Der Spalt
Inhalt: Mike Erikson ist ein Genie, doch er zieht ein bescheidenes Leben als Lehrer an einer kleinstädtischen Highschool einer wissenschaftlichen Karriere vor - bis er sich von einem alten Freund dazu überreden lässt, an einem einzigartigen Experiment teilzunehmen: Mitten in der kalifornischen Wüste arbeitet ein Team von Experten an der Möglichkeit, Menschen zu teleportieren. Doch das Experiment hat ungeahnte Folgen, die nicht nur Mike und sein neues Team, sondern die ganze Menschheit in Gefahr bringen...
Meine Meinung: Da ich irgendwie nicht so richtig Lust hatte das Buch zu lesen habe ich vorab ein paar Meinungen auf Amazon studiert. Da gibt es ein paar recht gute Kritiken, aber auch welche die den "Niedergang der Spannungsliteratur" vermelden, so dass ich nicht wirklich überzeugter von diesem Buch wurde. Doch da ich es nun mal ausgeliehen hatte wollte ich ihm auch eine Chance geben.
Gleich zu Anfang ist mir der Schreibstil des Autors positiv aufgefallen. Ein paar der Dialoge im Laufe der Geschichte ließen mich laut heraus lachen auch wenn es sich ganz bestimmt um keinen humorvollen Roman handelt.
Der Vorspann, also das erste Kapitel, baut bereits Spannung auf die mich neugierig zurück ließ. Dann beginnt die eigentliche Geschichte unseres Helden Leland "Mike" Erikson, der von seinem Freund dazu überredet wird ein Projekt zu besuchen, für das besagter Freund die weitere Finanzierung durch die Regierung sichern will. Reggie, der Freund, hat den Eindruck, dass bei diesem Projekt irgendetwas seltsam ist und so schickt er Mike, begabt mit einem IQ von 180 und dem absoluten fotografischen Gedächtnis, in die Wüste Kaliforniens, wo er auf ein Team von nicht wirklich freundlichen Wissenschaftlern trifft. Er erfährt, woran diese Wissenschaftler seit drei Jahren arbeiten und bekommt eine Vorführung des Portals, das Menschen teleportieren kann.
Die ersten 180 Seiten baut der Autor eine latente Spannung auf, das Buch ist fesselnd doch noch nicht mitreißend. Dann geht bei einem der Übergänge etwas ganz gewaltig schief, eine Person stirbt und von da ab ist das Buch nur noch als Pageturner zu bezeichnen. Ich habe die über 500 Seiten seit gestern in jeder freien Minute inhaliert und war fast genauso erschlagen wie die Helden als die Welt schließlich gerettet war (damit verrate ich nicht zu viel, ich lese selten Bücher ohne Happy End und wenn, dann rezensiere ich sie nicht

Einige Rezensenten haben kritisiert, dass es gegen Ende Monster und Splatter gibt, wo es doch ein ernsthafter Hard-SF-Roman zu sein schien. Ja, das ist richtig, doch ich fand diese Entwicklung aufgrund der Erklärungen über das Portal nur folgerichtig und auch nicht seltsam. Splatter war das für mich nicht, wenn ich einen Roman, der im Krieg spielt, lese dann sind die Kämpfe ja auch kein "Splatter"!
Des Weiteren wurde bemängelt, dass der Autor sich alle paar Sätze auf irgendwelche Filme und Serien beziehe. Mal davon abgesehen dass das total übertrieben ist fand ich diese Marotte sogar eher unterhaltsam als nervig, aber so sind die Geschmäcker eben verschieden.
Zu guter Letzt wird noch behauptet, das Ende, das auf eine Fortsetzung hin ziele nehme dem ganzen Roman die Spannung.

Fazit: Wer nur einen trockenen Wissenschaftsthriller lesen möchte, der sollte besser die Finger von dem Buch lassen. Wer es gerne mag wenn die Realität (der Geschichte) von schleichendem Horror und Action durchsetzt wird, bis ein wirklicher Pageturner daraus wird, der kann hier beruhigt zugreifen. Ich musste erst wieder in unserer Dimension ankommen nachdem die letzte Seite gelesen war und habe nun gleich mit einem weiteren Buch von Peter Clines, "Der Raum" angefangen. Und ja, obwohl die Handlung eine komplett andere ist und auch ganz andere Protas die Hauptrolle spielen stehe ich doch praktisch unter Strom, seit die hellgrüne Kakerlake in der neuen Küche erwähnt wurde.

Meine Wertung:
5 von 5

