Penelope Williamson - Wege des Schicksals

historische Liebesromane deren Geschichte in Amerika spielt

Moderatoren: mallory, Mondfrau, gini

Penelope Williamson - Wege des Schicksals

Beitragvon steffie2006 » 11.06.2013, 18:05



Klappentext
An einem kalten Wintertag taumelt ein Fremder auf Rachel Yoders Ranch in Montana. Schwerverletzt durch eine Schußwunde bricht er bewußtlos vor ihrer Tür zusammen. Als sie dem Mann ohne zu zögern zur Hilfe eilt, ahnt sie nicht, daß sich damit ihr gesamtes Leben grundlegend verändern wird.
Rachel war erst vor kurzer Zeit mit ihrem zehnjährigen Sohn von Ohio verstört an die Grenze von Montana geflüchtet, um die Schatten der Vergangenheit endgültig hinter sich zu lassen und ein neues, einfaches Leben zu beginnen. Noch spürt sie den stechenden Schmerz in ihrem Herzen, den der Tod ihres Mannes, Vater ihres Sohnes, hinterläßt.
Er wurde zu Unrecht in einem Akt von Lynchjustiz gehängt. Und so ist Rachel nicht vorbereitet auf die noch rauhere und noch gesetzlosere Welt im wilden Montana und auch nicht darauf, daß in ihr unmerklich, aber unaufhaltsam eine Liebe wächst zu einem Fremden, dem sie alles andere als vertrauen kann.
Mit dieser bewegenden und romantischen Western-Saga läßt Penelope Williamson wieder eine Welt entstehen, voll von Abenteuer und Leidenschaft und mit einer großen Herausforderung an eine starke Frau.
Quelle Fischer Taschenbuch Verlag

Meine Meinung
Rachel lebt zusammen mit ihrem Sohn Benjo auf einer Schaffarm in Montana. Ihr Mann Ben wurde vor einem Jahr zu Unrecht gehängt. Rachel gehört den gottesfürchtigen Siedlern an und versucht streng nach ihren Regeln zu leben d.h. keine Neuerungen auf der Farm, kein Tand, kein stolz, keine Eitelkeit, immer eine Haube tragen usw.
Eines Tages bricht auf ihrer Farm ein Mann schwer verletzt zusammen. Es stellt sich dabei heraus, dass es sich um den Revolverhelden Johnny Cain handelt. Rachel pflegt ihn gesund und Johnny bleibt erst einmal auf der Farm. Natürlich zum Unwillen der anderen Siedler. Vor allem Noa, Rachels und Bens Freund seit Kindertagen sähe es gerne, wenn Rachel ihn heiraten würde. Aber natürlich kommt es anders und Rachel und Johnny nähern sich an....

Das Buch gehört mit über 500 Seiten zu den dickeren Büchern von Penelope Williamson. Der Anfang war m. M. nach etwas schleppend und ich bin erst schwer in die Geschichte rein gekommen. Williamsons Geschichten sind alle christlich angehaucht und das muss man mögen. Wobei hier schon eher eine Extreme erzählt wird. Rachel und Johnny waren mir gleich symphatisch. Johnny ein tortured Hero, mit Narben fast am ganzen Körper und Rachel, welche noch nie vom rechten Weg abgekommen ist, passen trotz der Unterschiede einfach total gut zusammen.
Schön finde ich auch, wie Rachels Zwiespalt zwischen dem - für mich - extremen Glauben der Siedler und ihrer Liebe zu Johnny geschildert wird und auch wie Johnny sich bemüht sich für Rachel zu ändern. Die Siedler kann man sich in der Art der Amishe oder Hutterer vorstellen. Bei den Siedlern ist es auch verboten einen "Fremden" zu heiraten und man wird praktisch verstoßen.
Ah fast noch vergessen. Was ich etwas schade fand, war, dass man das Alter der Charaktere nicht erfährt. Aber laut Erzählung würde ich Rachel auf Mitte bis Ende 30 schätzen (in der Geschichte steht, ihr Sohn ist zehn Jahre alt und sie hat acht Jahre gebraucht um schwanger zu werden), Johnny wird als Jung bezeichent, da würde ich jetzt eher auf Mitte 20 tippen.
Dazwischen wird auch immer wieder die Geschichte anderer Charaktere erzählt, so z.B. die Geschichte von Marilee einer Nutte aus dem Ort oder die von Dr. Lucas.
Nachdem der Anfang des Buchs gemacht war, hat mich die Geschichte auch sehr gefesselt!

Meine Punkte
4,5 von 5 Punkten

:stern
Liebe Grüße
Steffi
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Re: Penelope Williamson - Wege des Schicksals

Beitragvon Anke » 16.06.2013, 20:55

Meine Bewertung

Eigentlich könnte Penelope Williamsons "Wege des Schicksals" als christlicher Liebesroman durchgehen - zumindest für mich beinhaltet er alles, was ich mir von dem Genre versprechen würde. Allerdings bezweifle ich, dass er in dieses Genre aufgenommen werden würde, vor allem da das Buch dazu tendiert, Religion zu hinterfragen und die gläubige Protagonistin am Ende des Buches von dem engen geraden Pfad abweicht, der ihr von ihrer Gemeinschaft vorgegeben ist.

Die recht gläubige (= strenggläubig, orthodox) Siedlerin und Witwe Rachel rettet das Leben eines Fremden, der eines Frühlings schwer verwundet auf ihrer Schaffarm auftaucht. Der Fremde und "Engländer", wie er abschätzig von der gläubigen Gemeinde genannt wird, stellt sich als Johnny Cain raus, einem Mann der ein hartes Leben zwischen Spieltischen, Diebstählen, Überfällen und Duellen gelebt hat.

Rachel pflegt Johnny gesund und engagiert ihn gegen den Willen ihrer strengen Gemeinschaft als Saisonarbeiter für ihre Farm.
Rachel lebt einen lebendigen Glauben, der sich jedoch nicht immer völlig mit den Gesetzen ihrer Gemeinschaft vereinbaren lässt und verliebt sich in den Revolverheld. Dieser ist ebenso fasziniert von Rachel und obwohl auch er seines Lebens müde ist und gewillt die Güte Rachels anzunehmen, kann er ebenso wenig aus seiner Haut, wie Rachel.
Doch damit es für Rachel und Johnny eine Zukunft geben kann, müssen beide ein Stück weit von „ihren“ Pfad abweichen und aufeinander zugehen.

Der Autorin Penelope Williamson gelingt in diesem Buch das Kunststück sich nicht nur mit dem Thema Glauben und Religion auseinanderzusetzen, sondern auch am Ende zwei völlig gegensätzliche Charaktere in Liebe zu vereinen. Auch weiß sie die Gefühle und tiefgründigen Emotionen ihrer Figuren absolut nachvollziehbar an den Leser zu vermitteln. Das alles verpackt die Autorin in einer höchst unterhaltsamen, vielschichtigen und spannenden Geschichte, die, wie alle Romane der Autorin, ein Stück Zeitgeschichte widerspiegelt.

Der christliche Anteil der Geschichte ist hoch, denn Rachel ist tief verwurzelt in ihrem Glauben und ihre rechtsgläubige Gemeinde spart nicht mit Bibelsprüchen, vor allem wenn es um den „Fremden“, Johnny Cain, geht.
Doch die Autorin hinterfragt den Glauben und die Religion ihrer Protagonisten (ob es nun eine christliche Religion oder die der Gewalt ist) sehr feinfühlig und auf eine meines Erachtens sehr positive und glaubhafte Art. Vor allem aber (ver-)urteilt und richtet sie nicht, weder den Killer, noch den rechtgläubigen Siedler.

Hier jedoch noch eine kleine Warnung: Penelope Williams Geschichten entwickeln sich sehr langsam. Für mich macht es einen Teil meiner Faszination für die Autorin aus, doch ich könnte mir vorstellen, dass es andere Leser vielleicht eher als Hindernis sehen und sich mit der intensiven, aber nur langsam fortschreitenden Entwicklung von Buch und Charakteren langweilen.

Kurz gefasst: "Bad Boy" trifft "Good Girl". Authentisch und inspirierend. Absolute Leseempfehlung.

5 von 5 Punkte
๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ►Liebe Grüße, eure Anke◄ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑

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