Robin Schone: Im Zauber der Verführung (Erotischer Liro)

...wenn es denn mal etwas anderes als ein Liebesroman sein soll;)

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Robin Schone: Im Zauber der Verführung (Erotischer Liro)

Beitragvon Gipsy » 15.09.2006, 19:21

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Im Zauber der Verführung
Robin Schone
Ullstein Tb 2004-07 Broschiert 415 Seiten

Inhalt:
Anne Aimes ist 36 und eine alte Jungfer. Nachdem sie sich ihr ganzes Leben lang für ihre bettlägerigen Eltern aufgeopfert hat, beschließt sie, sich nach deren Tod einmal etwas zu gönnen, was sie nie haben konnte: Liebe. Zu diesem Zweck reist sie nach London und bietet Michel des Anges, männliche Hure, 10.000 Pfund für einen Monat seiner Dienste. Michael wurde 5 Jahre zuvor bei einem Brand schwer verletzt und trägt Narben - äußerliche wie innerliche. Seit dieser Zeit hatte er keine "Kundinnen" mehr, doch auch er sehnt sich nach etwas: nach einer Frau, die nicht vor seinen Narben zurückschreckt - und nach Rache an dem Mann, der ihm das alles angetan hatte ...

Meine Meinung:
Wie man es von Robin Schone gewöhnt ist, gibt es etliche heiße und intensive Liebesszenen. Man merkt, dass sie das Alltagsleben der Viktorianer genau erforscht hat, dennoch bleibt das London des 19. Jahrhundert nur der Hintergrund. Michael und Anne sind beides geschundene Charaktere, die sich mit Schuldgefühlen herumquälen. Besonders auffallend ist der merkwürdig abgehackte und unglaublich intensive Schreibstil der Autorin, das Buch liest sich oft wie eine Schilderung, nicht wie eine Erzählung. Gedankenfetzen, Gerüche, Ängste, alles lässt die Autorin lebendig werden und spinnt eine düstere Atmosphäre voller Leidenschaft und Sinnlichkeit.
Dennoch hat mir das Ende einfach nicht gefallen, denn es passte nicht zum Buch. Ich fand es einfach nur übertrieben und ekelhaft. Aber: keine Sorge, natürlich gibt es ein Happy End, nur der Weg dorthin ... Zum SChluss kommt nämlich Spannung auf, wir erfahren, was Michael angetan wurde und auch Anne gerät in Gefahr. Und dieser Teil war das, was das Buch herabwürdigt.

Meine Wertung:
7 von 10 Punkten

Übrigens: es gibt einen 2. Teil, "Gabriels Engel", der hat mir wesentlich besser gefallen!
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Beitragvon Wildfee » 16.09.2006, 11:03

Ich mag den Stil von Robin Schone irgendwie nicht.....ich hab mal eins von ihr gelesen und ich fand die Liebesszenen so abartig, dass ich nix mehr von ihr lesen mag.
Sorry, aber in dem Roman hat der Typ den P*nis durch den Muttermund in die Gebärmutter geschoben und die Frau fand das angeblich auch noch super.....*kotz*
Neeee, auf solche und ähnliche Szenen kann ich getrost verzichten, das ist mir dann doch zu derbe.
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Beitragvon Chrissi » 16.09.2006, 16:51

Ich habe sie auch von ihr gelesen und die meisten(Gabriels Engel usw.) wieder verkauft, muss ich nicht unbedingt im Regal haben, sind schon ziemlich heftig die Sexbeschreibungen, aber es sind ja wohl auch keine LiRos, sondern mehr Erotikliteratur. Im Zauber der Verführung fand ich aber schön zu lesen und kann es auch weiterempfehlen.
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Beitragvon Gipsy » 17.09.2006, 09:06

Hallo Wildfee,

über solche Szenen lese ich dann meistens hinweg. In normalen Liros mag ich die Sexszenen gar nicht so ausführlich und lese sie nur flüchtig. Bei Robin Schone geht das natürlich nicht, da die Bücher zur Hälfte aus solchen Szenen bestehen, aber wenn es dann doch etwas heftiger wird (wie z.B. die Szene, die du schilderst), dann "überlese" ich das irgendwie. Was mich besonders fasziniert an der Autorin ist eben dieser merkwürdige Schreibstil, der für mich eine ganz besondere Atmosphäre schafft.

Hallo Chrissi,

ja, RS ist auf jeden Fall Erotikliteratur, aber im Gegensatz zu vielen erotischen Romanen handelt ein erotischer Liebesroman (wie RS ihn schreibt) nur von einem Pärchen, das dann auch zusammenkommt. Aber Hauptaugenmerk liegt natürlich auf der Erotik. Ich habe schon mehrere dieser Romane ausprobiert und habe gemerkt, dass mir die überhaupt nicht liegen mit Ausnahme von Robin Schone, die ich zwischendurch ganz gern lese - wobei mir auch nicht alle ihre Romane gefallen.

Liebe Grüße,

Kerstin
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