Der Himmel über DarjeelingNicole C. Vosseler
Bastei Lübbe 2008-03-11 Taschenbuch 544 Seiten
Inhalt:Cornwall, 1876. Helena Lawrence, mit siebzehn Jahren Vollweise, sieht sich und ihren kleinen Bruder vor dem finanziellen Ruin. Der attraktive Ian Neville macht ihr ein Angebot: Er wird für ihr Auskommen sorgen, wenn sie ihn heiratet. Nach anfänglichem Widerwillen sieht Helena keinen anderen Ausweg und begleitet Ian nach Indien. Quer über den Subkontinent reisen sie bis nach Darjeeling auf Ians Teeplantage. Helena verliebt sich in das fremde Land - und in ihren Mann. Doch Ian verbirgt ein dunkles und gefährliches Geheimnis...
[Quelle: Bastei Lübbe
Meine Meinung:Das Buch hat eigentlich sehr vielversprechend angefangen. Helena wächst in Griechenland auf. Ihr Vater ist Künstler. Als ihre Mutter zum zweiten mal schwanger ist, geht man zurück nach England. Durch einen Unfall und die damit verbundene Frühgeburt stirbt die Mutter. Der Vater vernachlässigt die Kinder und stirbt ein paar Jahre danach ebenfalls und hinterlässt den Kindern einen Haufen Schulden. An dieser Stelle tritt Ian auf die Bühne und bietet ihr an, für sie und ihren Bruder zu sorgen, wenn sie ihn heiratet und mit nach Indien geht. Nach einigem unverständlichen Hin und Her, lässt sie sich auf diesen Handel ein.
Die Beziehung von Ian und Helena ist von diesem Zeitpunkt an für mich so gar nicht nachvollziehbar. Helena verhält sich total irrational und überspannt. Aus welchem Grund sie ständig vor Zorn außer sich gerät bleibt dem Leser unerschlossen. Ian ist zuweilen verschlossen dann wieder mit einer 180° Kehrtwende total liebevoll und fürsorglich. Auch wenn man am Ende des Buches sein Geheimnis kennt, weiß man nicht warum er sich Helena gegenüber so verhält. Die Story plätschert dann so vor sich hin und ist mehr eine langatmige und langweilige Abhandlung Indiens, die auch in einem schlechten Geschichtsbuch stehen könnte. Gerade die Erzählungen über die Götter und Sagen sind in lange verschachtelte Sätze gepackt. Wenn man sich durch einen Satz durchgerungen hat, weiß man kaum noch wie er angefangen hat. Es gibt ein Ungleichgewicht zwischen der Geschichte und der Story. In meinen Augen gelingt es der Autorin leider nicht einem das Land, die Leute, die Mythen und Sagen näher zu bringen. Dieses Buch hat irgendwie keine Seele...es kommt keine Hingabe herüber...ist nur eine Abhandlung...leider...
Und für mich der schlechte Höhepunkt ist die Dreiecksgeschichte, die sich dann noch auftut...okay...für mich ein absolutes No Go!
Der Rückblick auf die Geschichte von Ians Eltern ist noch ganz nett...aber auch darin wird einem die Geschichte Indiens nur so um die Ohren gehauen.
Sollte man noch nie ein Buch über Indien gelesen haben, ist die m.E. nicht der richtige Einstieg...auch wenn einem viel Fakten geliefert werden...
Meine Bewertung:5 von 10 Punkten