteile an der Geschichte, aber man merkt halt, dass sie ein größeres Ganzes im Hintergrund bilden. Und das passt, zumindest im 1. Teil der Reihe, irgendwie nicht zu der Krimigeschichte, selbst wenn diese paranormale Aspekte hat.
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