Historical Band 199
Cora-Verlag 2005
OT: "The last Champion"
Klappentext:
Einst waren sie ein Liebespaar, und in zärtlichen Stunden entdeckte die blutjunge Dominie De Montford mit Armand Flambard den unendlich süßen Zauber der Sinnlichkeit. Doch ihr Glück währte nur kurz: Eine Fehde entzweite ihre Familien, und Armand verschwand spurlos aus Dominies Leben. Dennoch hat sie nie aufgehört, von ihm zu träumen, und sie ist überglücklich, als sie seinen geheimen Aufenthaltsort erfährt. Dominies Entschluss steht fest: Sei will den Ritter ihres Herzens aufsuchen und zurückerobern. Denn nur er kann die Sehnsucht stillen, die seit dem Tag in ihr brennt, an dem er sie verlassen musste...
Quelle: Cora
Meine Inhaltsangabe:
Naja, ganz so glatt wie uns der Klappentext weismachen will, läuft es dann doch nicht zwischen Dominie und Armand. Armand hat sich - nachdem er sein Lehen verloren hat - in ein Kloster zurück gezogen und möchte Mönch werden. Dominie spürt ihn dort auf und schleift ihn an den Haaren zurück in ihre Burg. Sie ist in arger Bedrängnis da marodierende Raubritter die Gegend unsicher machen und sie hofft, daß Armand ihr helfend beistehen kann.
Zwischen den ehemals Liebenden herrscht anfangs "Krieg" da Dominie Armand nicht verzeihen kann, daß er sie aufgrund politischer Differenzen verlassen hat und seine ritterliche Ehre höher einschätzt als seine Liebe zu ihr. Beide müssen erst lernen, von ihren jeweiligen Standpunkten abzuweichen, bevor sie ihr Happy End erleben...
Meine Wertung:
Deborah Hale gehört zu meinen Lieblingsautorinnen. Dies hat 2 Gründe:
Zum einen schreibt sie sehr spannende und ungewöhnliche Lovestory´s zum anderen entwirft sie jedesmal ungewöhnliche und in ihrer Unvollkommenheit sehr liebenswerte Charaktäre. Dies ist ihr auch bei diesem Roman auf das vortreffllichste geglückt.
Armand ist nicht der Supadupa-Ritter, sondern befindet sich in einem ständig währenden moralischen Konflikt, da er eigentlich der Gewalt abgeschworen hat (dafür gibt es einen speziellen Grund, den ich hier nicht nennen möchte) und seiner Liebe zu Dominie, die ein "waffentechnisches" Einschreiten notwendig macht.
Auch Dominie ist eine äußerst positiv skizzierte Heldin. Intelligent, taff und mit gesundem Menschenverstand gesegnet stellt sie nicht in einer Tour Unfug an wie manch andere Heldin, sondern erweist sich als hervorragende Lehensherrin.
Auch besonders positiv empfunden habe ich, daß beide nicht von "wilder Leidenschaft" getrieben fortwährend übereinander herfallen, sondern erst die vergangenen Verletzungen ausheilen lassen und sich langsam einander annähern.
Punkteabzug gibts von mir jedoch in der "Kür": Einerseits finde ich es wohltuend, daß eine Autorin einen Mittelalter-Roman nicht mit allzu modernen Dialogen vollpflastert, jedoch hat Deborah Hale das ganze ins Gegenteil verkehrt und die Dialoge sind für meinen Geschmack zu sehr auf "alt" getrimmt, so daß sich ständig grammatikalische Schachtel-konstrukte ergaben die den Lesefluss sehr gehemmt haben.
Auch hat mir der emotionale Zugang zu den Helden etwas gefehlt und ich bin nicht wirklich in das Gefühlsleben der beiden hineingekommen.
Da ich weiß, daß es die Autorin wirklich "besser" kann, lege ich vielleicht auch etwas strenge Maßstäbe an und vergebe deshalb:
3 von möglichen 5 Punkten