Das Superschnäppchen
Mary Carter
Droemer/Knaur 2008-09-01 Broschiert 416 Seiten
Klappentext:
»Ich, Melanie, schwöre, dass ich nicht versuchen werde, noch ein Superschnäppchen zu machen. Soll heißen: Ich will nie wieder in einem Laden stehlen! Ausnahmen von der Regel sind nur in folgenden Fällen erlaubt: Nervosität, Verlust des Arbeitsplatzes, Gewichtszunahme, Liebeskummer, schlechtes Vorsprechen für einen Film, gutes Vorsprechen für einen Film, für den ich doch nicht engagiert werde, Überraschungsbesuche von meiner Mutter, kein Anruf vom ATML (absoluter Traumtyp meines Lebens) und alle anderen Situationen, in denen mir etwas wirklich Schlimmes passiert. Amen!«
Meine Rezension:
Bereits als Kind merkt Melanie, dass sie eine besondere Begabung hat. Sie kann stehlen, Macht und Kontrolle über den Diebstahl erlangen und Aufmerksamkeit erregen.
Heute ist Melanie 29, eine erfolglose Schauspielerin und stiehlt in jeder besonderen Situation ihres Lebens. Besonders in stressigen und emotionalen Zeiten, verschwinden Dinge in ihrer Tasche…das Stehen ist zur Sucht geworden.
Irgendwann jedoch begegnet Melanie einen Mann der Diebe aus beruflicher Sicht dingfest macht und kann nur mit viel Courage ihre Fehler ausbügeln…
„Das Superschnäppchen“ ist ein unterhaltsamer Roman, der es schafft zugleich oberflächlich und tiefsinnig zu sein. Ein absoluter Widerspruch? Richtig! Aber der Autorin gelingt es trotzdem die oberflächliche Welt in der sich Melanie befindet einzufangen, beschreibt das aufgeregte Kribbeln der Protagonistin beim Diebstahl und findet trotzdem Zeit genug um die Hintergründe der Diebin darzustellen.
Ich finde es sehr mutig eine Diebin als Buchheldin auszuwählen, denn Diebstahl ist ein Kavaliersdelikt und macht es Melanie nicht leicht wirklich sympathisch zu sein. Es war sicher ein gutes Stück Arbeit um Melanie so zu zeichnen, dass sie trotz ihrer Fehler eine nette Protagonistin ist, die der Leserin durchaus gefallen kann.
Schade fand ich, dass Melanies Probleme gegen Ende zu schnell vom Tisch gewischt wurden. Natürlich hat sie guten Grund ihre Finger nicht mehr zum stehlen zu verwenden, aber etwas schwieriger hätte ich mir ihre Heilung schon gewünscht.
Insgesamt ein netter, kurzweiliger Roman bei dem man es mit der Moral nicht so genau nehmen sollte
Bewertung:
9 von 10 Punkten