Der Kuss des HighlandersSue-Ellen Welfonder
Bastei Lübbe GmbH & Co.KG (Bastei Verlag) 2007-10-16 Taschenbuch 400 Seiten
Inhalt:Robbie MacKenzie mag die Frauen, und die Frauen liegen dem gut gebauten Highlander zu Füßen. Doch nach nunmehr zehn Jahren unsteten Lebenswandels wird es allmählich Zeit für den alleinigen Erben des Black Stag Clans, die Nachfolge seines Vaters anzutreten. Als nun die hübsche Juliana Mackay nach einem Unfall geradewegs in seinen starken Armen landet, spüren beide die Flamme der Leidenschaft, die von ihnen Besitz ergriffen hat. Doch Robbie ist bereits einer anderen versprochen, und seine zukünftige Braut ist alles andere als erfreut, als er Juliana auf seinem Schloss Unterschlupf gewährt...
Quelle: Bastei Lübbe
Meine Meinung:Ich hätte vorgewarnt sein müssen. Ich hab bereits mehrere Welfonders gelesen und praktisch jeden nach spätestens 100 Seiten entnervt in die Ecke gepfeffert, wundersamerweise hab ich bei diesem hier bis zum Schluß ausgehalten.
Die Grundstory ist schnell erzählt: Highlanderbe trifft üppige Hochlandschönheit, will sie am liebsten sofort ins Bett zerren, tut dies aber aus Ehre nicht. Schleppt sie zur Burg, will Verlobte loswerden (die ihn eh betrügt), Vater ist dagegen, Bruder taucht auf, Geliebte ist weg und dann die Wende und Friede, Freude, Eierkuchen.
Gegen den Plot an sich ist ja nichts einzuwenden, der hat sich schon hundertfach bewährt. NUR: Sue-Ellen Welfonder versteht es meisterhaft um den heißen Brei herumzureden. Ihr Protagonisten geben so widerlich süße Phrasen von sich, das das ganze Buch vor Schmalz nur so trieft.
Ein Beispiel:
"Diese unaussprechliche, unerforschte Furcht, die noch immer ihre eisigen Klauen nach ihrem Herzen ausstreckte. Egal, wie sehr die glutvollen Blicke und süßen Worte ihres Ritters sie auch körperlich erregen mochten. Oder wie heiß sie die Flammen ihrer Leidenschaft entfachten und ein schon fast schmerzhaftes Begehren in ihr weckten ihn zu berühren und von im berührt zu werden. Ängste und Sorgen, die ihre Augen wieder mit bittersüßen Tränen füllten, ließen sie die Worte nicht über die Lippen bringen"
Sowas in der Art, unterbrochen von Dialogen zieht sich über min. 15-20 Seiten hin!!! Letztendlich gibt es nur eine Sexszene, natürlich im letzten Achtel des Buches und halt ausgewälzt ohne Gnade.
Wer blumige Phrasen wie "Strom flüssigen Feuers der durch die Adern rinnt" mag, wird dieses Buch sicherlich lieben. Welfonders ist wie gesagt sehr gut darin möglichst viele Adjektive in ihren Werken unterzubringen...
Meines Erachtens macht man nichts verkehrt, wenn man das Buch nicht liest, und wenn man es liest: Gehirn ausschalten!
Und einen Minuspunkt gibt es für die Recherche und/oder Übersetzung: In 1344 gab es in Schottland garantiert noch keine Metermaße, also kann der Held die Haut der Heldin garantiert NICHT zentimeterweise berühren.....(das heute übliche Metermaß wurde erst Ende des 18. Jahrhunderts festgelegt...)
Meine Wertung:gnädige 5 von 10
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Hat die Blume einen Knick, war die Hummel wohl zu dick.