Brenda Joyce - Nacht der Angst, Francesca Cahills 5. Fall

[patwelli]

Nacht der Angst: Francesca Cahills fünfter Fall
Brenda Joyce
Droemer/Knaur 2008-01-01 Broschiert 544 Seiten

OT: Deadly Caress

Inhalt:
New York, 1902: Eine berühmte Schauspielerin wird tot aufgefunden - und die Spuren weisen auf ihren Liebhaber, Evan Cahill. Francesca, seine Schwester und Kriminalistin aus Leidenschaft, stürzt sich mit Feuereifer in die Ermittlungen, um ihren Bruder zu entlasten. Schon bald gerät sie selbst in das Visier des Killers. Bei Rick Bragg, dem Polizeipräsidenten von New York, dem ihr Herz gehört, obwohl er verheiratet ist, sucht Francesca diesmal vergebens Trost - wer kann sie retten? Quelle: Knaur

Meine Meinung:

Was ging mir Francesca doch diesmal auf den Geist .Sie kam mir oft vor wie ein Hundewelpe, von allen verhätschelt und blindlings einfach drauf los rennen. Sowas von nervtötend naiv und selbstüberschätzend, das war schon nicht mehr zum Aushalten. Als Evan unter Verdacht gerät, wird das natürlich von allen Seiten gleich abgewiegelt, es ist ja ihr Bruder und somit über allen Verdächtigungen stehend, eine andere Möglichkeit zu denken wird gar nicht erst zugelassen. Dabei sind doch oftmals die Menschen, die man am längsten kennt, auch diejenigen, die man am wenigsten kennt. Aber nein - es ist ja Francescas Bruder!!!! Auch wie sie sich immer wieder einmischt und es auch von Rick zugelassen wird ist nicht nachzuvollziehen. Da will sie unbedingt mit, um mit Verdächtigen zu sprechen, bei denen es sich um Halbseidene handelt und hat sich dann nicht in der Gewalt. Wobei sie auch bei allem anderen viel zu gefühlsbetont und zu subjektiv ist, sie sieht nur das, was sie auch sehen will. Wie immer stürzt sie sich Hals über Kopf und ohne an die Folgen zu denken in die Ermittlungen, sie sind ihr auch wichtiger als manches andere, manchmal liest es sich ziemlich lächerlich, wie wichtigtuerisch sie sich benimmt.

Aber auch die anderen beiden Protas, Calder und Rick haben hier nicht ihre besten Auftritte, wobei Calder noch am besten wegkommt. Rick wird immer zerrissener und unsymphatischer und Calder - ist halt Calder. Schön war, seine ganze Familie wieder zu treffen, seine Eltern Grace und Rathe, seine Schwester Luzy - ihr Mann Shoz tauchte leider nur einmal kurz auf, und der neu hinzugekommene Bruder Rourke, der Medizinstudent.

Und dann erst die Sexszenen - ja, diesmal gibt es welche - und was für welche . Heftig und auch wichtig für die weitere Beziehung - aber nicht romantisch. Ich weiss eigentlich nicht, ob sie mir gefallen haben oder nicht, aber interessant war es allemal.

Connie und Neil finden zum Glück auch endlich eine Lösung für ihre Probleme, auch hier will man die beiden oft einfach nur schütteln und sie zum Reden zwingen - aber dann wäre die Geschichte ja um einiges kürzer

Der 6. Band ist noch nicht übersetzt, der 7. und 8. Band schlummern noch im SUB. Ich bin mittlerweile schon stark versucht, den 6. zu überspringen, weil sie mir doch gewaltig auf die Nerven ging - ob ich das noch 3 Bücher aushalte??


Ich gebe dem Buch 3 von 5 Punkten - Calder ist ja einer der Protas

[Sigrid]

Meine Meinung:

Wieder einmal muss Francesca im familiären Umfeld ermitteln und irgendwie ist es doch erstaunlich, wie sehr der Polizeipräsident Bragg ihre Hilfe benötigt. Wahrscheinlich liegt das wohl daran, dass beide Kriminialisten aus Leidenschaft und ebenso romantisch aneinandergebunden sind.
Lästig erschienen manchmal die allzu intensiven Zornesausbrüche von Calder Hart, die den Anschein eines notorischen Cholerikers erweckten. Selbst Leigh Anne erscheint in einem anderen, nicht mehr so negativen, Licht. Obwohl sie anfangs Bragg dazu erpresst eine Jahr als Ehepaar zu verbringen, verbirgt sich doch dahinter eine verzweifelte noch liebende Frau.
Romantisch erscheint die Szene im Büro von Calder, als Francesca ihn um Geld für die Schulden ihres Bruders Evan bittet. Dabei beteuert er, dass sie die erste Geliebte sein würde, die ihm in seinem Büro die Gunst schenken würde. Auch Francesca gibt endlich zu, dass sie sich von Calder Hart körperlich angezogen fühlt. Außerdem erkennt sie, dass Rick (der es nicht wahrhaben will) noch in Leigh Anne verliebt ist.
Als unangenehm empfand ich den sexuellen Akt von Hart mit Daisy, seiner Mätresse, nachdem er bereits Francesca seine Heiratsabsichten unterbreitet hatte. Man versteht, dass für Hart dies nur eine belanglose Affäre ist, nichtsdestotrotz erscheint sie in meinen Augen als unmögliches Verhalten.
SPOILER: Im späteren 8. Band gesteht Calder endlich seine Liebe zu ihr und zeigt sich beschämt, dass Francesca ihn bei diesem sexuellen Ständchen mit Daisy beobachtet hat. Aber Francesca gesteht ihm, sich in diesem Moment, als sie diesem Ereignis beiwohnte, sich in Calder Hart verliebt zu haben.
Gefreut habe ich mich über die "wiedererwachte" Liebe von Connie zu Neil, wobei es wieder darin ausartete, dass sich Connie für ihre Gefühlskälte Neil gegenüber entschuldigte.

Von mir gibt's wieder einmal 4 von 5 Punkten. Einerseits habe ich das Gefühl mit der Punktevergabe strenger geworden zu sein, andererseits obwohl ich mich über die erneute Zweisamkeit von Connie und Neil so gefreut hatte, gab es doch so einiges, dass mir ein wenig gegen den Strich gegangen ist. Nichtsdestotrotz freue ich mich auf den 6. Band! (Obwohl ich bereits vor lauter Neugier Band 7 und 8 gelesen habe. Ich konnte einfach nicht widerstehen! )