Mary Balogh - Rebell aus Liebe

Liebesromane, die in der Vergangenheit spielen und in keine andere Kategorie passen

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Mary Balogh - Rebell aus Liebe

Beitragvon patwelli » 14.07.2009, 19:58

Cora Historical Gold Nr. 92 von 1999

Mary Balogh - Weg der Liebe
OT: Truly

Inhalt:

Bestürzt erkennt Geraint Penderyn, dass es nicht Liebe ist, was ihm aus Margeds Augen entgegenleuchtet, sondern brennender Hass. Nicht länger sieht sie in ihm den Freund aus Kinheitstagen, als sie usammen in bitterster Armut aufwuchsen. Jetzt ist er ihr Feind, der durch ein gnädiges Schicksal Earl of Wyvern und begüterter Großgrundbesitzer geworden ist. Denn im Kampf gegen die Habgier des reichen Landadels ist vor kurzem Margeds Mann getötet worden, der Anführer der Bauern war. Da erscheint plötzlich, hinter einer Maske verborgen, ein neuer Mann im Kreis der Bauern, der ihnen helfen will, Gerechtigkeit zu finden. Marged spürt in der Nähe dieses Fremden brennende Leidenschaft. In einer stürmischen Nacht gibt sie sich dem Unbekannten hin. Sie ahnt nicht, wer ihr Geliebter ist... Quelle: Cora

Meine Meinung:

Die Geschichte hat mich sofort an ihren Roman Weg der Leidenschaft erinnert. Armes Mädchen trifft auf reichen Großgrundbesitzer, dem das Land gehört, von dem sie leben. Waren es in Weg der Leidenschaft Minenarbeiter, die sich zusammenrotten und einen Aufstand machten so sind es hier Bauern, die sich gegen die erhobenen Steuern und Wegezölle wehren.

Geraint ist als Bastard in dem Dorf aufgewachsen, es hat einige Zeit gedauert, bis sein adeliger Großvater seine Mutter als seine Schwiegertochter anerkannt hat. Allerdings hat er dann Geraint nach England zur Ausbildung nach England geschickt. Als er dann zur Beerdigung seiner Mutter einige Zeit wiederkommt, wird er vom Dorf nicht mehr anerkannt. Eigentlich wollte er mit seinem Erbe nichts mehr zu tun haben, aber als ihn plötzlich das Heimweh nach Cornwall packt, will er doch wenigstens nach dem Rechten sehen. Dort trifft er dann auf Marged, seine einstige große Liebe. Aber aus damaligen Unverständnis ist Hass geworden, Marged kann ihm nicht verzeihen, dass er sich nicht für ihren Mann eingesetzt hat, obwohl sie in darum gebeten hatte.

Es gab vieles, was mich an dem Buch gestört hat. Marged ist unbeherrscht, starrsinnig, ungeduldig, rebellisch und will oft mit ihrem Kopf durch die Wand. Sie kann Geraint nicht verzeihen, dass er sie angeblich im Stich gelassen hat, dass er ihre Briefe vielleicht einfach nicht bekommen hat, will sie gar nicht wahrhaben. Sie gibt ihm auch keine Chance, irgendetwas zu erklären oder wieder gutzumachen. Für sie verkörpert er als Großgrundbesitzer einfach das Böse, was bekämpft werden muss. Sie wird auch im Laufe der Geschichte nicht wesentlich sympathischer.

Ich habe auch nicht verstanden, wieso Geraint solche Schwierigkeiten hat, auf seinem eigenen Land Verbesserungen für seine Leute durchzubringen. Er kann die Pacht nicht erniedrigen und ihnen auch sonst irgendwie nicht unter die Arme greifen, weil die anderen Landbesitzer das nicht wollen, sondern nur die größtmöglichen Erträge erwirtschaften wollen, meistens auf Kosten der Leute. Es ist doch sein Land - was hat er mit den anderen zu tun? Wenn er mit niedrigerer Pacht einverstanden ist, wieso kann er es dann nicht durchsetzen?

Das Verrückteste an diesem Buch waren dann auch noch die Rebecca Aufstände. Rebecca ist ein Mann in einem weißen, wallenden Gewand mit blonder Perücke, der mit seinen Töchtern, natürlich auch verkleidete Männer, sich auflehnt gegen die Wegezölle und die Bauern zu Aufständen animiert. Es klang schon lächerlich, wenn ständig von der Mutter und ihren Töchtern die Rede war - und jeder wußte, das es Männer waren. Was wollte und Mary Balogh wohl damit sagen? Dass es ohne Frauen nicht geht und eigentlich sie an die Macht gehören? Dass die Frauen schon immer die besseren Männer waren? Für mich war es irgendwie der Wunsch, die Stellung der Frau gehörig aufzuwerten und ich bin mir auch nicht sicher, ob sie überhaupt an das Thema der Emanzipation gedacht hat. Aber es war ja auch irgendwie klar, dass Rebecca, der Anführer, äußerlich dann wieder den Männerphantasien zuwendet - lange blonde Haare und weißes Gewand.

Die Beziehung der beiden ist dann auch sehr zwiespältig, Geraint wird von Marged abgelehnt, Rebecca aber geliebt. Es passt aber zum Buch, auch das Ende, beide bleiben ihrem Charakter einfach treu.

Von mir gibt es deshalb auch nur 2 von 5 Punkten, zwischendurch war es schon etwas langatmig und Marged hat mich einfach nur auf die Palme gebracht.

:stern
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Beitragvon mantacabrio » 14.07.2009, 20:50

Au, ja!
Ich habe den Roman zwar schon vor Jahren gelesen, aber der ist mir in Erinnerung geblieben,aber nicht weil er mir gefallen hat. Ich habe den Roman als sehr langatmig, eintönig und nervig empfunden.
Patty, bin voll deiner Meinung, der Roman war nicht besonders, da hat M.Balogh bessere Bücher.

Von mir gibt es auch 3 von 5 Punkten
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