Der Kater der Braut
Michaela Thewes
Lübbe 2008-07 Broschiert 317 Seiten
Klappentext
Belinda ist hin und her gerissen: Obwohl ihre Urlaubsliebe Ludger als Traumprinz beinahe schon zu gut ist, um wahr zu sein, kann sie sich auch dem Charme ihres Nachbarn Philipp nicht entziehen. Zu blöd, dass ihre Schwester ebenfalls ein Auge auf Philipp geworfen hat. Doch das Schicksal und etliche Cocktails scheinen Belinda die Entscheidung zwischen den beiden Männern abzunehmen. Nach einer feuchtfröhlichen Nacht erwacht sie mit einem höllischen Kater - und einem Ring am Finger. Und damit gehen die Probleme erst richtig los...
Meine Einschätzung
Die Verkäuferin Belinda gewinnt bei einem Gewinnspiel im Radio eine Woche Griechenland Urlaub für zwei Personen. Und für sie ist es überhaupt keine Frage, wen sie auf diese Reise mitnimmt – ihre gerade frisch geschiedene Freundin Mareike.
Mareike, endlich aus den Fesseln ihrer missglückten Ehe befreit, prophezeit sich selbst und Belinda eine positive Wendung ihres Liebeslebens für diesen Urlaub. Und wirklich, schon auf dem Flug lernt Belinda den smarten Ludger kennen, der auch zufällig mit seinem Freund, im gleichen Hotel abgestiegen ist. Während Mareike sich mit Ludgers Freund die Zeit vergnüglich vertreibt, würde Belinda das ebenfalls gerne mit Ludger tun. Der allerdings ist seltsam zurückhaltend.
Aber Belinda ist geduldig, denn auf so einen Traumtyp wie Ludger kann man ja schon einmal warten und irgendwie ist das ja auch ganz Gentlemanlike. Jedenfalls ein ganz anderes Verhalten, als beim neuen Nachbar Phillip, dem Belinda, in seiner Funktion als Radiomoderator, die Griechenlandreise zu verdanken hat. Überhaupt ist Philip sowie so für Belinda außen vor, da ihr Schwester Lily ganz vernarrt den sympathischen Nachbarn ist. Aber wieso stört Belinda das denn nur so sehr?
Eigentlich bin ich kein Leser, der sich Bücher nach dem Umschlag aussucht, aber der wichtigste Grund warum ich das Buch zur Hand genommen habe war, nicht etwa der zwar recht nett klingende Inhalt oder die mir bisher unbekannte Autorin, sondern der Buchtitel und dazu gehörige Coverbild. Beides fand ich einfach großartig ausgewählt und sehr amüsant umgesetzt. Würde ich Coverbild oder Titel bewerten gäbe es von mir die volle Punktzahl. ;-)
Es kommt mir vor, als würden mir in der letzen Zeit mehr und mehr Bücher, die in der Ich-Form geschrieben wurden, über den Weg laufen. Und mehr und mehr muss ich feststellen, dass ich so langsam meine Freude an diesem Schreibstil finde. Zumindest wenn er so unauffällig, ja fast dezent eingesetzt wird, wie im Fall von ‘Der Kater der Braut‘.
Die Autorin Michaela Thewes hat die ‚üblichen Verdächtigen‘ eines ‚Freche Frauen‘ Romans aufgegriffen und in ihrem Buch untergebracht: schwuler Freund/Arbeitsgeber, beste Freundin, zickige aber liebenswerte Schwester usw.. Dann diese sympathischen Figuren in eine turbulente Geschichte verwickelt und mit einer ordentlichen Prise Humor gewürzt.
Und genau dieser Humor ist es auch, der für mich, das Buch zu einem Keeper macht. Die humorigen Wendungen, die immer wieder überraschend, mitten in einem Absatz kommen liegen so genau auf meiner Wellenlänge und haben mich mehr als einmal zum Lachen gebracht. Egal ob Belinda zwischen einer Gruppe japanischer Geschäftsleute den Boden nach Kondomen absucht, ob sie versucht einen Kakaofleck von einer strahlendweißen Couch zu entfernen oder aus Versehen dem falschen Jogger im Park nachjagt, ich konnte stellenweise gar nicht mehr aufhören zu grinsen und vor mich hin zu kichern.
Vielleicht sollte ich an dieser Stelle noch kurz erwähnen, dass die Figur Belinda keinesfalls so ein schusseliger Chaot ist, sondern ein eigentlich eher zurückhaltender, ruhiger und entspannter Mensch, der solche Situationen keinesfalls herausfordert, aber dann doch immer wieder hinein gerät. Ein Charakterzug der sie so unglaublich sympathisch macht.
Fazit: Beste Unterhaltung im Freche Frauen Format. Unbedingt lesen und sich amüsieren!
Bewertung: 5 von 5 Punkte
Lieben Gruß Anke