In Wahrheit wird viel mehr gelogen
Kerstin Gier
Lübbe 2009-09-07 Broschiert 269 Seiten
Klappentext:
Die Erbmasse verringert sich mit der Masse der Erben … Gerade, als Carolin anfängt sich zu fragen, ob es wirklich eine so gute Idee war, Professor Karl Schütz, den charismatischen Vater ihres eher spießigen Studienfreunds Leo zu heiraten, stirbt Karl − und hinterlässt ihr ein überraschend großes Vermögen. Karls Kinder und seine Exfrau erheben allerdings ebenfalls Anspruch auf das Erbe und sind bereit, mit allen Tricks und Kniffen darum zu kämpfen. Leo, inzwischen Anwalt und verlobt mit der hübschen Tochter seines Chefs, nimmt Carolin offenbar immer noch sehr übel, dass sie ihn vor fünf Jahren wegen seines Vaters verlassen hat. Um Carolin das Erbe streitig zu machen, fährt er schwere Geschütze auf. Aber Carolin weiß sich durchaus zu wehren ...
Meine Meinung:
Die beliebte deutsche Autorin Kerstin Gier hat mit „In Wahrheit wird viel mehr gelogen“ einen Einzelroman geschrieben, der aber auch ein wenig Bezug zu den Müttermafia- Büchern nimmt und den Lesern dieser Reihe besonders viel Freude bereiten wird da man liebgewonnene Charaktere wiedersieht.
Carolin ist eine vielschichtige Persönlichkeit, die es mir manchmal leider sehr schwer machte sie zu verstehen. Dafür, dass sie so intelligent ist hat mir ihr Verhalten manchmal große Fragezeichen im Kopf hinterlassen.
Der Grund warum sie so einen sehr viel älteren Mann geheiratet hat wurde verständlich- in jungen Jahren ist es sicher schwer einen gleichaltrigen Mann zu finden, der damit umgehen kann das die Frau an seiner Seite soviel Wissen und Talente hat.
Trotz des ernsten Themas, Tod des Ehemanns, ist der Roman sehr humorvoll. Es gibt zwar auch traurige, nachdenkliche Momente aber auch diese können sich einer gewissen Komik nicht verwehren.
Obwohl ich dieses Buch wirklich mochte, fehlte mir die Gier- typische Spritzigkeit und die lustigen Dialoge die ihre Bücher sonst zu einem Garant für Lachtränen werden lassen. Leser, die ein Buch erwarten, dass den Mütter-Mafia Büchern ähnelt könnten etwas enttäuscht davon sein, aber Leser die auch offen für neue Richtungen sind werden auch mit diesem Roman ihre Freude haben.
Kerstin Gier kann es besser- aber unter den deutschen Autorinnen ist sie eine Perle, die selbst mit einem durchschnittlichen guten Buch brillieren kann.
Wertung:
8 von 10 Punkten