Komme, was Wolle
Gil McNeil
Heyne 2009-02-02 Broschiert 429 Seiten
Klappentext:
Als Joanna ihren Mann durch einen Autounfall verliert, bleibt der jungen Witwe nichts anderes übrig, als mit ihren zwei kleinen Söhnen aus dem sündhaft teuren London aufs Land zu ziehen. In einem kleinen Ort an der Küste übernimmt sie den Wollladen ihrer Großmutter. Zugegeben, mit seiner Kundschaft im Seniorenalter ist das kleine Geschäft nicht gerade eine Geldmaschine - aber Jo erkennt das Potenzial darin und macht sich mit Ideen und Mut ans Werk ...
Meine Meinung:
Joanna ist entsetzt über die Offenbarung ihres Mannes, er habe eine Affäre und würde sie und ihre zwei gemeinsamen Söhne verlassen. Noch bevor sie ihrer Wut Luft machen kann, kommt ihr Mann bei einem Autounfall ums Leben. Joanna bleibt zurück, mit Trauer und Wut im Herzen, mit zwei Kindern, die ihren Vater schönreden und mit einem Haufen Schulden. Der jungen Witwe bleibt nichts anderes übrig, als ihr großes Haus zu verkaufen und den kleinen Wollladen ihrer Großmutter auf dem Land weiterzuführen…
„Komme was Wolle“ ist eine unaufgeregte, entspannende Lektüre die nicht nur begeisterte Strickerinnen fesseln kann.
Das Hauptaugenmerk des Buches liegt auf Joanna und ihren Kindern, die sich mit ihrem neuen Leben anfreunden müssen. Joannes Zwiespalt der Trauer und der Wut kommen dabei sehr deutlich zum Ausdruck. Sie vermisst ihren Mann, aber sie kann einfach nicht so um ihn trauern, wie manche Leute es annehmen. Ihre Kinder sehen ihren Vater, der fast immer mit Abwesendheit glänzte, im goldene Licht und machen es Joanne nicht gerade leicht damit, nicht zu protestieren, wenn ihre Söhne von einer schönen Sache erzählen die ihr Daddy gemacht hat, die aber eigentlich sie gemacht hat.
Die kleine Gemeinde, neue Freundinnen, darunter eine bekannte Schauspielerin die sie eher zufällig kennenlernt, und die Herausforderung dem Wollladen bekannter zu machen, lassen ihr Leben wieder aufregender werden.
Wer dieses Buch liest sollte nicht unbedingt eine Abneigung gegen Kinder in der Literatur haben, denn viele Alltagssachen einer Mutter werden ausführlich geschildert. Hierbei ist aber auch anzumerken, dass die Jungen sehr realistisch dargestellt werden.
Der Schreibstil der Autorin ist, wie das ganze Buch, eher ruhig und plätschernd. Es passiert nicht wirklich viel, aber trotzdem hat der Roman seinen ganz eigenen Charme.
Wer Lust darauf hat, sich in einen kleinen Ort entführen zu lassen, dessen Bewohner alle etwas Besonderes besitzen und nebenbei an die Kunst des Strickens herangeführt werden möchte, ist mit diesem Buch bestens beraten.
Bewertung:
9 von 10 Punkten