Daniela Wander - Die Erbin der Burg (hist. Roman)

...wenn es denn mal etwas anderes als ein Liebesroman sein soll;)

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Daniela Wander - Die Erbin der Burg (hist. Roman)

Beitragvon Cait » 26.07.2006, 14:32

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Inhaltsangabe (Buchrücken)

"Elender Bankert!" Die Worte schrillen Philipa noch in den Ohren, als Burg Aichbergen schon längst hinter ihr liegt. Seit ihre Stiefmutter damit gedroht hat, sie dem habgierigen Ritter Johann Rischen zur Frau zu geben, ist sie auf der Flucht. Erst als sie die sicheren Tore Kölns erreicht, erkennt Philipa, welchen Preis sie für ihre Freiheit zahlt. Doch selbst als Hunger und Einsamkeit sie verzweifeln lassen, bewahrt sie das Geheimns ihrer Herkunft. Die junge Frau ahnt jedoch nicht, dass ihre Stiefmutter sie durch den finsteren Manfredus verfolgen lässt. Er soll Philipa nach Hause bringen, notfalls mit Gewalt.

Meine Kurzbeschreibung

Nach dem Tod Phillips von Aichbergen verliert seine Witwe kaum Zeit, um Hochzeitspläne für ihr einziges Kind Philipa zu schmieden. Die 14jährige Philipa, nicht einverstanden mit der Wahl ihrer Mutter Liutgard, beschließt ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und läuft mit ihren Halbgeschwistern – Gysela und Roland – davon, in dem Bewusstsein nie auf die Heimatburg zurückzukehren.
Doch schon bald wird den drei Kindern klar, dass es nicht so einfach sein wird, sich ein eigenes Leben aufzubauen, wie sie gedacht haben, schon gar nicht ohne Hilfe...

Meine Meinung

“Die Erbin der Burg“ ist ein verhältnismäßig leiser Roman, im Vergleich zu den düsteren, gewaltbeladenen historischen Romane, die man wesentlich öfter zur Hand hat.
Daher kommt einem die Geschichte oftmals ein wenig zu glatt und unrealistisch, teilweise auch zu konstruiert vor. Aber es ist eine Wohltat, mal nicht Seitenweise Tragödien und Gewaltakte erleben zu müssen. Wenn man sich damit abfinden kann, dass der Bezug zur Realität ein wenig abhanden kommt, dann ist es ein wunderbares, sehr flüssig zu lesendes Buch.

Große Spannungsbögen sollte man aber nicht erwarten, vielmehr bindet das Buch durch die Charaktere, die im Wesentlichen wunderbar facettenreich sind und unvorhersehbare Seiten haben. Philipa und ihre Geschwister nicht zu mögen, ist nahezu unmöglich. Sie wachsen einem sehr schnell ans Herz und so kann man gar nicht anders, als so schnell es geht ihren weiteren Weg begleiten zu wollen.

Leider gibt es stellenweise stilistische und inhaltliche Mängel. So trifft man leider gelegentlich auf allzu moderne Umgangssprache; und die Autorin bezieht sich ab und an auf Dinge, die im 13. Jahrhundert noch nicht bekannt waren. Auch findet sich der ein oder andere Logikfehler.

Kann man das alles Beiseite schieben, wird man wirklich gut unterhalten und taucht in eine eher romantisch verklärte mittelalterliche Welt ein.
Das unvorhergesehenes Ende versöhnt einerseits, andererseits wird man aber auch ein wenig allein gelassen, da es die ein oder andere Frage doch offen lässt.

Mir hat das Buch wirklich sehr gut gefallen und kann dem Buch nur nicht die Höchstbewertung geben, da es doch den ein oder anderen Mangel gab. Wer einmal Mittelalter anders als nur düster erleben will, sollte sich das Buch ruhig zu Gemüte führen.

Meine Bewertung

4 von 5 Sternen

P.S.: Liebe gibt es natürlich auch in diesem Buch. ;)

:stern
Cait
 

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