Magerquark zum Frühstück von Tina Keller

[SchneeMcKettrick]

Magerquark zum Frühstück
Tina Keller
Sieben-Verlag 2008-01-24 Broschiert 168 Seiten

Inhalt:
Magerquark zum Frühstück käme für Tamara nur in einer Hungersnot in Frage. Sie ist mollig und zufrieden, auch wenn ihre ständig diätende Kollegin Corinna sie manchmal in den Wahnsinn treibt. Aber mit einem Stück Kuchen und Lover Fabian, der ihre weiblichen Formen zu schätzen weiß, genießt sie das Leben dennoch. Einziger Wermutstropfen: Fabian ist nicht bereit seine Frau zu verlassen. Sänger und Sexsymbol Benjamin, den die Werbefirma, in der Tamara arbeitet, für ihre neueste Kampagne engagiert, passt so gar nicht in ihr Leben. Er ist mit Hungerleiderin und Magerquark-Expertin Caro liiert. Doch irgendwann sieht sogar Benjamin ein, dass es Wichtigeres gibt als einen makellosen Körper und wird damit ein ernstzunehmender Konkurrent für den selbstsicheren Fabian. Doch Caro hat auch noch ein Wörtchen mitzureden ...

Meine Meinung:
„Magerquark zum Frühstück“ ist ein kurzweiliger, unterhaltsamer Roman der durchaus viel Potenzial in sich hat.
Wahnsinnig gut hat mir die Schreibweise der Autorin gefallen. Tina Keller führt den Leser schnell und ohne Anstrengungen durch ihre Geschichte.
Die Nebenfiguren (der nuschelnde Praktikant, die homosexuelle Empfangsdame Konrad, die schwer anhängliche und deutlich übergewichtige Uta) gaben dem Buch das gewisse Etwas und machten einfach nur Freude.
Weiterhin positiv ist, dass Tamara nicht als armes, dickes Mädchen beschrieben wird. Nein, sie trägt ihre Größe 44 mit ganz natürlicher Anmut und ist auch sehr beliebt bei den Männern.
Was ich nicht verstanden habe ist, warum Tamara mit ihrer Kleidergröße in einen Laden für Übergrößen einkaufen gehen muss? Größe 44 ist doch eine absolut gängige Größe und auch im „normalen“ Handel zu bekommen.
Fabian, Tamaras Noch-Freund, ist nicht gerade sympathisch. Auch seine Sprechweise über die schönste Sache der Welt;) fand ich eher abstoßend als ansprechend.
Richtig schade ist es, dass das Cover nicht so wirklich schön ist. Das Bild wirkt einfach sehr günstig und die Dame darauf passt auch überhaupt nicht zu der Protagonistin- das muss natürlich nicht sein, aber wenn man schon eine Frau in das Zentrum des Covers stellt, dann sollte diese wenigstens zum Inhalt passen.
Einige Sticheleien gegen dünne, aber auch gegen dicke Leute, fand ich etwas zu überspitzt, vielleicht sogar schon verletzend. Mir ist schon klar, dass diese Sprüche witzig sein sollen, aber einiges war dann doch zu übertrieben und unfair (z.B. die Hänseleien über die sehr schlanke Frau in dem Laden für Übergrößen).
Insgesamt ein gut lesbares und überraschend unterhaltsames Buch, welches sicher seinen Leserkreis finden wird!

Bewertung:
7,5 von 10 Punkten