Megan MacFadden - Herzensstürme

Liebesromane, die in der Vergangenheit spielen und in keine andere Kategorie passen

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Megan MacFadden - Herzensstürme

Beitragvon Wildfee » 02.03.2011, 13:44

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Herzensstürme: Roman
Megan MacFadden
Heyne Verlag 2011-02-08 Taschenbuch 496 Seiten

Klappentext:
Das Geheimnis des Highlanders
Die schöne Bardin Brianna stößt in einem einsamen Waldstück auf den verwundeten Angus. Sie pflegt ihn, bis er wieder gesund ist. Als Dank bietet Angus an, mit ihr zusammen durch das Land zu reisen – angeblich zu ihrem Schutz. Aber Brianna vermutet bald, dass Angus etwas zu verbergen hat. Tatsächlich ist er nicht der, der er zu sein vorgibt – doch Brianna ist ihm längst verfallen.
Quelle: Heyne

Meine Meinung:
Die Bardin Brianna ist eine Waise, aufgezogen von Logan, der während der Wirkungszeit von William Wallace, genannt Braveheart, in England als Barde umherzieht. Als Logan sie wieder einmal schlecht behandelt und sie einer Vergewaltigung durch Edelmänner nur knapp entrinnen kann, flieht sie Hals über Kopf. Auf ihrer Flucht begegnet sie dem schwer verwundeten Angus, der ein schottischer Ritter zu sein scheint. Sie pflegt ihn gesund und sieht zunächst nur die Chance, einen ritterlichen Beschützer zu haben und weiterhin als Bardin zu leben, er will jedoch zurück nach Schottland, ohne sie. Doch die Umstände zwingen sie zur Zusammenarbeit und beide ziehen nach Schottland zu seiner Familie. Dort gilt es herauszufinden, wer Angus bzw. Connor verraten hat, hat er doch versucht Braveheart vor der Hinrichtung zu bewahren und scheiterte. Zudem stellt sich seine Familie gegen seine Pläne die bardin zu heiraten...

Was sowohl vom Klappentext als auch von der Storyline her ein richtig guter historischer Liro sein könnte, entpuppt sich bei näherer Betrachtung leider nur als Durchschnittskost.
An der Grundidee liegt es definitiv nicht, die ist zu einem guten Teil interessant und ungewöhnlich, der kleine Teufel liegt im Detail.
Brianna scheint zu Anfang eine toughe, intelligente, gewitzte und begabte Bardin zu sein. Schnell ändert sich dieser Eindruck jedoch, als sie auf Angus trifft. Von da an ist sie eine der nervtötenden typischen weiblichen Liroheldinnen, die einerseits dickköpfig ihren Willen durchsetzen wollen und andererseits vor Naivität nur so strotzen. Von der zu Anfang eher eigenständigen und selbstbewußten jungen Frau merkt man kaum noch etwas, plötzlich hat man ein naives und eher unsicheres Ding vor sich. Und kaum bei der Familie angekommen, scheint sie zudem sämtliches Selbstwertgefühl vergessen zu haben und legt ein ziemlich duckmäuserisches Verhalten zu Tage. Kurzum verwirrt mich die Charakterisierung der Heldin enorm.
Gleiches gilt in Grundzügen auch für Angus/Connor. Zu Anfang wirkt er gönnerhaft selbstherrlich, dann bessert sich dieser Eindruck, aber wirklich sexy oder humorvoll oder tough kommt auch er nicht rüber. Ich war wirklich nahe dran, ihn aus dem Buch zu zerren, wenn er noch ein weiteres Mal so gönnerhaft "Mädchen" zu Brianna gesagt hätte! An Klugheit scheint es ihm auch etwas zu mangeln, wenn es um seinen Bruder geht.
Insgesamt ist die gesamte Charakterisierung der Protas (sowohl der Hauptfiguren als auch der Nebenfiguren) entweder verwirrend oder zu plakativ und das wiederum bringt dann kleine Szenen hervor, über die man einfach nur den Kopf schüttelt.
Und wann sich die beiden Hauptfiguren ineinander verliebt haben, blieb mir auch unklar, an den tiefschürfenden Gesprächen lag es sicher nicht, die blieben dem Leserauge nämlich verborgen. Aber vielleicht haben sich die beiden ja auch nachts unterhalten, wer weis?
Gestolpert bin ich aber nicht nur über die Protagonisten. Auch der an manchen Stellen etwas holprige Stil ließ den Lesefluß so manches Mal ins Stocken geraten.
Fazit: Aus der Grundidee hätte man mehr machen können, etwas mehr Dramatik und Selbstbewußtsein mehr bei der Heldin, einen guten Schuß mehr Intelligenz und Macho beim Helden hätten dem Roman sehr gut getan. So ist das Buch bestenfalls durchschnittlich und für erfahrene Liroleserinnen sicherlich nicht erste Wahl.

Meine Wertung:
6 von 10

:stern
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Re: Megan MacFadden - Herzensstürme

Beitragvon mantacabrio » 02.03.2011, 14:00

Bei mir hat es das Buch nichtmal auf den WZ geschafft.
Bardin etc. ist nicht so mein Ding.

Und es hatte nichts damit zu tun, dass die Autorin deutschsprachig ist, ich liebe die Bücher von Valerie Lord und Patricia Alge.

Aber nach den Büchern von Carrie und Michele (die nach euren Rezis und Rückmeldungen gut sind, habe selbst noch keines davon gelesen), beschleicht mich so ein wages Gefühl, dass hier versucht wird auf den fahrenden Zug zu springen und mal mit dem Strom zu schwimmen. Und da blockt bei mir sofort auch alles.
Zuletzt geändert von mantacabrio am 03.03.2011, 14:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Megan MacFadden - Herzensstürme

Beitragvon Wildfee » 02.03.2011, 16:00

Grade das Thema "Bardin" hat mich sehr gereizt, aber von der erhofften leichten Mystik war leider nichts dabei.
Und wenn die Heldin nicht jungfräulich gewesen wäre, sondern verwitwet oder zumindest nicht völlig naiv/unerfahren und eine starke, charakterstarke Persönlichkeit, wäre das auch viel glaubwürdiger gewesen. Allerdings nur, wenn der Held auch dementsprechend tougher gewesen wäre...

Das es sich um eine deutsche Autorin handelt, war mir bis ca. 3/4 des Romanes gar nicht bewußt, weil ich es nicht nachgeschaut hatte. Ich habe mich im Laufe des Buches nur immer mehr über den holprigen Stil und manche Redewendungen/Ausdrücke gewundert und dann nach der/dem vermeintlichen ÜbersetzerIn geguckt...
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Re: Megan MacFadden - Herzensstürme

Beitragvon sweety1746 » 03.03.2011, 12:31

mantacabrio hat geschrieben:Und es hatte nichts damit zu tun, dass die Autorin deutschsprachig ist, ich liebe die Bücher von Valerie Lord und Shanna Abe.


:? :? shana abe ist doch nicht deutsch oder verwechsle ich jetzt was?? :grübel
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Re: Megan MacFadden - Herzensstürme

Beitragvon mantacabrio » 03.03.2011, 14:05

sweety1746 hat geschrieben:
mantacabrio hat geschrieben:Und es hatte nichts damit zu tun, dass die Autorin deutschsprachig ist, ich liebe die Bücher von Valerie Lord und Shanna Abe.


:? :? shana abe ist doch nicht deutsch oder verwechsle ich jetzt was?? :grübel


:versteck :versteck Asche auf mein Haupt Nehme alles zurück - sorry, korrigiere gleich oben, das war Patricia Alge
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