Raine Cantrell - Herzen in Aufruhr

historische Liebesromane deren Geschichte in Amerika spielt

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Raine Cantrell - Herzen in Aufruhr

Beitragvon Luckydaisy » 11.09.2009, 19:28

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Herzen in Aufruhr.
Raine Cantrell
Heyne 1997 Broschiert 352 Seiten

Klappentext:
Für Trevor Shelby den zukünftigen Herren einer großen Plantage im Herzen Georgias ist die schöne Leah Reese unerreichbar. Doch die Liebe die sie von einer glücklichen Zukunft träumen lässt scheint alle Klassenschranken zwischen dem Südstaatenaristokraten und der Verwalterstochter zu überwinden. Die grausame Wirklichkeit aber zerstört ihren gemeinsamen Traum. Der Bürgerkrieg bricht aus

Meine Einschätzung...
... bezieht sich auf die ersten 80 Seiten des Buches für die ich 4 !!! Tage gebraucht habe und dann völlig abgekämpft abgebrochen habe....

Meine Wertung..
... kann somit nicht das ganze Buch umfassen - allerdings kann ich mir nach diesem seitenlangen Martyrium nicht vorstellen, daß das Buch noch eine 180 Grad Kehrtwende hingelegt hat....

Der Prolog hat sich dabei soooo gut angelassen: Trevor Shelby ist der 14-jährige Erbe einer Südstaatenplantage. Sein Vater herrscht mit eiserner Hand und verlangt seinem Sohn alles ab. Der Vater hat so gar kein Verständnis für die Wünsche seines einzigen Sohnes, der eigentlich Arzt werden möchte und nicht das Leben eines übersättigten Plantagen-Erben führen möchte.
Um seinem Sohn seinen Willen aufzuzwingen, hält der Vater die Schwester Trevors gefangen und erpresst damit seinen eigenen Sohn...

12 Jahre später hat Trevor die Militärakademie erfolgreich abgeschlossen und weilt zu Besuch auf der Plantage seines Freundes Robert als er dort die Verwaltertochter Leah kennenlernt. Beide entbrennen sofort in wilder Leidenschaft zueinander.

Weiter bin ich nicht gekommen denn nach dem Prolog - welcher die Kindheit Trevors angerissen hat - versumpfte das Buch in völlig wirren Satzkonstruktionen die man nur nach mehrfachem Lesen entziffern konnte. Erschwerend kam hinzu, daß weder Leah noch Trevor einen eindeutigen Charakter hatten: Einerseits wird Leah als sittsames Mädchen geschildert - anderseits rebelliert sie bei jeder Gelegenheit gegen die Eltern. Sie möchte nicht heiraten sondern lieber Lehrerin werden - fällt Trevor aber sofort beim ersten Kennenlernen schmachtend zu Füßen.
Einerseits liebt sie ihn (warum weiß ich nicht) - anderseits hält sie ihn für einen haltlosen verlotterten Pflanzersohn.

Aber Trevor ist auch nicht wirklich besser geraten: Einerseits ist der immer noch das Sensibelchen aus Kindertagen was keiner Fliege was zu leide tun kann - anderseits lässt er überall den gelangweilten Dandy raushängen. Daß er diese Maske trägt um seinen Vater in die Irre zu führen konnte ich irgendwie noch nachvollziehen - aber daß er dieses abstoßende Verhalten auch abseits der väterlichen Plantage an den Tag legt hat mehr Fragen als Antworten aufgeworfen..

Jedes Rendevous zwischen den beiden Protagonisten verlief folgendermaßen:
- Ich liebe dich
- Ach nein das geht nicht
- Dann lass uns auseinandergehen
- Ach nein - ich lieb dich doch
- Dann lass uns Sex haben
- Ach nein das geht ja nicht
usw usw usw

Jeder drittklassige Bollywoodfilm hat mehr Stil und Niveau und ist verständlicher als dieses völlig unsortierte Gefühlschaos.
Apropos Gefühlschaos: Gefühle habe ich nicht entdecken können, die Emotionen bestanden lediglich aus niedergerungenen wilden Leidenschaften und Begehrlichkeiten....

Mich schüttelt es jetzt noch vor Abscheu und ich hab lange gekämpft ob ich weiterlesen soll oder nicht. Aber meine Lebenszeit ist definitiv zu kurz für schlechte Bücher.

Deshalb von mir 0,5 von 5 Punkten für den wirklich gelungenen Prolog-

:stern
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Beitragvon mallory » 11.09.2009, 20:02

Ich habe von der Autorin noch "Flüstern der Sehnsucht" im ZUB. Hoffentlich ist das besser!
Etwas Muße braucht der Mensch, eine Blume und ein Buch.
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Beitragvon Jenny » 12.09.2009, 08:08

Jetzt musste ich richtig grinsen als ich die Rezi gelesen habe. Vor Jahren habe ich das Buch mal angefangen und bin nicht recht viel weiter gekommen :D Seitdem ist die Autorin für mich tabu.
Ich unterschreibe Luckys Rezi ;)
Jetzt sind die guten alten Zeiten, nach denen wir uns in zehn Jahren zurücksehnen
(Peter Ustinov)
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