Nachdem ich die "Teerose" verschlungen habe, habe ich mich mit Gebrüll auf den Nachfolgeband gestürzt:
Die Winterrose
Jennifer Donnelly
Piper 2008-10 Broschiert 776 Seiten
Klappentext:
Voller Dramatik und Sinnlichkeit erzählt sie jetzt die Geschichte der jungen Ärztin India Selwyn-Jones aus dem London des frühen 20. Jahrhunderts: India kannte nur ein Ziel, sie wollte eine erfolgreiche Ärztin werden. Dann begegnete sie Sid Malone. Und plötzlich war es India gleichgültig, daß sie Verbotenes tat. Daß sie ihre Verlobung mit dem ehrgeizigen Parlamentsabgeordneten Freddie Lytton aufs Spiel setzte, um sich endlich ihrer Liebe zu Sid hinzugeben. Doch es war ein Spiel mit dem Feuer, denn Sid war ein gejagter Gangsterboß aus dem berüchtigten Londoner Armenviertel Whitechapel - und zu seinen Todfeinden gehört Freddie Lytton
Quelle: Piper
Meine Einschätzung:
Sicherlich ist es nicht zwingend erforderlich, vorab die Teerose zu lesen, empfehlenswert ist es jedoch in jedem Fall um in den vollen Genuss der Winterrose zu kommen.
Nun bekommt Charlie Finnegean alias Sid Malone sein eigenes Buch. Er ist der gefürchtete Gangsterboss von London´s Unterwelt und verliebt sich ausgerechnet in die junge Ärztin India. Diese stammt zwar aus Londons Oberschicht und ist mit dem Politiker Freddie Lytton verlobt, fühlt sich jedoch dazu berufen, den Armen und Ausgestossenen zu helfen und möchte eine Klinik für Frauen in Whitechapel - dem Armenviertel von London - gründen.
Meine Wertung:
Der Gauner und die Heilige - etwas plakativ - aber selten hat man ein solch gelungenes Paar gesehen wie India und Sid. Auch hier geht die Geschiche über einige Jahre hinweg, wechselt die Schauplätze von London nach Amerika und Afrika und die Wege der beiden Helden gehen oft in unterschiedliche Richtungen.
India und Sid sind wundervolle Charaktäre - farbenprächig, lebensecht und in ihren Schwächen zutiefst liebenswürdig.
Die Winterose ist mit Sicherheit kein reinrassiger Liebesroman, sondern eher ein historischer Frauenroman gemixt mit einem äußerst gelungenen Sittenportrait Londons um die vorletze Jahrhundertwende.
Jennifer Donnelly versteht es hervorragend, auch die einzelnen Nebencharaktäre mit Leben zu füllen und man ist - trotz der üppigen Seitenzahl - zu keinem Zeitpunkt gelangweilt sondern wird von den mitreisenden Ereignissen förmlich aufgesogen.
Für alle Leser der "Teerose"gibt es vor allem ein Wiedersehen mit Fionna und Joe - und das nicht nur am Rande *schmacht*
Für mich ein aussergewöhnlich faszinierender Roman mit schillernden Persönlichkeiten, einer hinreissenden Liebesgeschichte und allen Facetten des menschlichen Wesens.
Absolute Leseempfehlung 5,5 von möglichen 5 Punkten !!!!!