Die eigenwillige Jungfer
Deeanne Gist
Gerth Medien 2009-07 Gebundene Ausgabe 382 Seiten
Klappentext:
Texas, 1894: Ob es nun um das Radfahren geht, das Fangen von Schlangen oder das Herunterrutschen von Treppengeländern: Essie Spreckelmeyer entspricht so gar nicht dem damals gängigen Ideal der "braven Hausfrau". Ihre Eltern befürchten, dass nur ein besonderer Mann diese "Eigenheiten"schätzen wird. An Essies 30. Geburtstag ist noch immer kein potentieller Kandidat in Sicht. Deshalb listet sie kurzerhand alle geeigneten Junggesellen der Stadt mit deren Vorzügen und Mängeln auf, schließt die Augen, lässt ihren Finger kreisen und das Schicksal entscheiden. Wird Essie den Auserwählten von seinem Glück überzeugen können?
Meine Meinung:
Deeanne Gist, die sich nach ihren letzten zwei guten Büchern, zu einer Highlightautorin gemausert hat, deren Bücher ich regelrecht verschlinge, zeigt mit „Die eigenwillige Jungfer“, dass sie sich sogar immer noch steigern kann.
Essie ist begnadet gute Protagonistin, wie ich sie mir besser nicht hätte wünschen können. Mit ihren 30 Jahren ist sie noch unverheiratet und hadert manchmal mit ihrem Schicksal. Anstatt den Kopf in den Sand zu stecken beschließt sie, sich einen Mann zu suchen. Währenddessen fährt sie mit ihren Fahrrad durch die Gegend und schockiert die Leute damit, dass man ihre Waden dabei sehen kann. Auch vor Schlangen, Mäusen oder Rollschuhen scheut sie nicht zurück- eine sehr mutige Frau, die durch ihre extravagante Kleidung ihre weibliche Seite präsentiert. Ihre riesigen, modischen Hüte sorgen immer dafür, dass Essie in der Masse nicht untergeht.
„Die eigenwillige Jungfer“ ist keine klassische Liebesgeschichte, aber sie handelt von der Liebe, von guten und schlechten Männern und zeigt den Weg einer Frau, die ihr Glück findet.
Besonders angetan bin ich von der Tatsache, dass die Autorin Geschichte Wirklichkeit werden lässt. In jedem ihrer Bücher pickt sie sich einen Ort heraus, dessen Geschichte und Ereignisse die sich dort zugetragen haben, mit in das Buch hineinfließen und eine wunderbare Kulisse bieten, bei dem der Leser jede Menge echte Geschichte lernen kann.
Ich bin überzeugt davon, dass die Bücher von Deeanne Gist mit viel Liebe und Hingabe geschrieben werden, denn diese Gefühle übertragen sich auf den Leser sobald er zu lesen beginnt.
Die Religion bietet im Roman einen Anker für Essie und kommt positiv zur Geltung, indem Gott oder Jesus eine Hilfe ist um sich selbst zu verzeihen. Ihr Glaube passt einfach sehr gut in diese Zeit, in der der Roman spielt und wird nicht übertrieben stark in Szene gesetzt.
Insgesamt ein perfekter historischer Roman, über eine Frau und ihre Leidenschaften, die ich an all diejenigen Leser, die realistische Geschichte verknüpft mit einer warmherzigen Erzählung schätzen, aus vollen Herzen empfehlen möchte.
PS: Ich hoffe der zweite Teil dieser Serie wird ganz schnell übersetzt!
Bewertung:
10 von 10 Punkten