Christina Dodd - Flamme und Schwert (Ritter)

[mallory]

Flamme und Schwert: Roman
Christina Dodd
Blanvalet Taschenbuch Verlag 2009-12-15 Taschenbuch 512 Seiten

Meine Meinung/Inhaltsangabe: William wurde im Kampf durch einen Schlag auf den Hinterkopf verletzt und ist seither blind. Er fühlt sich nutzlos, kommt mit seiner Erblindung nicht klar und lässt alle unter seinem Schicksal leiden. Da lernt sein Vater Sir Peter Saura kennen. Sie führt ihrem Stiefvater den Haushalt obwohl sie blind ist. Da sie auf Burg Pertrade das Leben eines Aschenputtels führt und keine Chance auf ein Leben ohne Bosheiten und widerkehrende Angriffe hat ergreift sie die Gelegenheit und zieht mit Sir Peter auf die Burg seines erblindeten Sohnes. Dort soll sie William helfen, mit seiner Behinderung klar zu kommen und ihm den Haushalt führen.
Die beiden kommen sich langsam näher doch dann werden sie von einem unbekannten Feind entführt, der ihnen nach dem Leben trachtet...

Ich war von diesem Buch vom ersten Satz an gefesselt. Die Autorin hat einen sehr schönen Schreibstil, versteht es, anrührende mit amüsanten Szenen abzuwechseln und die Art, wie Saura William ins Leben zurückbringt hat mich immer wieder zum Schmunzeln oder gar Lachen gebracht. Vorallem, da Saura William in dem Glauben lässt sie wäre ein Drachen in mittleren Jahren und keine wunderschöne junge Frau von 19 Jahren.
Die Geschichte hat alles. Humor und Drama, Liebe und Verrat, Gefühle und Action.
Trotzdem wurde sie mir zwischendrin etwas langatmig, obwohl ich gar nicht sagen kann warum. 100 Seiten weniger hätten mir auch gereicht.
Außerdem bin ich über einige Worte gestolpert, die sicher nicht zum Sprachgebrauch eines Ritters gehörten, wie z.B. "Stress" oder "Weichei".
Das war etwas irritierend, aber kam nur recht selten vor.

Bedingt durch die Längen gebe ich dem ansonsten wunderschönen Roman

4 von 5

[Lesefratz]

@mallory: Da sind wir geschmacklich mal wieder einer Meinung!
Hier noch meine Rezension dazu:


Meine Zusammenfassung:

Lady Saura ist von Geburt an blind. Trotzdem erging sie sich nie in Selbstmitleid und kommt überraschend gut mit ihrer Behinderung zurecht. Ihre Selbstständigkeit ist es, die eines Tages auch einem Besucher ihres verhassten Stiefvaters, Sir Peter, auffällt. Sir Peter bittet die überraschte Saura ihn auf seine Burg zu begleiten, denn er hat einen Sohn, einst ein gefürchteter Ritter, der bei einem Kampf, nach einem Schlag auf den Kopf, sein Augenlicht verloren hat und sich nun in Selbstmitleid und Gram ergeht. Saura soll William helfen mit seiner Behinderung klar zu kommen und in aufzurichten.

Da Saura froh ist, die Burg ihres Stiefvaters verlassen zu können, begleitet sie Sir Peter mit ihrer Dienerin Maud auf seine Burg.
Als sie ihr neues Heim betritt, stockt ihr der Atem- nicht nur ist die Burg in einem erbärmlichen Zustand, die Diener glauben seit der Erblindung ihres Herren, sie bräuchten nicht mehr für Sauberkeit zu sorgen, nein auch William lässt sich völlig gehen.
So muss Saura erst einmal mit allen erdenklichen Listen und einer gesunden Portion Hartnäckigkeit versuchen, die Burgbewohner und William zu erziehen. ;-)

Währenddessen spürt William immer mehr, dass er Saura begehrt. Doch eines Tages werden beide nach einem Ausflug entführt. Es scheint, als ob jemand William nach dem Leben trachtet. Werden sich Saura und William befreien und retten können?

Meine Einschätzung:

"Flamme und Schwert" ist im Original ein historischer Liebesroman den Christina Dodd bereits im Jahre 1991 schrieb. Doch das merkt man diesem wunderbaren Buch in keiner Weise an, ich war positiv überrascht von der atmosphärisch dichten Liebesgeschichte in denen auch prickelnde Liebeszenen nicht fehlen.

Die Geschichte beginnt zunächst mit einer Art "Aschenputtel-Plot"- blinde Heldin lebt ungeliebt bei ihrem Stiefvater und kümmert sich trotzdem liebevoll um den Haushalt und die Halbgeschwister. Doch ab dem Zeitpunkt, als Sir Peter, Williams Vater, die Szenerie betritt,
lernt man als Leser Saura, die Heldin des Buches, besser kennen. Ihre selbstbewusste Art mit ihrer Behinderung umzugehen, gepaart mit ihrer Intelligenz und ihrem Humor, dürfte die Leser verzaubern - sie ist keineswegs eine junge Frau die sich alles gefallen lässt!
Amüsant sind die ersten Begegnungen zwischen Saura und William- er ahnt nicht, dass sie ebenfalls blind wie er ist und hält sie aufgrund ihrer burschikosen Art mit der sie ihm schließlich Beine macht, für eine ältliche Nonne. ;-)

William war vor seiner Blindheit ein Ritter und liebte sein Leben über alles. Zunächst kann er nicht damit umgehen, nur noch eine Last für seine Familie zu sein und nicht mehr für das Königreich in den Kampf ziehen zu können, doch Saura gelingt es, ihm klar zu machen, dass Selbstmitleid keine Lösung ist und dass er trotz des fehlenden Augenlichts noch genug andere nützliche und wichtige Dinge vollbringen kann.
Alle Bemühungen Sauras und die Dialoge zwischen William und ihr wirken sehr intensiv und gehen unter die Haut. Zudem hat Christina Dodd ihre beiden Hauptfiguren sehr gut charakterisiert, was der Geschichte viel Tiefe verleiht.

Die erste Hälfte des Buches behandelt fast nur die Liebesgeschichte zwischen Saura und William, in der zweiten Hälfte geht es dann um die Frage, wer William töten bzw. unbedingt zu Fall bringen will. Während die erste Hälfte unbedingt eine 5 Punkte Bewertung verdient, schleichen sich im zweiten Teil dann doch einige kleine Längen ein, zudem ahnt man schnell, wer William Böses will.

Sehr positiv und gut recherchiert fand ich, wie die historischen Hintergründe der damaligen Zeit (der Roman spielt zurzeit während England unter den Streitereien von König Stephen und seiner Cousine Mathilda leidet) von der Autorin in die Story eingeflochten wurde. Das sorgt für viel Zeitkolorit und macht das Buch trotz seiner 508 Seiten zu einem der bisher besten Romances der Autorin!

Fazit: Romantische historische Romance mit wunderbarem, ungewöhnlichem Heldenpaar! Unbedingt lesen!

Meine Bewertung: :augen ,5 von 5 Punkten

[mallory]

zudem ahnt man schnell, wer William Böses will.

Das ging mir auch so. Eigentlich wusste ich schon nach der ersten Vorstellung des Kerls, dass er der Bösewicht ist, das war so durchsichtig! Ich weiß nicht, ob ich durch meine vielen Thriller einfach geübter darin bin den Bösen zu erkennen oder ob es tatsächlich so offensichtlich ist aber für mich hatte sich die Autorin schon mit einem Satz klar verraten (Den ich jetzt hier natürlich nicht nennen werde *g*)

[Ashani]

Die Romanze: *** ~ hat mich nicht begeistern können
Die Erotik: *** ~ ziemlich derb und unromantisch
Die Handlung: *** ~ also es gibt Details im mittelalterlichen Hochzeitsgebaren, über die ich nicht lesen möchte

Dieses Buch hat mich enttäuscht. Vielleicht ist es zu realistisch für mich. Auf jeden Fall haben mir einige Bräuche des Mittelalters, die denke ich durchaus der Wirklichkeit entsprechen, die Laune verhagelt. Der grobe Umgang mit Sex hat mich ernüchtert zurückgelassen. William konnte mich bis zum Ende nicht von sich überzeugen. Und was Saura angeht, so war ich fassungslos, wie eine so patente junge Frau so wenig Selbstbewusstsein haben kann.

Von mir deshalb nur 3,5 von 5 Punkten

[Marina G.]

Ich habe das Buch angefangen und dann aber wieder abgebrochen, mir liegt der Stil der Autorin nicht wirklich und ich konnte mit den Figuren leider nicht richtig warm werden...

[veilchen]

Geht mir ganz genauso. Ich habe einige Bücher von Dodd versucht zu lesen, musste sie aber immer wieder abbrechen. Ihr Schreibstil sagt mir so gar nicht zu.