Jennifer Blake - Der Kreole

historische Liebesromane deren Geschichte in Amerika spielt

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Jennifer Blake - Der Kreole

Beitragvon Klusi » 28.04.2007, 19:39

Der Kreole.
Jennifer Blake
Goldmann 2002-06 Taschenbuch 381 Seiten


Kurzbeschreibung:
New Orleans im Karnval des Jahres 1858. Anya Hamilton, eine schöne Plantagenbesitzerin, besucht zusammen mit ihrer Halbschwester Celestine und deren Verlobten Murray Nicholls einen Maskenball. Der Kreole Ravel Duralde, als schwarzer Ritter gewandet, bittet Anya zum Tanz - und entfacht in ihr einen Sturm der Gefühle. Kein anderer als er hat vor einigen Jahren in einem leichtsinnigen Duell ihren Verlobten getötet...

Murray glaubt Anya durch Ravel beleidigt und fordert von ihm eine Erklärung. Ein neuerliches Duell droht, und Anya, die ihre Schwester vor einem ähnlichen Schicksal bewahren will, greift zu einem ungewöhnlichen Mittel: Sie entführt den Kreolen auf ihre Plantage, wo sie ihn einige Zeit gefangenhält. Wider Willen verfällt sie dabei dem Charme des dunklen Abenteuers, den sie jahrelang zu hassen glaubte, weil er ihr Glück zerstörte.

Wieder zurück in der Stadt, wird Anya überfallen und vermutet hinter dem Anschlag Ravel als Rädelsführer. Sie erfährt erst später, daß Ravel im Gegenteil die "Vigilanten" befehligt, eine Bürgergruppe, die sich zum Ziel gesetzt hat, dem Bandenwesen den Garaus zu machen. Als eigentlicher Übeltäter entpuppt sich der Erbschleicher Murray, dessen wahres Wesen schließlich auch Celestine erkennt. Er fällt von der Hand eines Feindes, und Anya und Ravels Glück steht nichts mehr im Wege...

Meine Meinung:
Zwei starke Charaktere treffen hier aufeinander: Anya Hamilton, die ihre Eltern früh verloren hat und seitdem die übernommene Plantage fast alleine verwaltet, ist eine eigenwillige, mutige Frau, die sich nicht gerne auf andere verläßt, sondern ihr Schicksal selbst in die Hand nimmt.
Und Ravel Duralde, der in einem jugendlichen, übermütigen Duell, bei dem alle betrunken waren, seinen besten Freund und gleichzeitig Anya's Verlobten tödlich besiegt hat. Bei einem Maskenball treffen sich die beiden, und Ravel bittet um einen Tanz. Anya lehnt brüsk ab, und Murray Nicholls, der Verlobte ihrer Halbschwester, fordert Ravel zum Zweikampf heraus. Anya läßt Ravel bei Nacht und Nebel entführen, weil sie um Murray's Leben fürchtet. Ravel fügt sich erstaunlich gelassen in seine Gefangenschaft, aber er fordert einen hohen Preis für seine Ehre, die durch sein Fernbleiben vom Duell unweigerlich beschmutzt wird. Er fordert Anya's Unschuld gegen seine Ehre. Dem Coverbild nach zu urteilen nahm ich an, daß es sich bei Ravel um einen farbigen Kreolen handelt, da mir der Begriff auch bisher nur so bekannt war, aber dem ist nicht so. Bei Wikpedia habe ich folgende Erklärung gefunden:
"In den USA wurde aus "criollo" schließlich "creole"; das zunächst eine Bezeichnung für die Nachkommen französischer oder spanischer Einwanderer bzw. Nachkommen der Bewohner der französischen Karibikkolonien in den Südstaaten, insbesondere in Louisiana war. Im Gegensatz dazu sind die dort lebenden Nachfahren der Bewohner Akadiens die Cajuns.
Der Begriff ist jedoch unklar definiert, beispielsweise wurden auch frühe deutsche Immigranten, die sich an der „German Coast“ entlang des Mississippis niederließen, als Creoles bezeichnet."


Mich hat die Geschichte fasziniert, denn Jennifer Blake findet für jede Situation die richtigen Worte. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, und man kann für beide Protagonisten und ihren Standpunkt Verständnis aufbringen. Im Lauf der Geschichte wird es noch recht turbulent und abenteuerlich. Leider wurden zum Schluß die Gedankengänge und Schuldzuweisungen etwas verwirrend, daher gebe ich dem Buch nur 4 1/2 von 5 Punkten. Auf jeden Fall ist es ein lesenswerter Roman.

:stern
Zuletzt geändert von Klusi am 02.07.2007, 15:53, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße Klusi
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Beitragvon sabinett » 30.04.2007, 11:37

danke ist notiert :hi

Sabine ;)
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:buch
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Beitragvon erki_nol » 30.04.2007, 11:44

Vielen Dank für die Rezension, Klusi. :D Hört sich gut an, ich werde es mir demnächst bestimmt auch zulegen!
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Beitragvon barbara » 30.04.2007, 19:29

Das Buch liegt seit einem Jahr im SUB. Vielleicht sollte ich es jetzt doch mal herauskramen. ;)

Barbara
LG Barbara
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Beitragvon mantacabrio » 30.04.2007, 19:37

barbara - da lag meins auch sehr lange und nun habe ich es verkauft, ohne es gelesen zu haben ;)
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Beitragvon mallory » 30.04.2007, 19:40

Anna, das ist wieder typisch! ;) Ich hatte mein Exemplar auch nur an- und schließlich quergelesen und mir hat es gar nicht gefallen. Ich habe es dann auch wieder verkauft!
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Beitragvon mantacabrio » 30.04.2007, 19:46

:unschuldig :sagnix
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Beitragvon erki_nol » 12.05.2007, 13:13

So, hab jetzt auch den "Kreolen" gelesen und fand ihn gut! :D

Vor allem hat mir gefallen, dass sich die Autorin wirklich viel Mühe gegeben hat, damalige Sitten und Gebräuche nicht nur zu erwähnen, sondern auch zu erklären, z.B. die Herkunft des Mardi Gras, die "englischen Pillen" oder Orangenwasser (ein bei älteren Damen beliebtes, mit Laudanum versetztes Getränk) und vieles mehr. (Falls das alles so stimmt, aber davon gehe ich jetzt mal aus... ;) ) Ungewöhnlich, aber gut!!! Davon hätte ich gerne mehr in historischen Liros.
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Beitragvon mantacabrio » 12.05.2007, 20:47

Das mach Jennifer Blake wirklich gut, habe andere Romane von ihr gelesen, waren nicht schlecht, aber da ich kein grosser Fan von Amerika-Romanen sind, wanderten die alle irgendwann in andere Hände ;)
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Re: Jennifer Blake - Der Kreole

Beitragvon Marina G. » 02.02.2013, 19:24

Ich liebe das Setting New Orleans! Da kann ich mir diese Buch auch nicht entgehen lassen. Es ist in den RUB gezogen...
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