Jennifer Donnelly - Die Winterrose

Liebesromane, die in der Vergangenheit spielen und in keine andere Kategorie passen

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Jennifer Donnelly - Die Winterrose

Beitragvon Luckydaisy » 28.05.2009, 19:18

Nachdem ich die "Teerose" verschlungen habe, habe ich mich mit Gebrüll auf den Nachfolgeband gestürzt:

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Die Winterrose
Jennifer Donnelly
Piper 2008-10 Broschiert 776 Seiten

Klappentext:
Voller Dramatik und Sinnlichkeit erzählt sie jetzt die Geschichte der jungen Ärztin India Selwyn-Jones aus dem London des frühen 20. Jahrhunderts: India kannte nur ein Ziel, sie wollte eine erfolgreiche Ärztin werden. Dann begegnete sie Sid Malone. Und plötzlich war es India gleich­gültig, daß sie Verbotenes tat. Daß sie ihre Verlobung mit dem ehrgeizigen Parlamentsabgeordneten Freddie Lytton aufs Spiel setzte, um sich endlich ihrer Liebe zu Sid hinzugeben. Doch es war ein Spiel mit dem Feuer, denn Sid war ein gejagter Gangsterboß aus dem berüchtigten Londoner Armenviertel Whitechapel - und zu seinen Todfeinden gehört Freddie Lytton
Quelle: Piper

Meine Einschätzung:
Sicherlich ist es nicht zwingend erforderlich, vorab die Teerose zu lesen, empfehlenswert ist es jedoch in jedem Fall um in den vollen Genuss der Winterrose zu kommen.
Nun bekommt Charlie Finnegean alias Sid Malone sein eigenes Buch. Er ist der gefürchtete Gangsterboss von London´s Unterwelt und verliebt sich ausgerechnet in die junge Ärztin India. Diese stammt zwar aus Londons Oberschicht und ist mit dem Politiker Freddie Lytton verlobt, fühlt sich jedoch dazu berufen, den Armen und Ausgestossenen zu helfen und möchte eine Klinik für Frauen in Whitechapel - dem Armenviertel von London - gründen.

Meine Wertung:
Der Gauner und die Heilige - etwas plakativ - aber selten hat man ein solch gelungenes Paar gesehen wie India und Sid. Auch hier geht die Geschiche über einige Jahre hinweg, wechselt die Schauplätze von London nach Amerika und Afrika und die Wege der beiden Helden gehen oft in unterschiedliche Richtungen.

India und Sid sind wundervolle Charaktäre - farbenprächig, lebensecht und in ihren Schwächen zutiefst liebenswürdig.

Die Winterose ist mit Sicherheit kein reinrassiger Liebesroman, sondern eher ein historischer Frauenroman gemixt mit einem äußerst gelungenen Sittenportrait Londons um die vorletze Jahrhundertwende.

Jennifer Donnelly versteht es hervorragend, auch die einzelnen Nebencharaktäre mit Leben zu füllen und man ist - trotz der üppigen Seitenzahl - zu keinem Zeitpunkt gelangweilt sondern wird von den mitreisenden Ereignissen förmlich aufgesogen.

Für alle Leser der "Teerose"gibt es vor allem ein Wiedersehen mit Fionna und Joe - und das nicht nur am Rande *schmacht*

Für mich ein aussergewöhnlich faszinierender Roman mit schillernden Persönlichkeiten, einer hinreissenden Liebesgeschichte und allen Facetten des menschlichen Wesens.

Absolute Leseempfehlung 5,5 von möglichen 5 Punkten !!!!!

:stern
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Beitragvon Klusi » 28.05.2009, 20:50

Oh, vielen Dank für die ausführliche Rezi. Ich habe das Buch auch ergattert und freue mich schon darauf. :blink
Liebe Grüße Klusi
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Re: Jennifer Donnelly - Die Winterrose

Beitragvon WesternPrincess » 19.07.2011, 20:50

Ich habe das Buch heute beendet und das ist definitiv eines der Bücher mit den Titeln "Dich-geb-ich-nie-mehr-her" ! Es ist ein absoluter Keeper!

Das Buch habe ich regelrecht verschlungen. Und es hat den Teil in mir berührt, der schon immer wusste, dass in jedem Menschen etwas Gutes steckt und man nicht alle Menschen verurteilen soll, nur weil sie zur Zeit nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Ich glaube, ich hätte mich auch in den "Gangster" Sid Malone verliebt....seufz.

Von mir gibts definitiv 5 von 5 Punkte
WesternPrincess
 

Re: Jennifer Donnelly - Die Winterrose

Beitragvon leia » 18.01.2012, 16:24

Meine Einschätzung:
Es gibt Bücher, die liest man und jede Minute, in der man etwas anderes erledigen muss, ist furchtbar. Das nennt man wohl einen „Pageturner“ :augen .
Zwischen 1900 und 1906 entführt die Autorin den Leser auf knapp 800 Seiten nach London, Kenia und Amerika. India, eine junge Adlige verzichtet auf die Privilegien ihres Standes und studiert Medizin. Nach dem Abschluß ihres Studiums widmet sie sich leidenschaftlich ihrem Ziel, eine Klinik für Frauen und Kinder in einem der ärmsten Viertel Londons aufzubauen. Dabei begegnet sie dem berüchtigten Gangsterboss Sid Malone und verliebt sich in ihn. Der Versuch der Beiden, allen Konventionen zu trotzen und sich ein gemeinsames Leben aufzubauen, scheitert grandios. Schuld daran ist Indias Exverlobter, ein skrupelloser, herzloser, aufstrebender Politiker.
In der Winterrose tauchen auch wieder die beiden Hauptfiguren aus „Die Teerose“ auf, Fiona und Joe, deren Lebensweg hier weitergeführt wird.
Die Autorin malt ein lebendiges Gemälde einer Zeit, in der die britische Gesellschaft im Umbruch steckte und die Protagonisten mittendrin.
Während des Lesens habe ich abwechselnd gezeufzt, vor Empörung geschimpft und vor Schreck „Oh nein, oh nein!“ gemurmelt. Meine Umgebung war sehr irritiert….
„Die Winterrose“ erinnert mich ein wenig an die frühen Werke von Barbara Wood oder Charlotte Link, die ich früher geliebt habe. Warum habe ich dieses Genre nur aus den Augen verloren????

Mein Fazit:
Dieser Roman ist opulent, romantisch, wundervoll, spannend, dramatisch und absolut lesenswert. Wie schön, dass ein dritter Teil „Die Wildrose“ in diesem Jahr erscheinen wird.
„Ich bin kein Kritiker. Ich lese mit dem Herzen. Und wenn das schlägt, gefällt mir das Buch. Sonst werfe ich es in die Ecke.“
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